Gemischte Resonanz für die Pläne zur Aufstiegsreform
25.02.2025, 14:58 Uhr | 859 Aufrufe
Der resolute
Vorstoß von 17 Nordostvereinen, den Aufstieg aus der Regionalliga in die 3. Liga endlich zu reformieren, hat im Land für ordentliche Wellen gesorgt. Die Reaktionen fielen dabei gemischt aus.
Äußerst verschnupft reagierte der Chef der (eigentlich) natürlichen Interessenvertretung der Nordostvereine,
Hermann Winkler vom Nordostdeutschen Fußballverband. Im Interview mit dem Kicker kritisierte Winkler die Vereine, daß sie die Pressekonferenz ohne Einbeziehung des Verbandes durchgeführt haben. Dem Entgegenkommen der Vereine, notfalls auf den Erhalt der Nordoststaffel zu verzichten, erteilte Winkler eine klare Absage. Winklers Präferenz wäre eine
Aufstockung der 3. Liga auf 22 Mannschaften mit 5 Absteigern. Das wäre aus Winklers Einschätzung die minimalinvasivste Änderung in das Ligensystem. Winkler will auf dem DFB-Bundestag nur dann einen Antrag für die Aufstiegsreform einbringen, wenn im Vorfeld die erforderliche Mehrheit organisiert wurde.
Auch in einem weiteren von den Nordostvereinen jüngst eingebrachten Thema, dem Abschaffen von Verbandsstrafen beim Einsatz von Pyrotechnik, nimmt Winkler eine gegensätzliche Position ein. Aus seiner Sicht wäre die generelle Abschaffung von Strafen beim Einsatz von Pyrotechnik faktisch eine "Pyro-Freigabe". Eine Unterscheidung zwischen "guter" und "schlechter" Pyrotechnik fiele ihm schwer.
Der Deutsche Fußballbund signalisierte in Sachen Aufstiegsreform grundsätzlich Gesprächsbereitschaft, delegierte aber die Verantwortung zu den entsprechenden Regional- und Landesverbänden. Hier war das Feedback gemischt. Während die Bayern und der Südwestverband dem Vorschlag der Nordostvereine positiv gegenüberstehen, sieht der Westdeutsche Fußballverband sowie der Nordverband keinen Handlungsbedarf. Ein Vorschlag aus Bayern ist, die 3. Liga in eine Nord- und Südstaffel zu teilen, womit dann auch die Aufstiegsproblematik entschärft werden würde.
Positive Signale kommen von einigen Vereinen, teilweise entgegen des Standpunktes ihrer Regionalverbände. So sprechen sich u.a. der ehemalige Zweitliga-Dino SV Meppen (Nordstaffel) oder Kickers Offenbach (Südwesten) oder Rot-Weiß Oberhausen (Westen) für eine Reform aus.
Es ist somit noch ein langer Weg zu einer möglichen Aufstiegsreform. Die Initiatoren werden viel Lobby- und Überzeugungsarbeit bei den Delegierten des kommenden DFB-Bundestags, bestehend aus Landes- und Regionalverbänden sowie den DFL-Mitgliedern, leisten müssen. Der Nordosten hat aktuell nur 22 von insgesamt 262 Stimmen.