Die himmelblauen Fans wollten dem 1. FC Lokomotive Leipzig gern Steine in den Weg legen – und die Mannschaft wiederum hat das eindrucksvoll umgesetzt. Vor 5.792 Zuschauern im altehrwürdigen „Bruno-Plache-Stadion“ besiegte der Chemnitzer FC die Lok’sche mit 2:0 und fügte ihr damit am 15. Spieltag die erste Saisonniederlage zu. Die Tore an diesem Freitagabend unter Flutlicht erzielten Seo und Wolter. Die CFC-Fans traten unter Flutlicht zweimal mit Pyrotechnik in Erscheinung.
Ohne Trainer, dafür aber mit VSG-Siegerelf gegen die Lok‘sche
CFC-Trainer Duda schickte beim 1:0-Heimerfolg gegen die VSG Altglienicke sein Team in der 4-2-3-1-Formation aufs Feld – und das war auch beim Auswärtsspiel gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig der Fall. Der 36-Jährige wiederum musste das Traditionsduell - wegen seiner roten Karte, welche er eben gegen die VSG gesehen hatte - von der Tribüne aus verfolgen. Sein Co-Trainer Niklas Hoheneder übernahm die Betreuung der Himmelblauen während des Spiels, Unterstützung erhielt der Österreicher von Torwarttrainer Patrik Brencic.
Lok drückt im „krachenden Kampfspiel“
Die Lok'sche dampfte mit dem Anpfiff sofort zielstrebig los und hatte nach 36 Sekunden bereits die Möglichkeit, um in Führung zu gehen. Erst wurde ein Eichinger-Schuss von Felix Müller in höchster Not zur Ecke geklärt. Aus dieser ergaben sich durch Verkamp und Piplica die nächsten Chancen für den bis dato ungeschlagenen Spitzenreiter. Beim CFC agierte im Sturmzentrum erneut Eshele, und dieser hatte nach vier Zeigerumdrehungen eine Gelegenheit. Naumann war aber in der kurzen Ecke auf dem Posten.
Die Lok-Kicker blieben in der Folgezeit vor allem bissig im Zweikampfverhalten, wodurch Schiedsrichter Rasmus Jessen aus Berlin mehrmals in den Mittelpunkt rückte - und mit seinen Entscheidungen den Zorn der Lokomotive-Fans auf sich zog. So unter anderem, als er ein Foul von Kang an Reutter abpfiff und eines von Zickert an Piplica im Strafraum nicht geben wollte. Die Gäste aus Chemnitz hielten derweil gut dagegen und versuchten stets Nadelstiche zu setzen – und in der 36. Minute waren sie damit erfolgreich.
Zwischen Erlbeck-Verletzung & Seo-Schock
Doch bevor der himmelblaue Führungstreffer fallen sollte, blieb Erlbeck nach einem Zweikampf liegen und musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Für ihn kam Eppendorfer. Für das 1:0 zeichnete sich - wie schon letzte Woche gegen Altglienicke - Seo aus, der nach Kopfballvorlage von Eshele traf. Für den Südkoreaner war es das dritte Saisontor. In der Schlussphase des ersten Durchgangs ging es noch einmal ordentlich hin und her, dennoch blieb es bei der Pausenführung für den CFC.
Zwei Unterbrechungen in der zweiten Halbzeit
Die zweite Halbzeit begann mit einem Feuerwerk - und zwar im Gästeblock, wo reichlich Pyrotechnik und Raketen den Leipziger Abendhimmel erhellten. Das Spiel musste daraufhin unterbrochen werden. Die erste Chance nach dem Seitenwechsel hatte Seo, welcher – nach mustergültiger Vorlage von Rücker – aus aussichtsreicher Position nach einem Konter den Ball knapp am Pfosten vorbei schlenzte. Den nächsten Abschluss des Südkoreaners ließ Naumann prallen, Mergel war aber diesbezüglich überrascht und konnte den Ball nicht im Netz unterbringen. Und danach wurde es kurios, es kam zur nächsten Unterbrechung. Der Grund: Jessen zog sich eine Verletzung zu. Nachdem ein Ersatz-Linienrichter gefunden war, pfiff Toni Bauer das Traditionsduell nach 25-minütiger Unterbrechung wieder an.
Himmelblaues Bollwerk hält beim Ligaprimus
Die Lok'sche war nach dem erneuten Wiederanpfiff um Spielkontrolle bemüht, kam aber gegen das CFC-Bollwerk zu keiner offensiven Entfaltung. Der eingewechselte Elsner hatte eine Möglichkeit für die Platzbesitzer, jedoch war Adamczyk wiederholt auf dem Posten. Gleiches galt bei einer Ogbidi-Hereingabe sowie einem Verkamp-Schuss. In der Schlusssekunde erhöhte der eingewechselte Wolter auf 2:0. Nach einer tollen Mannschaftsleistung besiegten die Himmelblauen Ligaprimus 1. FC Lokomotive Leipzig verdient. Im Gästeblock wurden daraufhin mehrere Bengalos angezündet, danach lautstark mit der Mannschaft gefeiert.
CFC reist im Sachsenpokal zum DSC
Nach der SGD ist vor dem DSC: Nachdem der Chemnitzer FC in der dritten Runde des „Wernesgrüner Sachsenpokal“ Titelverteidiger SG Dynamo Dresden aus dem Wettbewerb geworfen hat, geht es nun im Achtelfinale mit dem Dresdner SC 1898 gegen ein weiteres Team aus der Landeshauptstadt. Am Freitag, dem 15. November, treten die Duda-Schützlinge beim Sachsenligist an. Anstoß im jüngst erst eröffneten „Heinz-Steyer-Stadion“ ist um 19 Uhr. Für die CFC-Fans steht die gesamte Gegengerade als Gästeblock zur Verfügung.