Spielbericht

Halbfinale - FDGB-Pokal - Saison 1969/1970
FC Karl-Marx-Stadt
FC Karl-Marx-Stadt
1:2
FC Vorwärts Berlin
FC Vorwärts Berlin
Nach Spielende kam es nach mehreren fragwürdigen Entscheidungen von Schiedsrichter Glöckner (siehe auch Spielbericht der Fuwo) zu tumultartigen Szenen auf dem Platz. Fuwo-Autor Dieter Buchspieß beschreibt diese in der Fuwo vom 20.05.70 mit diesen Worten: Ein von Schiedsrichter Glöckner gegen FCK-Mittelverteidiger Sorge kurz vor Spielschluß wegen groben unsportlichen Betragens ausgesprochener Feldverweis raubte zahlreichen unverbesserlichen Fanatikern ganz offensichtlich die Nerven. Die Vorfälle sind hinreichend bekannt, die sich anschließend abspielten und die in der am vergangenen Donnerstag vor der Rechtskommission des DFV stattgefundenen Verhandlung zu einem harten Urteilsspruch führten. Die Unparteiischen mußten sich ihrer Haut erwehren, um einigermaßen ungeschoren und dank der Unterstützung der sofort einschreitenden Funktionäre die Kabine zu erreichen. Ein bedauerlicher Vorfall! Für den FCK hat das schwerwiegende Folgen, wie das von uns auf der Seite 14 wiedergegebene Urteil aussagt: Platzsperre bis einschließlich 10. Juni. Das heißt mit anderen Worten, daß die von großen Abstiegssorgen geplagte Elf ihre beiden Heimspiele gegen den 1. FC Magdeburg und gegen Wismut Aue auf neutralen Plätzen bestreiten muß.

News vom 15.05.70: Hartes Urteil des DFV! Zweifache Platzsperre für den FCK!

Pressestimmen

Fuwo

Selbstbewußte Vorwärts-Elf!

Alle Überlegungen dahingehend, der in einen verbissenen Kampf gegen den Abstieg verwickelte FCK sei am Ausgang dieses Pokaltreffens weniger interessiert, wurden in der vom Gastgeber konzentriert und einsatzstark geführten ersten Spielphase gründlich widerlegt! Aufstellungssorgen (ohne Göcke, Zeidler) beeindruckten die Elf zunächst nicht im geringsten, Kampfentschlossenheit, das Bemühen um einen erfolgverheißenden spielerischen Zuschnitt (Erler, der erfreulich selbstbewußt beginnende Zölfl) sowie eine ständige Tempoforcierung führten dem FC Vorwärts sofort deutlich vor Augen, welch schwere Aufgabe er zu meistern hatte.

[..] Der Gastgeber forderte zwar leidenschaftlich einen Foulstrafstoß, als Vogel beim Abschuß (78.) hart attackiert wurde, doch Glöckner und der genau auf Ballhöhe postierte Herrmann urteilten übereinstimmend: Kein Foulspiel! Eine Entscheidung, die zu akzeptieren ist. Doch bestand die Notwendigkeit, Sorges unbeherrschte Reaktion in der 86. Minute (Ballaufschlagen, nachdem Glöckner eine unsaubere Attacke des Mittelfeldspielers gegen Begerad abgepfiffen hatte) mit einem Feldverweis zu ahnden? Dazu der Referee: "Nachdem Sorge vorher bereits verwarnt worden war, gab es für mich nach dieser Unsportlichkeit kein Zögern!"

(Dieter Buchspieß)

Halbfinale - FDGB-Pokal - Saison 1969/1970
Mittwoch, 06. Mai 1970, 17:00 Uhr
Dr.-Kurt-Fischer-Stadion, Karl-Marx-Stadt
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Glöckner (Markranstädt)
FC Karl-Marx-Stadt
T Hambeck
A Franke
A SorgeGelbrote Karte
A Dost
A P. Müller
M Erler
M Schuster
S Wolf (63. Hüttner)
S Zölfl
S Lienemann (46. Neubert)
S Vogel

Trainer: B. Müller
FC Vorwärts Berlin
T Zulkowski
A Fräßdorf
A Müller
A Strübing
A Withulz
M Pfefferkorn
M Nöldner
M Körner
S Wruck
S Begerad
S Klippstein

Trainer: Belger
Tore
0:1 Fräßdorf (36.)
1:1 Vogel (57.)
1:2 Strübing (58.)

Besondere Vorkommnisse:
Feldverweis für Sorge (86.)