Vorbericht

7. Spieltag - Oberliga Nordost-Süd - Saison 2006/2007
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:0
FV Dresden-Nord
FV Dresden-Nord

Premiere gegen die Dresdner „Nordlichter“ auf Pflichtspielebene...

von Timo Görner

...denn der FV Dresden-Nord und der CFC kreuzten bislang um Punkte und Pokale noch nie die Klingen, wohl aber in einigen Testspielen.

Die Vorsaison des FV Dresden-Nord:
Nach der Zittersaison 2004/2005 mit dem Klassenverbleib erst am letzten Spieltag aufgrund der besseren Tordifferenz (Zwickau), sollte der Abstiegskampf 2005/2006 vermieden werden. Das gelang zunächst nicht. Nach der Herbstrunde zeitigte der FV Platz 13 mit wenig Polster zur Abstiegsregion (1 Punkt). Ursache dafür war maßgeblich die Heimschwäche – erst an Spieltag 15 wurde der 1. Heimsieg eingefahren (Erfurt II. 3:2). Davor konnten sich 4 Teams im „Jägerpark“ bedienen, sogar Absteiger Neugersdorf (0:3). Nur die passable Auswärtsbilanz mit 2 wichtigen Siegen (Völpke 3:0, Pößneck 2:1) verhinderten das Abrutschen ans Tabellenende. Bis zum 23. Spieltag steckte Dresden-Nord im Tabellenkeller und konnte nur durch die Schwäche der direkten Konkurrenten auf einem Nichtabstiegsplatz verbleiben. Erst ab da holte man die entscheidenden Punkte (16 aus 8 Begegnungen), blieb ungeschlagen und war in diesem Zeitraum der Staffelbeste. Dabei ragten die Auftritte gegen Magdeburg (4:1/H) und Erfurt II. (5:1/A) heraus. Gegen den FCM wurde am 24. Spieltag erst Heimsieg Nr. 2 gezeitigt. 3 Spieltage vor dem Saisonfinale war der Klassenerhalt perfekt. Zu Hause stellten die Landeshauptstädter das drittschlechteste Team (17 Punkte), auswärts holten sie mehr (19 Punkte/7.). Defensiv zeigte sich „Nord“ gut, 5 Kollektive kassierten weniger Treffer (36). Offensiv war man auch noch solide (41/9.).
Im Sachsenpokal war Endstation im Achtelfinale beim VFC Plauen (1:2).

Der FV Dresden-Nord 2006/2007 bislang:
Der FV steckt wieder unten drin. Der Auftakt gestaltete sich ernüchternd (0:7 Tore/3x verloren) mit einer desaströsen Heimpleite gegen Neuling Dessau (0:4). Es folgte eine Steigerung mit den ersten Punkten und Toren gegen Erfurt II. 2:1 und einem wenn auch glücklichen 0:0 in Meuselwitz, dem sich das 1:1 gegen Auerbach anschloss.
Im Landespokal ist bereits Endstation. Im ersten Achtelfinalspiel kam das Aus am vorletzten Wochenende gegen Landesligist und Ortsrivale Dynamo Dresden II. (1:2/H).

Das Personalkarussell vor und während der Saison:
Es gab kaum große Veränderungen in der Mannschaft des FV. Andre Heinisch (21/Angriff) ging zu Dynamo Dresden, wo er zur Zeit als „Anschlusskader“ für die 1. Mannschaft gilt. 75.000 EUR Ablöse flossen für ihn an den FV, der seinen Charakter darin sieht Talente auszubilden, um mit den Erlösen die Existenz abzusichern. Tino Gaunitz (37) hängte die Töppen an den Nagel. 4 Neue wurden aus der eigenen Jugend gemeldet, von denen sich bislang noch keiner eine Rolle in der 1. Mannschaft erspielte. Aus Sebnitz (Landesliga) kehrte der Franzose René Courtois de Hrubal (20/Mittelfeld) zurück. Sein Zwillingsbruder Marcel (20) kickt ebenfalls im „Jägerpark“. Für den Sturm kam aus Cottbus (Energie II.) Benno Göschick (19). Für die Abwehr gab es mit Stefan Richter (29/Dresden-Laubegast) einen weiteren Rückkehrer. Vor wenigen Tagen wurde als letzter bisheriger Neuer Mirko Liebich (32) von Oberligaabsteiger Grimma verpflichtet, der aber die Wechselfrist nicht erfüllte und somit erst im November spielberechtigt sein wird.

