Spielbericht

Harte Arbeit war für den Chemnitzer FC am heutigen Nachmittag nötig, um den verdienten Dreier gegen Aufsteiger Stuttgarter Kickers einzufahren. Vor 4.750 Zuschauern auf der Fischerwiese hatte Chemnitz eine Stunde lang große Mühe mit den Gästen, ehe ein Doppelschlag die Partie entschied.

Nach dem mäßigen Auftritt in Erfurt wirbelte CFC-Trainer Gerd Schädlich die Startelf gründlich durcheinander. Mrowiec fehlte verletzt, Wilke, Pfeffer, Birk und Landeka fanden sich auf der Bank wieder, dafür standen Stenzel, Wachsmuth, Makarenko und Förster beim Anpfiff auf dem Platz. Schädlich wechselte also damit auch das Spielsystem vom 4-5-1 auf ein 4-4-2. Doch die offensive Ausrichtung trug zunächst keine Früchte. Denn die Stuttgarter traten forsch auf und attackierten die ballführenden Himmelblauen früh. Das beeindruckte die Hausherren und es entwickelte sich ein hektisches Spiel in dem beide Mannschaften Spielkultur ad acta legten. Beide agierten viel mit hohen Bällen, die aber jeweils sichere Beute der Defensivreihen wurden. Hinzu kamen viele Unkonzentriertheiten, die kaum Spielfluss aufkommen ließen. Sein übriges tat wieder einmal ein schwacher Schiedsrichter dazu, diesmal Eduard Breitinger aus Regensburg. Große Chancen blieben so Wunschware – erwähnenswert und zwei Möglichkeiten: Für Stuttgart verpasste Grüttner das 1:0 knapp (26.). Chemnitz´ Führung durch einen strammen Sträßer-Schuss vereitelte Kickers-Torwart Krauss (39.). Folgerichtig ging es torlos in die Pause, verbunden mit dem Wunsch nach einer aufrüttelnden Ansprache des CFC-Trainers.

Doch der Seitenwechsel brachte zunächst nicht die erhoffte Besserung der himmelblauen Leistung. Der CFC blieb nervös, kämpfte aber wenigstens. Nach etwa 10 Minuten bekam Chemnitz das Spiel aber langsam in den Griff und konnte Akzente setzen. Fink hatte das 1:0 auf dem Fuß, scheiterte aber noch an einem Kickers-Fuß (56.). In derselben Minute reagierte Schädlich, nahm die glücklosen Le Beau und Makarenko vom Feld und ersetzte sie durch Pfeffer und Landeka. Das brachte neuen Schwung in die Partie und endlich den erhofften Erfolg. Nach Flanke von Stenzel auf rechts schob Förster den Ball locker ins Tor (63.). Es war der verdiente Lohn für vielleicht ungeschickte aber wacker kämpfende Chemnitzer und für den einsatzstarken Benni Förster. Und die Himmelblauen legten gleich noch nach: Wieder Flanke Stenzel von rechts und diesmal Köpfte 2016-Mann Anton Fink in die Maschen (66.). Die Stimmung auf den Rängen jetzt auch bestens, kein Gedanke mehr an die Pfiffe in Halbzeit eins.
Stuttgart ließ kurz die Köpfe hängen, das nutzte Semmer fast. Doch nachdem er der Abwehr den Ball abgeluchst hatte, versagten ihm die Nerven vorm Torwart (76.). Stuttgart aber fand zurück ins Spiel und kämpfte weiter um das Tor. Doch das wollte ihnen einfach nicht gelingen. Stattdessen hatte Fink noch die Riesenchance auf das 3:0. Aber nach herrlichem Dribbling versagte ihm der Pfosten den zweiten Erfolg (86.).

Am Ende gewinnt der CFC die Partie verdient, weil er spät, aber noch rechtzeitig in die Spur fand und sich mehr Chancen erarbeitete. Stuttgart kämpfte und arbeitete gut, blieb aber im Angriff letztlich zu ungefährlich. Das 2:0 darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass insgesamt die Leistung des CFC-Teams zu schwach war. Chemnitz kann eindeutig mehr, muss aber endlich mal von Beginn an die richtige Einstellung zum Spiel finden.

Wertung: 4,0 (Schwaches Spiel mit gutem Ausgang)

Beste Himmelblaue: Förster, Fink