Spielbericht

Eine denkwürdige Partie bekamen die 2800 Zuschauer am Sonnabend auf der Fischerwiese geboten. Dabei avancierte der Schiedsrichter zum Hauptdarsteller und verteilte insgesamt acht Gelbe, zwei Gelb-Rote und eine Rote Karte. Das Spiel endete mit einem leistungsgerechten 1:1, wobei der Ausgleichstreffer für die Himmelblauen erst in der Nachspielzeit fiel.
Der CFC, der ohne den verletzten Jens König antreten mußte, wurde schon nach 13 Minuten weiter geschwächt, als Routinier Sven Köhler ebenfalls aufgrund einer Verletzung ausgewechselt werden mußte. Für ihn kam Alexander Tetzner. In der Folgezeit dominierten die Himmelblauen, ohne jedoch Torgefährlichkeit zu entwickeln. Beide Spitzen, sowohl Mirko Ullmann, als auch Danilo Kunze, blieben zunächst wirkungslos. Die Erfurter standen gut und gingen in den Zweikämpfen energischer zu Werke. Zudem fehlten beim CFC an diesem Tage über weite Strecken die Impulse aus dem Mittelfeld. So schlug sich die spielerische Überlegenheit nicht in Zählbares nieder. Im Gegenteil, die Gäste, die die ganze Zeit über auf ihre Möglichkeit lauerten, gingen nach einer knappen Stunde in Führung. Dabei nutzten sie einen krassen Fehler von Thomas Laudeley, Steffen Süßner hatte gegen den frei durchlaufenden Angreifer keine Chance. Eine Viertelstunde vor Schluß überschlugen sich dann die Ereignisse. Nach einem Freistoßpfiff des Schiris brannten bei Kapitän Lutz Wienhold die Sicherungen durch. Er bestürmte den Referee und ließ sich auch zu einigen Beleidigungen hinreißen. Folgerichtig gab's die Rote Karte. Das fanden einige Zuschauer überhaupt nicht toll, und es flogen Gegenstände auf den Platz. Ein Erfurter war nun auch nervlich überfordert und warf ein Feuerzeug zurück auf die Ränge. Diese Aktion brachte ihm dann die Gelb-Rote Karte ein. Nachdem sich die Gemüter etwas beruhigt hatten, ging es dann weiter. Und diese Unterbrechung sollte sich sogar noch als positiv für den CFC erweisen. Denn das Anrennen brachte bis kurz vor Schluß nichts ein - erst in der fünften Minute der Nachspielzeit gelang Mirko Ullmann mit einem schönen Kopfball der verdiente Ausgleich. Also doch noch ein Punktgewinn für die Himmelblauen, die am Ende sogar nur noch zu neunt auf dem Platz standen, denn Jörg Schmidt holte sich in den 90. Minute wegen Meckerns auch noch die Gelb-Rote Karte ab.
Zugegebenermaßen hatte der Schiri nicht seinen besten Tag erwischt. Aber gerade als Kapitän und mit seiner Erfahrung sollte sich Lutz Wienhold im Griff haben. Ein Lichtblick dagegen war erneut Marco Franke, der nach seiner starken Partie in Dresden erneut eine Klasse-Leistung zeigte. Auch André Krasselt machte ein gutes Spiel. Über die Gelb-Rote Karte für Jörg Schmidt decken wir lieber den Mantel des Schweigens. Wenigstens ist er am Mittwoch im schweren Auswärtsspiel bei TeBe dabei, im Gegensatz zu Lutz Wienhold, der wohl für ein paar Spiele gesperrt werden wird.