Vorbericht

14. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2009/2010
Hamburger SV II
Hamburger SV II
1:2
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Der erste Sieg bei den HSV-Amateuren...

von Timo Görner und Erik Büttner

...ist unser Ziel! Denn in den bisherigen Begegnungen seit 2002/2003 gelang noch kein Dreier bei den "kleinen Rothosen". 2 Remis und 3 Niederlagen stehen zu Buche, lediglich in der Vorsaison (2:2) gelangen Tore bei den Hansestädtern.

Die abgelaufene Saison unseres Gegners
Der HSV II kämpfte bis zum letzten Spieltag um den Klassenverbleib, geht man von eigentlich 4 Absteigern aus. Viel mehr war von der Mannschaft auch nicht unbedingt erwartet worden. Dabei gelang der Start sehr gut. Platz 3 nach ungeschlagen 4 Spielen war aller Ehren wert. Doch bis zur Winterpause ging es dann stetig abwärts bis auf Platz 16. Die Talfahrt begann nach Runde 8 mit 8 Niederlagen in 10 sieglosen Spielen. Speziell auswärts waren die Jung-HSVer glücklos. Das 0:1 beim CFC war der Auftakt für eine "schwarze Serie" mit 5 Pleiten bei 4:14 Toren auf des Gegners Rasen. Das 2:3 in Plauen war dann das endgültige Aus für Trainer Karsten Bäron. Denn die Vereinsführung wollte unbedingt den Abstieg in die leistungsschwache Hamburger Oberliga vermeiden. Für Bäron übernahm mit dem Argentinier Rodolfo Cardoso ein anderer ehemaliger HSV-Kicker das schwierige Amt. Mit nur 3 mageren Punkten in den ersten 4 Partien, ging es unter ihm ging es zunächst kaum voran. Zwar konnte Wilhelmshaven (2:0) besiegt werden, dafür erlitt der HSV II mit der peinlichen Heimniederlage gegen Schlusslicht Cottbus II (0:1) einen Rückschlag. Doch Dank eines Zwischenspurtes wahrten sich die "kleinen Rothosen" ihre Klassenerhaltschancen, machbar aus eigener Kraft. Denn Hamburg steigerte sich in den Gastspielen, "zog" die Nordduelle in Oberneuland (3:0) sowie Altona (3:1) und erreichte bei Hannover II (1:1) einen nicht unbedingt erwarteten Zähler. Der erhoffte Befreiungsschlag und ein beständiger Aufschwung gelangen jedoch nicht, weil man unter anderem in Babelsberg (1:6) deklassiert wurde. Aber mit einem guten 1:1 beim HFC und 3 Siegen in Folge - übrigens alle gegen U23-Mannschaften (Rostock/3:0, Hertha/2:0, Wolfsburg 2:1) erkämpft - galt schließlich: "Ende gut, nicht alles gut." Aber alle Aufregung war eigentlich umsonst, da durch Emdens Zwangsabstieg aus Liga 3 in die Oberliga ein Regionalligaabstiegsplatz entfiel und somit der "rote Bereich" solide 11 Zähler entfernt blieb.
5 Siege in 17 Begegnungen sprechen nicht unbedingt für Heimstärke. Auswärts wurden 6 Begegnungen siegreich gestaltet. 44 erzielte Treffer sind "durchschnittlich", 43 Gegentore ebenfalls.

