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Schwungvolle Offensive des FCK wurde belohnt

Die Spannung, die seit Wochen über dem so fußballbegeisterten Karl-Marx-Stadt lag, entlud sich in einem einzigen Jubelschrei. Das Stadion schien zu beben, 20.000 hielt es nicht auf den Sitzen. Dabei, in jener 78. Minute tat sich auf dem Rasen des Fischer-Stadions nicht mehr sonderlich viel. Da kämpfte der Gast aus Stralsund zwar tapfer, aber nur mehr, um eine höhere Niederlage zu vermeiden. Längst richtete sich die ganze Aufmerksamkeit auf das Geschehen in Jena. Dort hatte Pafels Ausgleich für Riesa dafür gesorgt, daß lähmendes Entsetzen gen Karl-Marx-Stadt kroch und nahezu alle 20.000 im Stadion erfasste. Bis hin zu Vogels Strafstoß-Tor zum 2:1 herrschte da fast Totenstille im weiten Rund. So eindrucksvoll die FCK-Talente auch die Nervenprobe dieses für sie alles entscheidenden Abstiegs-Derbys meisterten, der "Held des Tages" spielte in Jena und hieß Vogel. [..]

Dabei bot der FCK selbst eine Leistung, die hinreichend Stoff für heiße Debatten und für Anerkennung bot. "Alles, was wir brauchen, ist ein frühes Tor", hatte Gerhard Hofmann seiner Elf eingeschärft. Die taktische Marschroute lautete entsprechend: Offensive! Tempo, Schwung, schnelle Kombinationsfolgen drängten Stralsund fast durchweg in die eigene Hälfte. Vornehmlich Erler spielte noch einmal all seine Regie-Qualitäten aus, wirkungsvoll unterstützt vom einsatz- und laufstarken Kämpfer Sorge, von den nachprellenden Göcke und Franke. Sie schickten die beweglichen Spitzen Rauschenbach - Petzold - Wolf nach Belieben. Nach 35 Minuten war in Karl-Marx-Stadt die Entscheidung gefallen. Alles hing danach vom Jenaer Resultat ab. Und verständlich: der heimliche Liebling der Karl-Marx-Städter, "Matz" Vogel, enttäuschte seine Heimatstadt nicht. Er war der meistumjubelte Spieler des Tages, obwohl der FCK gefeiert wurde wie ein Meister.

(Horst Friedemann)