Gurke, Erbse, Möhre - Scheiss Amateure !!
von Thomas Wolf / Frank Neubert
Das Team der Fanpage hat diesmal keine Mühen gescheut, dem enttäuschten CFC-Fan und dem geneigten Leser einen bunten Erlebniseintopf mit auserlesenen Früchten wie Gurken, Erbsen und Möhren ;-), aus dem Epizentrum der letzten Niederlage als Hauptmahlzeit anzubieten. Aus dem Kölner Vorort "Lev", JA! - das Dorf mit dem eingebauten Chemiegiganten - berichtet livehaftig Thomas von den CFC-Fans-Köln:
Es ist Freitag Abend und es steht wiedermal ein Spiel, auf das man sich so richtig freuen kann, auf dem Programm. Der attraktive Gegener erneut eine Amateurtruppe und dazu noch die aus der sympatischen Chemiestadt von nebenan. Dementsprechend auch der Zuschauerandrang im zumindest vom Namen her altehrwürdigen Ulrich-Haberland Stadion! Unter den insgesamt 700 Beobachtern handgezählte 115 im Auswärtssektor, darunter nicht nur Chemnitzer sondern auch Gladbacher, Essener und sogar Duisburger. Nach (über)gründlicher Leibesvisitation mit Schuheausziehen und Genitalbereichanalyse™ konnte es dann auch endlich losgehen. Für den kleinen Chemnitzer Anhang ein recht ordentliches Intro mit Fahne, drei Doppelhaltern und viel Stimmung.
Am Rande bemerkt: Die Einleitung klingt verdammt gut - nämlich genauso optisch und gefühlstechnisch vielversprechend wie bei den sonstigen Chemnitzer Auswärts-Highlights! Gefummel beim Einlaß, gute Stimmung, gute Intro - und alles FREUT sich (noch) auf den Anpfiff...
Vom Anstoss weg eine gewohnt eher zurückhaltende Anfangsphase der beiden Teams. Abtasten und nichts riskieren war zunächst angesagt. Dann aber direkt der Schock! Neunte Minute: El Kasmi flankt von der rechten Seite in den Strafraum zu Dzaka, der mit einem schönen Heber Holger Hiemann überwindet. Ratlose Gesichter im CFC-Block. Hmm, ein gelungener Auftakt sieht anders aus! Aber was solls, es war ja noch genug Zeit dieses Ergebnis zu korigieren. Und der CFC bemühte sich sofort das Heft in die Hand zu nehmen. Der Club in der Folgezeit klar überlegen, fast ausschließlich Ballbesitz bei den Himmelblauen. Richtige Chancen blieben allerdings aus, zumeist beschränkten sich die Angriffsbemühungen auf gesichertern Ballbesitz und immer wiederkehrendes Ballzurückgespiele. Durchdachte Angriffszüge gegen die sicher stehende U 21 der Leverkusener waren kaum möglich. Wenn Gefahr entstand, dann durch Standartsituationen. So auch in der 33. Minute. Nach einer Ecke steigt Zedi am höchsten und köpft den Ball gegen den Pfosten. Im Nachsetzen noch drei Schüsse aus dem Gewühl, aber der Ball wollte einfach nicht ins Tor. Die Leverkusener fanden im Angriff so gut wie gar nicht statt, hatten dafür aber viel läuferischen Einsatz im Defensivbereich zu bieten. Bis zum Halbzeitpfiff passierte dann nicht mehr viel.
Noch ne' Randbemerkung: Warum beschleicht mich jetzt dieses dumpfe Gefühl, genau diesen CFC-Film schon einmal gesehen zu haben? Nee, wart mal - von wegen! Dutzende Male hab ich den schon gesehen! Halt! Aus! ... Brüll: SOFORT wird hier das Drehbuch umgeschrieben *typischen Kinski-Wutanfall bekomme und sinnlos herumtobe*...
