Der Chemnitzer FC hat am elften Spieltag in der Regionalliga-Nordost seinen zweiten Saisonsieg feiern können – und dieser wurde – wie schon am zweiten Spieltag bei der zweiten Mannschaft von Hertha BSC – auswärts eingefahren. Vor 647 Zuschauern im schnuckeligen "Werner-Seelenbinder-Stadion" sorgten Lihsek und Seo für den verdienten Auswärtssieg, über den der CFC-Trainer Duda „überglücklich“ war. So war es für den 36-Jährigen der erste Sieg im fünften Spiel an der Seitenlinie – und dieser katapultierte den CFC in der Tabelle vom 16. auf den 15. Platz. Als nächstes wartet der VFC Plauen und damit das zweite „Sechs-Punkte-Spiel“ in Folge.
Löwe brüllt: "Andere müssen in die Bresche springen."
Der Chemnitzer FC und verletzte Kicker ist scheinbar eine Never-Ending-Story. Neben Bozic und Baumgart steht nun mit Tobias Müller nunmehr der dritte Leistungsträger CFC-Trainer Duda nicht zur Verfügung. Der himmelblaue Capitano zog sich beim Auswärtsspiel in Greifswald einen Riss des Innenbandes im rechten Knie zu, sodass für ihn das Fussballjahr vorzeitig beendet ist. Immerhin: Seine Lücke im defensiven Mittelfeld konnte Routinier Erlbeck übernehmen, was die einzige personelle Veränderung im Vergleich zur hochverdienten Punkteteilung in Greifswald war. CFC-Sportdirektor Löwe fordert in dieser schwierigen Situation: "Andere Spieler sollten jetzt ihre Chance erkennen und in die Bresche springen, noch mehr Verantwortung zu übernehmen, um sich mit Leistung und Einsatz zu zeigen und so auch individuell weiterzuentwickeln.“
Mergel trifft die Latte, aber Lihsek zur Führung
Die Himmelblauen schnürten den FSV sofort in dessen Hälfte ein – und dabei trat vor allem Seo in Erscheinung. Der südkoreanische Neuzugang war absoluter Aktivposten, belebte mit seiner Dynamik und Spielfreude die Offensive und kam mehrfach zum Abschluss. Der Luckenwalder Schlussmann Tittel, der zwischen 2014 und 2018 vier Jahre lang beim CFC unter Vertrag stand und in dieser Zeit mit 13 Drittliga-Einsätzen für diesen absolvierte, war jeweils auf dem Posten und lenkte die Seo-Schüsse um den Pfosten.
In der 20. Minute schwächten sich die bis dato sehr schwachen Gastgeber selbst. Jacobi erhielt nach zwei Fouls vom 22-jährigen Schiedsrichter Pilz aus Halle die Ampelkarte. Denn Duda-Schützlinge spielte die Ampelkarten in die eigenen Karten, entsprechen wollten sie die Überzahl unverzüglich ausnutzen. Nach einem gefühlvollen Damer-Freistoß köpfte Mergel den Ball an die Latte. Als nächstes verpasste wieder einmal Seo - nach einem mustergültig vorgetragenen Konter über den auffälligen Lihsek - die Führung. Sein Außenrissschlenzer ging knapp vorbei. Apropos Lihsek: Dieser spielte in der 38. Minute mit Mergel einen Doppelpass und hämmerte straff in die kurze Ecke. Dabei erwischte er Tittel auf dem falschen Fuß.
Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Luckenwalde die erste Möglichkeit, Schneider schlenzte einen Freistoß aus 20 Metern neben das Tor von Adamczyk, der bis dato einen ruhigen Arbeitstag verlebte.
Seo sichert Auswärtssieg
Die zweite Halbzeit war gerade einmal drei Minuten jung, schon war die Partie entschieden. Seo – von Walther auf die Reise geschickt – setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch und drosch den Ball zum 2:0 in die Maschen. Erneut sah Tittel alles andere als gut aus. Für den Südkoreaner war es – im Übrigen wie auch wie Lihsek – das erster Saisontreffer. Der CFC erhöhte damit sein Torkonto auf sechs – und dafür sind sechs Spieler verantwortlich.
In der 64. Minute feierte mit Karimani der zweite Neuzugang seine Premiere im CFC-Trikot, er ersetzte Lihsek und trat anschließend nicht in Erscheinung. Eine Zeigerumdrehung später flog der regionalliga-erfahrene Zickert mit der Ampelkarte runter. Im weiteren Verlauf kamen noch Eppendorfer, Schiebold, Fischer und Wolter in die Partie. Das Seo-Tor war final der einzige Höhepunkt in der zweiten Halbzeit für den Chemnitzer FC, beim FSV 63 Luckenwalde wiederum wehte in der Offensive ein laues Lüftchen. Adamczyk hielt zum nunmehr fünften Mal seinen Kasten in dieser Saison sauber.
Schwarz-Gelbe Wochen für die Himmelblauen
Der Chemnitzer FC bekommt es an den kommenden beiden Wochenenden mit Teams zu tun, deren Vereinsfarben schwarz und gelb sind. Am Samstag, dem 12. Oktober, kommt es bereits in der dritten Runde im "Wernesgrüner Sachsenpokal" zu einem echten Kracherduell. Rekordsachsenpokalsieger CFC empfängt im "Stadion - An der Gellertstraße" die SG Dynamo Dresden. Eine Woche später, am Samstag, dem 19. Oktober, gastiert mit dem VFC Plauen ein lang nicht mehr im "Stadion - An der Gellertstraße" vorstelliger Verein. In der Saison 2010/2011 war das letztmalig der Fall.