Delegierungen für diese Saison
9 Spieler gingen, 10 wurden offiziell als Neuzugänge bekannt gegeben. In der Abwehr gingen Philip Unversucht (23) zu unserem CFC und Benjamin Gorka (25) in die 3. Liga zum SV Wacker Burghausen. U20-Nationalspieler Kai-Fabian Schulz (19) stieg in den Profikader auf, spielt aber bislang weiter für die U23. Im Mittelfeld zog es das "ewige Talent" Kosi Saka (23) ohne neuen Verein fort. Hanno Behrens (19) und Christian Groß (20) erhielten ebenfalls die Berufung in die 1. Mannschaft, kamen aber auch noch nicht zum Einsatz und stehen weiter der II. zur Verfügung. Schwerwiegend ist der Abgang von Angreifer Dani Schahin (20). Der Topstürmer der letzten Saison (13 Tore) folgte einem Angebot von Zweitligist Greuther Fürth.
Unter den Neuzugängen findet sich mit Torwart Fabian Lucassen (22) aus Wilhelmshaven nur ein "externer Neuer". Daneben wurden gleich 8 Spieler der A-Jugend - unter anderem Henrik Dettmann (19/Abwehr), Dennis Duve (19/Mittelfeld) und Steven Lewerenz (19/Angriff) - berufen, von denen sich aktuell aber noch keiner richtig etablieren konnte. Schon allein deshalb ist auch in dieser Saison ein Anspruch auf den Aufstieg in Liga 3 eher unrealistisch.

Der Trainer
Rodolfo Esteban Cardoso (41) zeichnet nach wie vor für die Regionalligamannschaft des "ewigen Erstligisten" verantwortlich. Er hat noch einen Vertrag bis zum Saisonende. Aufgrund der deutlich sportlich positiven Entwicklung dürfte er momentan das Vertrauen der Verantwortlichen auch bei Rückschlägen genießen.

Die Mannschaft
Tom Mickel (20) steht aktuell im Tor der Hamburger. Er war vor der Saison von der U23 des FC Energie Cottbus zum HSV gewechselt und zählt offiziell zum Bundesligakader. In der Abwehr sind Boris Leschinski (25), Gerrit Alexander Pressel (20), Kai-Fabian Schulz (19) das Gerüst. Fabian Franke (20) konnte sich wie Viktor Maier (19) teilweise für den Stammkader empfehlen. Im Mittelfeld schafften diesen Status Christian Groß (20), Hanno Behrens (19) und der türkische U-19 Auswahlspieler Tolgay Ali Arslan (19), der sich bereits über 2 Einsätze in der 1. Bundesliga für den HSV freuen durfte. Im Sturm lassen sich 3 Akteure herausheben: Maximilian Beister (19) spielte bereits für die deutsche U19, Grgur Rados (19) für die Kroatiens. Erfolgreichster Angreifer ist aber Kapitän Rafael Kazior (26) mit 4 Treffern und 3 Vorlagen.
Mit 20,6 Jahren stellt der HSV II eines der jüngsten Aufgebote der Regionalliga und bietet offiziell 28 Spieler auf. Die Mannschaft ist grundsolide besetzt. Ein einstelliger Tabellenplatz in der Endabrechnung dürfte trotzdem ein Erfolg sein.

Die aktuelle Saison bislang
Der HSV hat sich stabilisiert, gegen den Abstieg kämpfen momentan andere Teams. Der Start in die neue Spielzeit war zwar nicht besonders schlecht, mit 3 Remis in 3 Spielen aber durchwachsen. Das 1:1 gegen Aufsteiger Meuselwitz und das 0:0 gegen Lübeck waren 2 Heimspiele der Marke "Naja". Ein Achtungszeichen setzte Hamburg mit dem Punktgewinn in Magdeburg (0:0), allerdings in einer Phase wo es beim FCM wenig rund lief. Bis zum heutigen Tag gab es Licht und Schatten. Eher unbefriedigend präsentierten sich die Hansestädter in den Heimspielen gegen Türkiyemspor (1:2) und Plauen (1:1), kassierten dazu gegen Babelsberg die zweite 1:6-Klatsche innerhalb von knapp 4 Monaten. Ordentlich sah dagegen das knappe 0:1 gegen Vizemeister Halle und erst recht der Sieg im Hamburger Derby gegen die II. des FC St. Pauli (4:0) aus. Die große Stärke der Hamburger liegt bis dato auswärts. Man ist eines von 3 Teams der 54 Regionalligisten, welches auf Reisen noch unbesiegt ist. Die letzten 3 Gastspiele wurden gar gewonnen. Sowohl in Hannover (2:0), beim Goslarer SC (2:1) als auch bei Hertha BSC II (1:0) war der HSV erfolgreich. 4 der 5 Siege wurden in der Fremde eingefahren, dafür erspielte man den ersten Dreier "zu Hause" erst im 6. Anlauf, eben gegen die Braun-Weißen. Auf der einen Seite ist das Grund für die Himmelblauen zu leisem Optimismus, auf der anderen Seite ist Meuselwitz als ebenfalls eher heimschwache Mannschaft ein warnendes Beispiel. 17 Tore hat Hamburg II bislang geschossen (Mittelfeld der Staffel). 15 kassierte Treffer sprechen wiederum für eine gute Defensive.

