Auswärtserfolg in Auerbach
von Lenny
Es geht wieder: Nach drei Auswärtsniederlagen in Folge konnte der Chemnitzer FC endlich wieder in der Fremde gewinnen – und das glückte einem schwachen 2:0 gegen tapfer kämpfende Auerbacher. Bozic und Hoppe machten vor 1.350 Zuschauern im „VfB-Stadion“ den Unterschied. Aus Chemnitz waren insgesamt 621 Anhänger angereist – und diese durften sich auf der neu eröffneten Sitzplatztribüne niederlassen.
Vereine in der Krise
„The Trend is not my friend” – Mit dieser englischen Wortgruppe könnte man sowohl die aktuelle Situation des VfB Auerbach und des Chemnitzer FC zusammenfassen. So haben die Platzbesitzer die letzten vier Spiele allesamt verloren und dabei immer drei Gegentreffer kassiert. Die Himmelblauen warten in diesem Kalenderjahr noch auf ihren ersten Auswärtspunkt. Alle drei Spiele – gegen den BFC, den BAK und bei Lok – gingen verloren. Um die Negativserie endlich zu beenden, kam für CFC-Coach Bergner erschwerend hinzu, dass er auf zwei gesperrte Spieler verzichten musste. Allrounder Tobias Müller handelte sich gegen den 1. Lokomotive Leipzig seine fünfte gelbe Karte ein, und ebenfalls in dieser Partie flog Blum nach wiederholtem Foulspiel mit der Ampelkarte vom Platz. Dafür kehrte zum einen der erfahrene Hoheneder wieder in die Innenverteidigung, außerdem spielte – mehr in der Defensive als im rechten Mittelfeld – Karsanidis.
Bozic, immer wieder Bozic
Der – nicht mehr ganz so souveräne – Spitzenreiter ging in der 40. Minute in Führung, die aus dem bis dato einzigen guten Spielzug resultierte. Milde flankte mustergültig und Bozic köpfte wuchtig ein. Schmidt im Auerbacher Kasten war beim Einschlag im Winkel chancenlos. Seine Vorderleute hatten es bis dahin gut gemacht, und hatten in der Anfangsphase eine beachtliche Möglichkeit, jedoch konnte der brandgefährliche Marc-Philipp Zimmermann den Stellungsfehler von Velkov nicht ausnutzen. Für die Himmelblauen hatten Garcia und Milde kleine Gelegenheiten. Auerbach ackerte artig in der Defensive, und der Spitzenreiter fand bis zum Führungstreffer kein passendes Mittel dagegen.
Entscheidung ließ lange auf sich warten
Es dauerte bis zur Nachspielzeit, eher der zweite Treffer erzielt werden konnte. Der kurz zuvor eingewechselte Hoppe übernahm diese Aufgabe und nachsorgte feiner Einzelleistung und via sehenswertem Lupf für die Entscheidung. Das Premierentor des Winter-Neuzugangs aus Bremen feierte er mit seinen Kollegen vor den 621 angereisten himmelblauen Fans, die nach dem Spiel dem Jubilar Itter, der seinen 24. Geburtstag zelebrierte, an Ständchen sangen.
Zurück in der Erfolgsspur
Die Marschroute vor dem Auerbach-Spiel war eindeutig: kein Gegentor und drei Punkte. Beides haben die himmelblauen Akteure, wenngleich nur mit einer schwachen Leistung, beim 2:0-Auswärtserfolg im Nachholspiel des 22. Spieltages der Regionalliga-Nordost erfolgreich umgesetzt. Am kommenden Samstag gastiert mit dem FSV Optik Rathenow der Tabellenletzte im „Stadion - An der Gellertstraße“. Der Anpfiff zu dieser Partie erfolgt 13:30 Uhr. Weitere drei Punkte auf dem Konto sind Pflicht.
Wertung: 4,0
Beste Himmelblaue: Mroß, Milde
Trainerstimmen
David Bergner (CFC) bei mdr.de:"Man hat von der ersten Minute an gesehen, dass wir ein anderes Gesicht zeigen wollten. Wir wollten Fußball spielen - und den Gegner beschäftigten. Wir wollten das zeigen, was uns unsere Tabellenführung eingebracht hat. Das haben wir eindrucksvoll bewiesen. Die Führung fiel zurecht über eine schöne Aktion. Zur Pause haben wir angesprochen, dass wir trotzdem weiter Fußball spielen wollen. Der Gegner hat umgestellt, was uns etwas irritiert hat. Um uns wieder zu fassen, brauchten wir zehn Minuten. In dieser Phase gab es einige Möglichkeiten, die auch anders hätten ausgehen können. Dann haben wir uns gefangen. Beim offenen Schlagabtausch hätte ich mir gewünscht, dass wir etwas mutiger nach vorn gespielt hätten. Dann hätten wir vielleicht früher die Vorentscheidung fällen können. Wir haben verdient gewonnen, es war der erste Auswärtssieg im Jahr 2019."
Sven Köhler (VfB) bei mdr.de:"Wir haben ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten gesehen. In der ersten Halbzeit hat Chemnitz sehr gut gespielt. Ich bin ehrlich: Wir waren zu passiv, fast etwas ängstlich - davon war ich enttäuscht. Trotzdem stand es 1:1 nach Großchancen. Das Tor war hervorragend gemacht und auch aufgrund des Spielverlaufs verdient, aber auch wir hatten durch Marc-Philipp Zimmermann eine mindestens genauso gute Chance. In der zweiten Halbzeit waren wir dominanter. Natürlich hatte Chemnitz Konterchancen oder Chancen durch Standards. Aus dem Spiel heraus waren wir dominant. Wir haben eine sehr gute Halbzeit gespielt und hätten uns den Ausgleich verdient. Wenn der CFC dann das 2:0 macht, dann ist der Sieg auch verdient, weil sie eben aus ihren Chancen auch Tore gemacht haben."