Spielbericht

Mit einem Unentschieden endete das Bezirksderby vom Sonnabend. Die 6700 Zuschauer sahen dabei über weite Strecken viel Krampf anstelle spielerischer Glanzlichter, was nur zum Teil den schlechten Platzverhältnissen zuzuschreiben war.
Die Himmelblauen begannen druckvoller als die Gäste, wußten aber wieder einmal ihre Überlegenheit nicht in Tore umzusetzen. So konnte der Auer Keeper eine Großchance durch Mirko Ullmann mit einer guten Parade zunichte machen. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit machte sich dann der Verkauf von Jens Wahl bezahlt, denn beiden Gegentreffern gingen Abwehrfehler voraus. Beim 0:1 schlief die gesamte Chemnitzer Defensivabteilung, als nach einem Freistoß der Erzgebirgler der Ball quergelegt wurde, vor dem leeren Tor entlangrollte und seelenruhig vom Auer Angreifer versenkt werden konnte. Vor dem zweiten Gästetreffer wurde viel zu spät angegriffen und dann in Strafraumhöhe gefoult. Mirko Ullmann ist kein Vorwurf zu machen, da er dem scharf getretenen Freistoß nicht mehr ausweichen konnte und so den Ball unerreichbar für Jörg Weißflog ins Tor lenkte. So machten die Veilchen aus keiner Torchance zwei Tore, währen der CFC viel zu planlos agierte.
Mit Beginn der zweiten Hälfte wurden die CFC-Aktionen druckvoller, auch bedingt durch die Hereinnahme von Amir Osmanovic als drittem Stürmer. Bereits in der 49.Minute gelang der Anschlußtreffer, als Sven Köhler einen vom Torwart abprallenden Ball im Sitzen zur Mitte beförderte, wo Ilja Aracic keine Mühe hatte zu vollenden. Allerdings flauten die Offensivbemühungen zu schnell wieder ab, so daß es bis zur 85.Minute dauerte, ehe der eingewechselte Mario Neuhäuser unter Mithilfe der Sonne den Ausgleich erzielen konnte. Seine Bogenlampe wurde vom Gästeschlußmann zu spät gesehen und sprang von der Unterkante der Querlatte hinter die Linie. Am Ende blieb es beim Remis, welches aber beiden Kontrahenten nicht viel nützte.
Aus der Chemnitzer Mannschaft ragte einzig und allein Mirko Ullmann heraus, der unermüdlich rackerte. Auch Amir Osmanovic konnte ein paar Akzente setzen, aber der Rest der Mannschaft blieb blaß. Vor allem Michael Ballack fand zu keiner Phase ins Spiel, wodurch die Impulse aus dem Mittelfeld fehlten. Lutz Wienhold sah als Libero einige Male nicht allzu gut aus und ließ die notwendige Sicherheit vermissen.
Aber auch die Schiedsrichterleistung erhitzte die Gemüter auf Chemnitzer Seite. Sorgte schon die Ansetzung des Mannes aus Sehma - quasi einem Auer Vorort - für Bedenken, so bemühte sich selbiger, diese Befürchtungen zu bestätigen. Dem Führungstreffer der Gäste in der 25.Minute ging ein unberechtigter Freistoßpfiff voraus. In der zweiten Halbzeit wurde den Himmelblauen ein klarer Elfmeter verweigert, als Mirko Ullmann im Fünfmeterraum beim Torschußversuch von den Beinen geholt wurde. Und seinem Gegenspieler wurde die verdiente Gelb-Rote Karte vorenthalten, als jener, bereits mit Gelb vorbelastet, den vorbeilaufenden CFC-Angreifer zu Boden riß. Sicher kann man dem Schiri keine Absicht unterstellen, seine Leistung an diesem Nachmittag allerdings war mehr als unglücklich.
Im Endeffekt sind die Verlustpunkte aber natürlich den eigenen Unzulänglichkeiten zuzuschreiben. Wieder einmal gelang in einem Derby kein voller Erfolg. Einzig positiv zu vermerken bleibt, daß die Himmelblauen durch das Unentschieden in der Tabelle vor dem Konkurrenten aus dem Erzgebirge bleiben und sogar zeitweilig auf Platz Drei kletterten, was allerdings dem Ausfall des Spiels der Unioner zuzuschreiben ist. Der Abstand zum Tabellenersten Cottbus dagegen wuchs weiter an.