In der zweiten Halbzeit ein kaum verändertes Bild. Chemnitz mit optischer Überlegenheit und einer Vielzahl von Ecken. Aber die fehlende Durchschlagskraft vor allem in der Luft verhinderte das Zustandekommen von wirklichen Chancen. Langsam machte sich Frust unter den mitgereisten Anhängern breit. Irgendwie hatte man das Gefühl der Club könnte mal wieder stundenlang spielen ohne ein Tor zu erzielen. Dann aber doch endlich mal ein geglückter Angriff. Schöner Querpass nach rechtsaussen zu Ingo Walther. Dieser lässt seinen Gegenspieler aussteigen, läuft in den Strafraum bis zur Grundlinie und gibt scharf hinein auf den heransprintenden Demir. Dieser allerdings einen Schritt zu spät und so war wieder eine der seltenen Chancen vergeben. Wenig später noch ein Durchbruch über rechts: Diesmal hoch hinein gegeben, wiederrum auf Demir. Der beste Chemnitzer am Abend mit einer artistischen Einlage. Der Fallrückzieher streift nur knapp am Dreiangel vorbei. Schade! Doch diese letzte Aufbäumen wurde in der 85. Minute aprupt beendet. Nach einem seltenden Konter machte der eingewechselte Thönes alles klar für die Werkself II. Er brauchte den Ball nur noch ins leere Tor einschieben. Damit war das Spiel gelaufen! Die betroffenen Fangesichter wurden beim Abklatschen nach dem Spiel von den Spieler noch getoppt.
Aschfahle Randnotiz: Ich hab's geahnt! Verdammt, ich hab's geahnt! Erinnert ihr euch an den Film: Und täglich grüßt das Murmeltier! Nöö? Naja, macht nix: Denk einfach NUR an den CFC und du weißt, wie der Film läuft! Sing: "Wir ham's gewußt - wir ham's gewußt - der CFC hat keine Lust..."!
Fazit: Ein Auswärtssieg bei einer Amateurtruppe. Ein schöner Traum, wann wird er endlich mal wahr? Im mitlerweile x-ten Versuch wieder nichts. Und das, obwohl man die Partie doch eigentlich über 90 Minuten kontrolliert hatte. Aber die Durchschlagskraft im Sturm fehlte halt mal wieder. Und das wir in einem Spiel mal keinen kassieren ist mitlerweile ja auch schon kaum mehr zu hoffen.
Die CFC-Fanpage dankt dem leidenden Himmelblauen und rasenden Reporter aus Kölle mit einem dreifachen Kölle-Allaaf *tätä*, und verweist mit Dank auf die Internetseite www.cfc-fans-koeln.de - der Adresse des westlichsten aller glorreichen himmelblauen Fanclubs!
Pressestimmen
Freie PresseCFC-Anfangsphase katastrophal"
"Vermeidbare 0:2-Niederlage in Leverkusen - Verschlafener Auftakt kostet drei Punkte"
"[..] Doch in den ersten zehn Minuten der Partie schienen die Spieler des Chemnitzer FC im Ulrich-Haberland Stadion in Leverkusen gar nicht auf dem Platz zu sein. Wie schon im Derby gegen Aue musste Schulz erkennen, dass seine Elf &
DPAChemnitzer Serie reißt mit Niederlage in Leverkusen"
"[..] Mit dem erst 17-jährigen Torhüter René Adler und Debütant Jan-Ingwer Callsen-Bracker standen gleich zwei A-Jugendliche in der Leverkusener Anfangsformation. Dennoch legten die Bayer-Amateure einen optimalen Start hin. [..] Doch auch der gefährlichste CFC- Angreifer Ersin Demir konnte Adler nicht überwinden.
Kicker[..] So gesehen lieferten Bayers junge Wilde gegen Chemnitz&
Spielerstimmen
Andreas Biermann in der Freien PresseWir müssen wieder zu unseren Stärken zurück finden und mal nicht die ersten zehn Minuten verpennen. Wenn wir sofort ins Spiel kommen, dann kann uns in dieser Liga keiner schlagen.
10. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2002/2003
Freitag, 27. September 2002, 19:30 Uhr
Haberland-Stadion, Leverkusen
Zuschauer: 504
Schiedsrichter: Winkmann (Kerken)
Bayer Leverkusen IIT Adler
A Bozik
A Dittrich
A Coupek
M Öztürk (62. Thönes)
M Dzaka (79. Kruse)
M Jerat
M Dogan
M Callsen-Bracker
S El Kasmi
S Schoof (86. Ewertz)
Trainer: Hörster
Chemnitzer FC
T Hiemann
A Göhlert
A Zedi
A Mehlhorn
M Biermann
M Walther
M Tchipev (73. Simic)
M Meissner
M Mboma (79. Rolleder)
S Demir
S Krieg
Trainer: Schulz
Tore
1:0 Dzaka (9.)
2:0 Thönes (84.)