Erstmals mit einem Sieg kehrte der Chemnitzer FC von einem Duell mit den Amateuren des Hamburger SV zurück. Nach einer großartigen kämpferischen Leistung, verbunden mit einer grundsoliden Abwehrarbeit, fuhr der himmelblaue Bus mit einem 2:1-Sieg und die 100 mitgereisten Fans glücklich zurück in die Heimat.
Drei Punkte waren heute Pflicht, wollte man den Anschluss zur Spitze wahren. Bei bewölktem Himmel und neun Graden plus drückten die Chemnitzer auf ein schnelles Tor. Sofort wurde eng gedeckt und die Rothosen bereits in deren Hälfte attackiert. In der 3. Minute rannte Garbuschewski halbrechts allein auf das Tor zu, spielte aber dann doch quer, und der Angriff verpuffte. Auch vor dem Gästetor spielten sich Szenen ab, die den geneigten Besucher zu Herztropfen greifen ließen.
Erst klärte Pentke überragend gegen Kazoir aus Nahdistanz (4. min), dann rettete Löwe nach einem HSV-Kopfball auf der Linie (5. min). Noch ahnte Pentke nicht, dass diese Großtat sein einziger heißer Ballkontakt im Spiel bleiben sollte. Für ein Auswärtsspiel hatte er relativ wenig zu tun, wofür er sich bei seinen Vorderleuten bedanken darf. Es entwickelte sich nun ein ausgeglichenes Spiel, bei dem beiden Mannschaften die Genauigkeit beim letzten Pass fehlte. So waren die Bälle auf Jansen und Hampf zu unplaziert, um gefährlich werden zu können. In der 22. Minute lag dann den 100 mitgereisten Fans der Torschrei auf den Lippen, als Chris Löwe zum Kopfball hochstieg, alle alt aussehen ließ, aber leider nur die Latte traf. Acht Minuten später rettete HSV-Tormann Mickel glücklich per Fuß gegen Thönelt. Reinhardt (40 min.) und Hampf (42 min.) verzogen später mit ihren Gewaltschüssen nur knapp.
Nach einem torlosen Seitenwechsel ging es weiter zur Sache. Bereits im Vorfeld warnte Heimtrainer Cardoso im Programmheft vor den Himmelblauen: "Sie haben viele erfahrene Spieler, die unserem jungen Team körperlich überlegen sind." Nicht nur das, auch waren unsere Jungs cleverer, wie die 54. Minute zeigen sollte. David Jansen zockte auf der linken Außenbahn, gewann gegen einen HSVer einen unmöglichen Ball und legte von der Grundlinie auf Vrtelka ab, der zu seinem ersten Tor einschob. Großer Jubel fast im gesamten Stadionrund, denn überall standen himmelblaue Fangrüppchen zwischen einheimischen Zuschauern. Zwanzig Minuten später versuchte Löwe aus großer Entfernung einfach mal sein Glück, und siehe da, der bereits beim Aufwärmen unsichere Tom Mickel ließ den über den Holperrasen zischenden Ball über seine Hände links unten ins Tor gleiten. Zuvor entschied Schiedsrichter Thomsen glücklich auf Nichtelfmeter, als ein HSV'er im CFC-Strafraum von den Beinen geholt wurde. Den Pfiff holte er in der 80. Minute nach, als Hahn sich einfach mal fallen ließ und Thomsen konzessiv entschied. Typisch Club, dachte man nun im weiten Rund, jetzt geht wieder das große Zittern los. Die letzten Minuten stand man jedoch sicher, unterband alle Konterversuche und ließ keine Großchancen mehr zu.
Während im Hintergrund des Stadions Flugzeuge zum Landeanflug auf Hamburg ansetzten, landete der Chemnitzer FC einen nicht ganz erwarteten, aber hochverdienten Auswärtssieg, bei dem neben einer zitterfreien Abwehr vor allem die Außen Löwe (links) und Garbuschewski (rechts) herausragten. Eine solide kämpferische Leistung brachte den Himmelblauen drei Punkte gegen diesmal glücklose Hamburger.
"Ich kann meiner Mannschaft keine großen Vorwürfe machen. Sie hat gewollt und gekämpft, doch wir haben ein, zwei Fehler zu viel gemacht, die von den Chemnitzern knallhart bestraft wurden."
"Für uns war das ein wichtiger Auswärtssieg. Wir hatten zu Beginn des Spiels zwei, drei Chancen der Hamburger zu überstehen, sind dann aber auch selbst immer besser ins Spiel gekommen. Das hatte dementsprechend Chancen für uns zur Folge, die wir aber nicht zielstrebig genug ausgespielt haben. Nach der Pause war die Führung deshalb nicht unverdient, allerdings hätte uns noch das 3:0 gelingen müssen. Durch den umstrittenen Foulelfmeter wurde es noch etwas eng. Aber jetzt freuen wir uns erstmal über den Auswärtssieg."