Spielbericht

Mit einem verdienten 2:0-Erfolg konnte der Chemnitzer FC am Sonnabend auf den zweiten Tabellenplatz vorrücken und den Kontrahenten aus Erfurt überflügeln. Die Himmelblauen waren über weite Strecken die bessere Mannschaft. Bereits nach gut einer Minute hatte Ilja Aracic die Chance zur Führung, konnte diese aber nicht nutzen. Danach hatten dann beide Mannschaften Spielanteile, wobei sich der CFC über den kämpferischen Einsatz einen Vorteil verschaffte. Dieser konnte dann nach 24 Minuten in Zählbares umgesetzt werden. Amir Osmanovic köpfte einen Flankenball als Bogenlampe ins lange Eck, so daß der Gäste-Keeper nur noch hinterherschauen konnte. Allerdings verletzte sich der Bosnier bei diesem Kopfballduell und mußte mit einem offenen Nasenbeinbruch ausscheiden. Für ihn kam der wiedergenesene Mirko Ullmann ins Spiel. Diesmal ließ sich der CFC nach der Führung nicht gleich zurückdrängen, sondern machte weiter Druck. Und knapp zehn Minuten später fiel das 2:0. Nach einer Ecke von Lutz Wienhold kam Ilja Aracic völlig unbedrängt zum Kopfball und konnte das Leder über die Torlinie bugsieren.
Wer sich nun an schwache zweite Halbzeiten der Himmelblauen in der Hinrunde (u.a. auch im Hinspiel in Erfurt) erinnerte, der wurde diesmal eines Besseren belehrt. Auch nach der Pause war der CFC die bessere Mannschaft. Die Erfurter rückten jetzt weiter auf und versuchten, das Spiel wieder offener zu gestalten, was allerdings mangels Durchschlagskraft und Ideenreichtum im Angriff (Jörg Weißflog wurde nicht einmal ernsthaft geprüft) mißlang. Im Gegenteil, durch die entstehenden Räume ergaben sich zahlreiche Konterchancen für die Gastgeber. So hatten sowohl Torsten Bittermann als auch Michael Ballack jeweils nach schön vorgetragenen Kontern die Möglichkeit, das Ergebnis höher zu schrauben, versagten aber beide. Eine Viertelstunde vor Schluß verflachte das Geschehen dann allerdings, und das Spiel ging ohne weitere Höhepunkte zu Ende, wozu allerdings auch der Linienrichter beitrug, der kurz vor dem Ende eine vermeintliche Abseitsstellung anzeigte und so eine weitere große Konterchance für den CFC zunichte machte.
Alles in allem war das Spiel nicht so schlecht, wie es von den Medien gemacht wurde (Freie Presse, Kicker). Bis auf die letzten 15 Minuten war es recht ansehnlich, und nur die mangelnde Ausnutzung der Chancen trübte das Bild für den geneigten Chemnitzer Zuschauer etwas. Beste CFC-Akteure an diesem Nachmittag waren die Offensivkräfte, wobei sich vor allem Michael Ballack und Kai-Uwe Jendrossek mit einigen gelungenen Aktionen hervortaten. Erwähnenswert auch der Auftritt von Mirko Ullmann, der sich nach seiner Verletzungspause wie gewohnt kämpferisch stark präsentierte. Ein Wermutstropfen bleibt allerdings das Ausscheiden von Amir Osmanovic, der hoffentlich bald wieder an Deck ist.