Souverän und ohne viel Mühe hat der CFC die zweite Runde im Sachsenpokal erreicht. Mit 3:0 gewannen die Himmelblauen vor 459 Zuschauern beim Landesligisten Dresdner SC.
Eindeutig verteilt waren die Rollen vor der Pokalbegegnung im Heinz-Steyer-Stadion. Trotz seiner enormen Personalprobleme war der Club klarer Favorit gegenüber den Rot-Schwarzen aus der Dresdner Friedrichstadt. Noch vor 2,5 Jahren hatte man sich an gleicher Stelle in der Regionalliga auf Augenhöhe getroffen, heute präsentiert sich der Sportclub nach zwei Abstiegen in Folge ähnlich desolat wie das baufällige und flutgeschädigte Steyer-Stadion. Der freie Fall des ehemaligen deutschen Meisters der Kriegsjahre scheint auch in der aktuellen Saison weiterzugehen, so rangieren die Schützlinge von Spielertrainer Maglica bereits nach dem 3. Spieltag und einer 1:6-Klatsche zuletzt bei Aues Zweiter auf einem Abstiegsplatz in der Landesliga. Alles andere als ein deutlicher Sieg für den CFC stand somit nicht zur Debatte.
Gegenüber dem Spiel in Kiel änderte Demuth die Mannschaft auf zwei Positionen, er ließ Homola und Salonen draußen, dafür durften Okeke und Schmidt von Beginn an ran. Es dauerte keine zwei Minuten da klingelte es bereits das erste Mal im Kasten der Heimmannschaft. Stark trat einen Freistoß für den CFC, während die DSC-Abwehr auf Abseits spekulierte. Allerdings blieb der Pfiff von Schiri Heinrich aus, so dass Schmidt den Ball herunterholen und in die Mitte auf Mayer ablegen konnte, der sich souverän gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und zum 1:0 einschoß. Damit waren die Messen eigentlich bereits gesungen, denn der CFC beherrschte den Landesligisten nach Belieben. Trotzdem dauerte es etwa 20 Minuten bis sich die Überlegenheit des Clubs auch in Torchancen ausdrückte. Doch dann ging's los mit dem Verballern bester Möglichkeiten: Schuß Mayer - gehalten (18.), Schuß Okeke aus 16 Metern - vorbei (24.), Kopfball Ensrud nach Ecke Stark - vorbei (27.), Kopfball Göhlert nach Ecke Okeke - drüber (27.), Schuß Mayer im Strafraum - knapp links vorbei (30.). Nach 34 Minuten zappelte das Leder endlich zum zweiten mal im DSC-Netz, Okeke hatte eine Eingabe von Stark schulbuchmäßig eingeköpft. Bis zur Pause hätte man auch noch erhöhen können, doch einmal rettete die Latte für die Dresdner (41.) und dann konnte DSC-Keeper Groß einen tollen Kopfball von Schmidt noch mit einer Glanzparade entschärfen (42.). Kurz vor der Pause hatte der DSC auch mal sowas wie eine Torchance, Richter schoß den Ball aus 20 Metern über den Kasten.
Auch in der zweiten Halbzeit spielte sich das Geschehen fast nur in der Hälfte des DSC ab, erst recht als sich die Gastgeber in der 54. nach Gelb-Rot für Bensch selber dezimierten. Trotz der drückenden Überlegenheit war es kein berauschender Fussball, den der Club spielte, im Gegenteil die vielen Fehlpässe und Stockfehler sorgten für das eine oder andere Stinrunzeln bei den 230 mitgereisten Clubfans. Auch die Chancenauswertung war jenseits von Gut und Böse. Schmidt (48., 48., 58.), Okeke (65.) und Mayer (67.) verpassten die Gelegenheit auf ein standesgemäßes Resultat zu erhöhen. Dann sollte doch noch ein Tor fallen. Der eingewechselte Jaszwinski zog nach einer Ecke von Okeke einfach mal ab und die Kugel landete im Netz (72.). Schenkt man dem Stadionsprecher Glauben, muss wohl Mayer noch am Ball gewesen sein. Allerdings ließ sich das aus dem Gästeblock nur erahnen und da ja Mayer schon getroffen hatte, schreiben wir Jaszwinski das Tor gut ;o) Demuth gab nun den Nachwuchsleuten Wölfel und Morgenstern noch ein paar Minuten Spielpraxis, während die Begegnung vor sich hin plätscherte. Noch eine Schrecksekunde gab es fünf Minuten vor Spielende, als Schmidt an der Seitenlinie behandelt werden musste. Hoffentlich ist es nichts Ernstes, die Ausfallquote beim Club ist so schon nicht zu verkraften.
Fazit: Die Pflichtaufgabe souverän erfüllt und sich dabei kein Bein ausgerissen - soweit das Positive der 90 Minuten in Steyer-Stadion. Was allerdings teilweise spielerisch und hinsichtlich der Chancenauswertung von den Himmelblauen geboten wurde - da decken wir mal lieber den Mantel des Schweigens drüber. Entscheidend ist sowieso die Liga und da kommt mit dem Tabellenzweiten VfL Osnabrück am Samstag ein richtig harter Brocken an die Gellertstraße.
[..] Dass der Vorletzte der Regionalliga Nord sich mit dieser Leistung Selbstvertrauen für die Meisterschaft geholt hat, darf bezweifelt werden. Ein gutes Dutzend bester Chancen ließen die Chemnitzer aus. Dass es trotzdem nie Zweifel am Sieg der Gäste gab, lag an der Harmlosigkeit des DSC. [..] Ein anderer Ex-Dynamo- und auch Ex-DSC-Coach, Hansi Kreische, meinte: "Was der CFC hier abliefert ist erbärmlich. Vom DSC war kaum mehr zu erwarten." [..] Die Dresdner hatten schon im Aufbau keinen Plan, nur selten fand der Ball den Weg über die Mittellinie.
[..] Das Niveau der Partie war allerdings nicht sehr hoch. Die klar favorisierten Chemnitzer waren zwar deutlich überlegen, machten daraus aber herzlich wenig.