Vorbericht

11. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2001/2002
Bayer Leverkusen II
Bayer Leverkusen II
3:1
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Der CFC gegen die "kleinen Pillendreher"...

von Timo Görner (Vorbericht) & Erik Büttner (Reisetipps)

... aus Leverkusen, denn so werden die Kicker des TSV Bayer 04 Leverkusen für gewöhnlich bezeichnet. Nicht selten mit einer gehörigen Portion Häme und Missbilligung, vor allem wenn es von den Kölner FC-Fans kommt. Mit den Amateuren der Leverkusener, oder wie man sich selber offiziell bezeichnet - der "U 21", trifft der Chemnitzer FC am Sonntag zugleich aber auch auf ein Ärgernis, denn für viele Fußballfreunde sind die Amateur-Mannschaften der Bundesligisten aus Stuttgart, München, Leverkusen und Kaiserslautern in der Regionalliga so nötig wie ein Kropf. Die Gründe dafür sind durchaus vielschichtig und wie ich selber finde auch größtenteils nachvollziehbar. Wer sich an solchen Diskussionen selber mal beteiligt hat, wird diese kennen, also verzichte ich mal darauf, hier wild mit Argumenten "Contra Amateure" um mich zu schmeißen. Solange man den Vorschlag von Bayer-Geschäftsführer Holzhäuser nicht in die Tat umsetzt, diesen Mannschaften sogar den Aufstieg in die 2. Bundesliga zu ermöglichen, kann oder muss man wohl damit leben. Aber sinnvoll ist es IMHO wie schon gesagt nicht.

Deshalb der Schwenk zum Gegner. Die Bayer-Amateure setzten sich in der vergangenen Saison recht knapp gegen den Wuppertaler SV im Kampf um den Staffelsieg in der Oberliga Nordrhein durch, also gegen eine Mannschaft, welche noch 1993 gegen den CFC in der 2. Bundesliga spielte (0:0 in Chemnitz, 2:2 in Wuppertal) und danach "schrittweise" den bitteren Gang bis in die Oberliga gehen musste. In der Saison 1999/2000 wurde der Sprung in die neue zweigleisige Regionalliga recht deutlich verpasst, denn 38 Zähler aus 36 Spielen waren eindeutig zu wenig und es fehlten 10 Punkte am "rettenden 11. Platz". Ausschlaggebend dafür damals wohl die schlechte Heimbilanz mit nur 20 Punkten aus 18 Spielen. In der vergangenen Saison gelang nun in der Oberliga Nordrhein der sofortige Wiederaufstieg nach einem packenden Zweikampf mit dem WSV, denn am Schluss trennte beide Mannschaften lediglich die Tordifferenz, die aber wiederum deutlich (+57 gegen +29). Speziell an diesem Ende entzündeten sich die Diskussionen über die Existenzberechtigung der Bundesliga-Amateurvereine in der Regionalliga, denn mit dem Wuppertaler SV scheiterte ein hart ums Überleben kämpfender Traditionsverein. In dieser Saison ging es den Reservisten aus der "BayArena" nach eigenen Aussagen nur um den Klassenerhalt, den man mit einem 25 Mann starken Kader zu holen gedenkt, nach Möglichkeit und Bedarf auch noch mit Leuten aus der 1. Mannschaft "sporadisch aufzurüsten" zwecks Spielpraxis für Toppmöllers Bankdrücker und Punkte sammeln für die II. So trat mit Michael Zepek ein Spieler in Krefeld gegen Uerdingen 05 an den Ball, der eigentlich zur 1. Mannschaft gehört und vor dieser Saison für schlappe 1.8 Millionen DM vom Zweitligaaufsteiger Karlsruher SC geholt wurde, als vermutlicher Nachfolger von Jens Nowotny, der pikanterweise 1996 genau den gleichen Weg ging. Zepek ? Klingelt´s da dem aufmerksamen, gedächtnisstarken himmelblauen Fußballkenner ? Richtig, eben dieser Zepek leitete mit einem fast schon genialen Eigentor im Rückrundenspiel der 2. Bundesliga 1999/2000 die 1:3-Niederlage des späteren Absteigers KSC an der Gellertstraße ein. Angesichts dessen, was unsere Jungs vor diesem Glückstor zusammengurkten, muss man sich nachträglich bei ihm bedanken, denn diese 3 Zähler hätten am Ende eventuell ja gefehlt. Kein Grund aber für Bayer 04 auf dieses Talent im Abwehrbereich zu verzichten und so tat man das, was man seit Jahren macht, man bedient sich in den Nachwuchsabteilungen anderer Vereine. Wenn man es zynisch ausdrücken will.