Das Umfeld
400 Besucher interessieren sich im Schnitt für die Heimspiele im Norderstedter "Edmund Plambeck Stadion". Das ist eigentlich für die U23 des HSV als zuschauerschwaches Team ganz in Ordnung, die Statistik wird aber ein wenig geschönt durch 1.200 zahlende Besucher beim Derby gegen die Paulianer. Dagegen stehen magere 190 Fußballfreunde gegen Türkiyemspor. Das Stammpublikum liegt wohl bei knapp 180. Viel mehr dürften die reisenden himmelblauen Freunde am Sonntag nicht erwarten. Kritikwürdig war für Außenstehende die Verlegung des Heimspiels gegen den Halleschen FC auf einen Montag um 14.00 Uhr, mit der Begründung, das der DFB Flutlichtspiele im Plambeck Stadion nicht genehmigt. Fazit für eben Außenstehende ist, dass der Hamburger SV als einer der stärksten Bundesligavereine bzw. Unternehmen nicht in der Lage ist, eine regionalligataugliche Spielstätte anzubieten - weder in Hamburg selber, was bereits diskussionswürdig ist, noch im Umland.
Ziel der Chefetage bleibt zumindest der Erhalt der 4. Liga für die U23, sportlich scheinen die norddeutschen Konkurrenten aus Wolfsburg, Hannover einfach bereits einen Schritt weiter zu sein. Dort sind die Ambitionen andere. Die Beförderungen von Spielern wie Schulze, Behrens und Groß in den Profikader sprechen für eine zumindest teilweise erfolgreiche Arbeit der U23. Hier gab es in der Vergangenheit doch hier und da Kritik wie Unzufriedenheit. Verständlich, dass diese Aufbauarbeit in der Oberliga Hamburg kaum erfolgversprechend wäre.

Das Stadion

Wenn ein Stadion "Edmund-Plambeck" heißt, ist die erste Frage natürlich: Wer ist dieser Edmund Plambeck? Der Antwort vorausschicken muss man, dass die Anlage eigentlich Heimstatt des Oberligisten FC Eintracht Norderstedt ist und jener Edmund Plambeck war in den 70igern der erste Präsident des Vorgängervereins SC Norderstedt. Auch heute gibt es noch einen tonangebenden Plambeck im Verein. Horst Plambeck führt den Vorsitz des Aufsichtsrates.
Aber zurück zum Stadion: Auf der überdachten Haupttribüne finden 1.471 sitzende und 151 stehende Zuschauer Schutz vor Regen und Wind. Die restlichen 3.597 Besucher, die einer Partie im 5.068 Zuschauer fassenden Stadion das Prädikat "Ausverkauft" verleihen würden, müssen auf einer der 3 unüberdachten Stehplatztribünen Platz nehmen - Gästeanhänger im Bereich D. Flutlichter an 4 Masten spenden in der Dunkelheit zartes Licht, jedoch offenbar nicht ausreichend für Regionalligaspiele. Ansonsten bietet die reine Fußballarena in ländlichem Umfeld wenig Komfort, genügt aber den Anforderungen des gestrengen DFB. Immerhin, ein Imbissstand sorgt für die Verköstigung der Anwesenden.

