Spielbericht

13. Spieltag - DDR-Oberliga - Saison 1965/1966
1. FC Lok Leipzig
1. FC Lok Leipzig
0:1
FC Karl-Marx-Stadt
FC Karl-Marx-Stadt
Anmerkung: Zum Zeitpunkt des Spiels hießen die Vereine noch SC Leipzig und SC Karl-Marx-Stadt. Der 1. FC Lok (20.01.66) und FCK (15.01.66) wurden während der laufenden Saison gegründet.

Pressestimmen

Fuwo

10 Leipziger schafften keine Wende mehr

[..] Trainer Scherbaum schickte eine Elf aufs Feld, die willens war, gegen diesen SC Leipzig den Erfolg zu suchen, eine Elf, die nicht mauerte, nicht riegelte, nicht stur defensiv, sondern eminent gefährlich spielte. Aus einer im rechten Moment dicht gestaffelten Abwehr trug der temperamentvolle Angriffsverteidiger Kreul (ein noch junger Mann - aber ein Mann mit Zukunft), der sich mit Alleingängen und Körpertäuschungen verdient machende Feister die Bälle nach vorn, die dann in der gegnerischen Hälfte zumeist Erler und Lienemann erhielten und verteilten. Oder Hüttner setzte mit weiten Schlägen die immer in Bewegung befindlichen Sturmspitzen Schuster, Steinmann und Vogel ein.

Vogel schoß, wie man das bei einem Flügelstürmer internationaler Klasse erwartet. Dabei hielt er auch seine Gegenspieler mit Dribblings ständig in Atem, so daß es den Kritiker nicht wundert, wenn unter solchem Druck der sich hervorragend bewährende Leipziger rechte Verteidiger Ch. Franke einen Patzer machte. Dieser Patzer führte auch prompt durch Steinmann, der den herauseilenden Weigang täuschte, zum spielentscheidenden Treffer.

Dieser Fehler allein war aber nicht bestimmend für den Ausgang dieser Partie. Der SCL erzielte kein Tor. In der ersten Halbzeit nicht und nicht in der zweiten Spielhälfte, als die Messestädter 30 Minuten lang ohne ihren verletzt ins Krankenhaus eingelieferten Mittelstürmer Frenzel auskommen mußten. Frenzel wurde verletzt, als er und Erler dem zwischen ihnen auftippenden Leder entgegenjagten und Frenzel vom gestreckten Bein des Karl-Marx-Städters getroffen wurde. Beschränken wir uns auf diese Feststellung: Diese Verletzung war zu vermeiden! Beide Torhüter (auch Hambeck war stets im Bilde) sahen sich durch die Freistoß-Kanoniere Trölitzsch und Hüttner härtesten Belastungen ausgesetzt. Sie fanden jede Lücke in der Mauer und buchten jeder einen kapitalen Pfostenschuß auf ihr Konto.

(Rainer Baumann)

13. Spieltag - DDR-Oberliga - Saison 1965/1966
Samstag, 11. Dezember 1965, 14:00 Uhr
, Leipzig
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Halas (Berlin)
1. FC Lok Leipzig
T Weigang
A C. Franke
A Faber
A Pfeufer
M Naumann
M Drößler
S Löwe
S Trölitzsch
S Frenzel
S Zerbe
S Gase

Trainer: Konzack
FC Karl-Marx-Stadt
T Hambeck
A Kreul
A Hüttner
A P. Müller
M Feister
M A. Müller
S Schuster
S Lienemann
S Steinmann
S Erler
S Vogel

Trainer: Scherbaum
Tore
0:1 Steinmann (74.)