Ansonsten besteht der Kader nominell und offiziell vorwiegend aus "Eigengewächsen" und gänzlich unbekannteren Spielern. Der Altersdurchschnitt kommt einem "U 21" recht nahe, denn von den 25 Spielern sind 18 eben noch unter 21 Jahren, der Jüngste ist dabei Dommenico Dozza mit 18 Lenzen und 9 Monaten, welcher 1994 vom FC Remscheid verpflichtet wurde, übrigens auch mal zweitklassig und jetzt in den Niederungen der Oberliga verschwunden. Mit dieser Truppe konnte man schon diverse bemerkenswerte Ergebnisse erzielen, nachdem man zum Auftakt in Braunschweig böse mit 0 : 4 unterging und noch mehr als Abstiegskandidat gehandelt wurde. Aber man rappelte sich schnell wieder auf und wurde so nebenbei noch zum "Schrecken der Nordost-Vereine", denn weder der FC Erzgebirge Aue (1:2) noch der 1. FC Magdeburg (ebenfalls 1:2) konnten im kleinen "Ulrich-Haberland-Stadion" an der "BayArena" punkten und am letzten Wochenende musste sich sogar der KFC Uerdingen 05 zu Hause gegen die "Schwarz-Roten Bubis" mit 1:2 geschlagen geben. Dazu steht ein ebenfalls durchaus erwähnenswerter 2:1-Auswärtssieg bei Wattenscheid 09 zu Buche. Auf der anderen Seite zahlte man vor allem in den Heimspielen Lehrgeld gegen Rot-Weiß Essen beim 1:3 und Fortuna Düsseldorf beim 1:4. Beides Spiele, indem man quasi ein Auswärtsspiel hatte, denn in beiden Fällen wurden die wenigen Bayer-Supporter vom Gästeanhang deutlich quantitativ und qualitativ übertroffen. Wird vielleicht bei uns nicht so krass ausfallen. Damit steht man z. Z. dort, wo man am Saisonende gerne wäre, auf einem relativ sicheren Nichtabstiegsplatz. Zufrieden wäre damit sicherlich auch Trainer Thomas Hörster, ebenso ein ehemaliger Bayer-Akteur wie Torwarttrainer Dirk Vollborn, der seine persönliche Sternstunde wohl 1988 erlebte, als er im Elfmeterschiessen gegen Espanol Barcelona zum Held des Abends wurde und die Spanier entnervte, die damit einen sicheren 3:0-Vorsprung aus dem Hinspiel vergaben.

In diesem Sinne den himmelblauen Reisenden einen netten Ausflug in die "Stadt mit dem Bayer-Kreuz". Wer noch Lust hat, sich über unseren nächsten Gegner im Web zu informieren, dem sei empfohlen.

Das Stadion

Also eigentlich ist der Name schon eine Übertreibung, denn das Ulrich-Haberland-Stadion ist nicht viel mehr, als ein Sportplatz. Den Namen hat es übrigens vom großen Bruder, der nachbarlichen BayArena, geerbt. Als diese nämlich den schönen Namen bekam, wurde das vormalige "Kleine Haberland-Stadion" in einfach nur "Haberland-Stadion" umgetauft.
Gut, was kann man sonst noch zu dieser Arena sagen? Ca. 4000 Leutchens finden auf den seichten günen Hügel rund um das Fußballfeld einen Platz. Etwas zu Essen und zu Trinken gibt es an einer kleinen Bude zu erwerben. Achja, neben der BayArena gibt es eine großes Freizeitbad. Vielleicht hat ja der eine oder andere 'ne Badehose im Gepäck.

