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"Janz Berlin" feiert Amateure

Riesenjubel in Berlin. Die Amateure von Hertha BSC schafften mit 2:1 gegen den Chemnitzer FC den Einzug ins Finale des DFB-Pokals im Olympiastadion, wo sie am 12. Juni auf Bundesligist Bayer Leverkusen treffen. Der Erfolg der Amateure war hochverdient gegen die höherklassigen Gäste, die ideenlos auftraten.

Jeder hatte mit großem Druck des Zweitligisten Chemnitz gerechnet. Aber es war ein Auftakt nach Maß für die Amateure. Vom Anstoß weg berannten sie das Chemnitzer Tor und kamen früh zum Erfolg. Andreas Schmidts gefürchtete Einwürfe, die wie Flanken in den Strafraum flogen, sorgten für Riesen-Gefahr. Beim zweiten scheiterte Gezen knapp, beim dritten Weitwurf von Andreas aber erwischte dessen Zwillingsbruder Oliver den Ball [..], legte Carsten Ramelow vor, und der U20-Nationalspieler knallte Torwart Jens Schmidt den Ball durch die Beine.

Die erste gute Gelegenheit der Chemnitzer in der 9. Minute vergab Boer gegen Fiedler [..]. Chemnitz wollte das Heft in die Hand nehmen, schaffte es aber nicht. Wie frisch und frech die Hertha-Bubis aufspielten, bewies das 2:0. Da war Libero Sven Meyer im Sturmzentrum und köpfte einen Gezen-Eckball unhaltbar ein. Doch der Anschlußtreffer folgte bald: Zimmermann foulte in der 35. Veit im Strafraum, Heidrich verwandelte den Strafstoß eiskalt.

Nach dem Wechsel herrschte erst ein wenig Flaute, dann ging es wieder hin und her. Der Chemnitzer Drang auf den Ausgleich wurde immer wieder von Hertha-Kontern unterbrochen. Libero Barsikow hatte die Chemnitzer Abwehr nicht immer richtig um sich postiert. Die Gäste leisteten sich zudem unnötige Fehlpässe, auch hatte Bittermann mit Gezen ziemliche Probleme [..]. Boer im Angriff war zudem lange auf sich allein gestellt. Hertha spielte zu jeder Zeit unbekümmert und frech mit, ließ keinen Kräfteverschleiß erkennen.

(Ralf Canal und Jürgen Nöldner)


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Hertha-Amateure: 850 000 Mark Brutto-Einnahme

Seine Kumpel nennen ihn nur "Franzl". Kosename für Herthas kleinen "Beckenbauer". Franzl alias Sven Meyer, Libero der Berliner Amateure, träumt wie viele seiner Mitspieler von einem Vertrag als Profi. [..] Ein anderer darf indes schon jetzt aufatmen. Die Amateure bescheren Herthas Schatzmeister Heinz Striek rund 850 000 Mark als Brutto-Einnahme. Allein Privatsender RTL plus zahlt beiden Pokalteams jeweils 200 000 Mark für die TV-Rechte. Das Thema Prämien hatten Meyer & Co. trotzdem vorsorglich vertagt. Berlins Amateurboß Jörg Thomas: "Darüber wird erst nach dem Spiel gesprochen."

(Ralf Canal und Jürgen Nöldner)


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++ Viel Rummel um Herthas Bubis. Erstmals Mannschaftshotel, Polizeieskorte - nur eines blieb wie immer: Die "Pasta-Party" in der Weddinger Pizzeria "San Remo", wo es bislang stets vor jedem Pokalspiel, so Trainer Jochem Ziegert, "Spaghetti bis zum Abwinken" für Berlins Pokalhelden gab. ++

++ Betreten verboten, Ballspiele nicht erlaubt! Solche Hinweise auf den Wiesen des Tiergartens störten Hans Meyer wenig. Der Chemnitzer Trainer absolvierte mitten in Berlins grünem Park - unweit vom Brandenburger Tor - am Mittwoch eine letzte Trainingseinheit. ++

++ Für den Pokalhit engagierte Hertha extra zwei Trommler und zwei Trompeter zur lautstarken Unterstützung. In der Halbzeitpause "kam dann Kurt" - Frank Zander, Showstar und nach eigenen Angaben "Berliner in zweiter Generation", sorgte für weitere Stimmung. ++

++ Ganz schön pfiffig, Hans Meyer. Der CFC-Coach grub nicht nur im Rasen des Berliner Olympiastadions einen Glückspfennig ein, sondern hatte zugleich auch noch einen lockeren Spruch drauf. Meyer: "Mehr als einen Glückspfennig können wir uns nicht leisten. So viel Geld haben wir im Osten nicht." ++