Die Route

Von Chemnitz aus geht's über die A72 und B95 direkt nach Leipzig oder über die A4 zum Nossener Dreieck und von dort über die A14 vorbei an Leipzig und dann auf Magdeburg zu. Am Kreuz Magdeburg wechselt man auf die A2 Richtung Hannover. Kurz vor der Landeshauptstadt biegt man am Kreuz Hannover-Ost auf die A7 Richtung Hamburg ab. Auf dieser Autobahn geht es jetzt streng gen Norden und via Elbtunnel auch durch Hamburg hindurch. An der Anschlussstelle Hamburg Schnelsen-Nord verlässt man dann die A7 um auf der B432 Richtung Norderstedt zu düsen. Bevor es vor Norderstedt dann in ein Gewerbegebiet tief hinein geht, biegt man links auf die Niendorfer Straße ab. Sobald man in die Ortslage vollständig eingetaucht ist, fährt man an der ersten größeren Kreuzung rechts in die Ochsenzoller Straße. Ein paar Meter weiter zweigt rechts der Schwarze Weg ab und dann links gleich wieder eine Straße namens Scharpenmoor. An diesem Weg liegt auch der Eingang zum Gästebereich.

Adresse des Edmund-Plambeck-Stadions:
Ochsenzoller Str. 58 bzw. Scharpenmoor
22848 Norderstedt

Entfernung: ca. 540 km - Fahrzeit: etwa 6 Stunden
14. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2009/2010
Sonntag, 08. November 2009, 13:30 Uhr
Edmund-Plambeck-Stadion, Norderstedt
Zuschauer: 235
Schiedsrichter: Thomsen (Kleve)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Hamburger SV II Chemnitzer FC
7Tabellenposition6
20
13
1,5
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
22
13
1,7
5 (38,5%)
3 (23,1%)
Siege
Niederlagen
6 (46,2%)
3 (23,1%)
17:15
1,3:1,2
Tore
Tore pro Spiel
24:15
1,8:1,2
4:0 gegen FC St. Pauli II (H)Höchster Sieg4:0 gegen FC St. Pauli II (H)
1:6 gegen SV Babelsberg 03 (H)Höchste Niederlage1:3 gegen ZFC Meuselwitz (A)
s-N-s-S-sDie letzten SpieleU-s-S-n-U
3 Siege in Folge
3 Spiele in Folge ungeschlagen
2 Spiele in Folge ohne Gegentreffer
Aktuelle Serien2 Spiele in Folge ohne Sieg

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele102357:13
Heimspiele52125:5
Auswärtsspiele50232:8
Ligaspiele102357:13
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2002/2003Regionalliga Nord5. SpieltagChemnitzer FC - Hamburger SV II1:4 (1:1)
2002/2003Regionalliga Nord22. SpieltagHamburger SV II - Chemnitzer FC0:0 (0:0)
2003/2004Regionalliga Nord11. SpieltagHamburger SV II - Chemnitzer FC1:0 (1:0)
2003/2004Regionalliga Nord28. SpieltagChemnitzer FC - Hamburger SV II0:0 (0:0)
2004/2005Regionalliga Nord12. SpieltagChemnitzer FC - Hamburger SV II0:1 (0:1)
2004/2005Regionalliga Nord31. SpieltagHamburger SV II - Chemnitzer FC2:0 (2:0)
2005/2006Regionalliga Nord12. SpieltagHamburger SV II - Chemnitzer FC3:0 (0:0)
2005/2006Regionalliga Nord31. SpieltagChemnitzer FC - Hamburger SV II3:0 (1:0)
2008/2009Regionalliga Nord10. SpieltagChemnitzer FC - Hamburger SV II1:0 (0:0)
2008/2009Regionalliga Nord27. SpieltagHamburger SV II - Chemnitzer FC2:2 (1:1)