Die Route

Und wieder einmal gehts in den Westen über die Gießen-Tour. Also los:
Von Chemnitz aus geht es über die A4 bis zu den Kirchheimer (31/86) und Hattenbacher (88/1) Dreiecken. Danach sollte man sich auf der A 5 Richtung Frankfurt befinden. Nach ca. 60 km wechselt man am Reiskirchener Dreieck (8) auf die A480 Richtung Giessen/Wetzlar. Nach dem man das Giessener Nordkreuz unbeirrt passiert hat, verlässt man die A480 zu Gunsten der B429 an der Anschlussstelle Wettenberg (1) Richtung Heuchelheim/Giessen. Nach ca. 5 km biegt man rechts auf die B49 Richtung Wetzlar ab. An der Anschlussstelle Wetzlar-Ost (30) hat man endlich wieder die Autobahn erreicht und befährt diese (A45) sogleich Richtung Siegen. Besonders auf der Rückfahrt verpasst man leicht diese Abfahrt, darum sei sie hier noch mals genannt: WETZLAR-OST (30).
Nach dem wir gemütlich durch das reichlich bewaldete Siegerland gedüst sind, verabschieden wir uns am Kreuz Olpe (28/28) von der A45 und führen unsere Reise nun auf der A4 Richtung Köln fort. Am Kreuz Köln-Ost (16/27) befährt man die A3 Richtung Leverkusen/Düsseldorf.
In Leverkusen fahren wir logischerweise an der Anschlußstelle LEVERKUSEN (24) von der Autobahn und gleich links auf den Willy-Brand-Ring. Nach ca. 850m biegt man recht in die Heymannstraße ab und fährt diese bis zur Manforter Straße durch. Dann einfach wieder rechts und noch einmal links abbiegen und schon müsste man in der Bismarckstraße sein, welche nun zur BayArena führt. Nach der Kanalbrücke kommt rechts, gegenüber der BayArena ein Parkplatz, der für dieses Spiel ausreichen sollte. Nun einfach noch um die Pillendreher-Heimstatt laufen und schon ist man am Ort des Geschehens.

Bahnreisende nehmen den Bus der Linie 203 (Richtung Küppersteg) ab Leverkusen-Mitte, per Fuß sind es ca. 10 Minuten immer an den Gleisen und dann dem Flüsschen Dhünn entlang.
Steigt man in Leverkusen-Opladen aus, nimmt man entweder die Busse 207 oder 222 bis Sportpark/Stadion.
11. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2001/2002
Sonntag, 07. Oktober 2001, 14:00 Uhr
Kleines Haberland-Stadion, Leverkusen
Zuschauer: 600
Schiedsrichter: Meiwes (Rheda-Wiedenbrück)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


Bayer Leverkusen II Chemnitzer FC
41,16 % Chancen gegeneinander 58,84 %
12 Tabellenposition 6
13
10
1,30
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
16
10
1,60
4 (40,00 %)
5 (50,00 %)
Siege
Niederlagen
5 (50,00 %)
4 (40,00 %)
14:21
1,40:2,10
Tore
Tore pro Spiel
20:11
2,00:1,10
2:1 gegen FC Erzgebirge Aue (H),
SG Wattenscheid 09 (A),
1. FC Magdeburg (H),
KFC Uerdingen 05 (A)
Höchster Sieg 5:0 gegen SG Wattenscheid 09 (H)
0:4 gegen Eintracht Braunschweig (A) Höchste Niederlage 1:3 gegen SC Paderborn 07 (H)
1 Siege,
seit 2 Spielen nicht verloren
Aktuelle Serie 3 Siege,
seit 3 Spielen nicht verloren

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0