Der Trainer / Die Mannschaft:
Tino Gaunitz (37) beendete nach der letzten Saison seine Laufbahn als Spieler und wurde die „interne Lösung“ für den Trainerposten. Er hat noch einen Kontrakt bis Ende der Saison. Er löste Peter Schöne ab, der ins zweite Glied als Co-Trainer ging und den Chef neben dem weiteren Assistenten André Müller unterstützt. Gaunitz ist seit 12 Jahren als Spieler und nun als Trainer im Dresdner Norden aktiv.
Mit 23,9 Jahren im Schnitt stellt der FV einen relativ jungen Kader. Lediglich 2 der insgesamt offiziell 25 Spieler sind älter als 30 Jahre. Nummer 1 im Tor ist Alexander Moritz (24). In der Abwehr gelten Routinier Knut Michael (29), der Bosnier Elvir Jugo (27/1 Tor), Jens Georgi (24), Christoph Klippel (19) als gesetzt. Georgi war im Juli 2003 übrigens beim CFC gelandet, kehrte aber schon vor Saisonbeginn wegen fehlender Perspektiven zurück. Im Mittelfeld verdienen Sascha Pfeffer (19), Lars Krüger (19), Sebastian Hecht (27), der Franzose Marcel Courtois de Hurbal (20) und der Bulgare Ivo Kostadinov (29) eine Erwähnung. Im Angriff gilt Rico Hanke (31) als feste Größe, dessen Weg von Dresden (Dynamo 1993) über Jena, 1860 München II., St. Pauli wieder nach Dresden führte. Er war im Juni 2005 in Hamburg ausgemustert worden. Er blieb bislang ohne Tor ,wie auch die anderen nominellen Stürmer, traf aber 2005/2006 insgesamt 5x in 11 Spielen. Sein Sturmpartner ist mal Renè Courtis de Hurbal (20), mal Martin Streiber (25), letzte Saison 6x erfolgreich. Und Mario Scholze (24), der torgefährlichste Spieler des FV (7 Tore) 2005/2006, stand nach einer überstandenen Verletzung gegen Auerbach auch wieder auf dem Feld.

Das Umfeld:
Im Schatten Dynamos versuchten sich mehrere Vereine als Nummer „1b“ in der Elbmetropole. Laubegast ist in der Landesliga gelandet, der DSC sportlich und wirtschaftlich am Boden in der Bezirksliga. Der FV konnte sich sportlich wie wirtschaftlich in der Oberliga behaupten, Regionalligaambitionen wurden lediglich 2003/2004 ernsthaft laut, als Dresden-Nord lange an der Spitze mitspielte und die Regionalligalizenz beantragt hatte.
Ansonsten sieht man seine Existenz in erster Linie als „Ausbildungsverein“ angesichts beschränkter finanzieller Möglichkeiten durch wenig Zuschauer und Sponsoren und der übermächtigen Dynamos. Mit diesen wurde Mitte August 2006 eine Kooperation vereinbart, deren Kernstück ein gemeinsam betriebenes Nachwuchs-Leistungszentrum bildet. Die Nachwuchsabteilung gilt seit Jahren als sehr geschätzt, die A-Jugend spielte jahrelang in der Bundesliga.
Darüber hinaus ist das Interesse für den Club überschaubar. Die ersten beiden Spiele der Saison gegen Dessau, Erfurt II. und Auerbach sahen zusammen 340 Besucher - weniger hat kein anderer Verein der Südstaffel. In der vergangenen Saison kamen im Schnitt 246 Interessenten pro Spiel. Den größten Ansturm erlebte man gegen den FC Sachsen (828) und Magdeburg (607). Ansonsten herrschte eher Bezirksliga-Atmosphäre mit Tristesse gegen Völpke (83) oder Pößneck (97).
Hauptsponsor der Dresdner ist ein Entsorgungsunternehmen aus dem Stadtteil Kaditz im Nordwesten Dresdens. Daneben engagieren sich ausnahmslos kleinere Firmen der Stadt und des Umlandes. Der FV Dresden-Nord ist und bleibt trotz der Widrigkeiten eine gute Adresse im Oberligafußball.
7. Spieltag - Oberliga Nordost-Süd - Saison 2006/2007
Samstag, 30. September 2006, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 2.510
Schiedsrichter: Hammer (Ranis)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


Chemnitzer FC FV Dresden-Nord
72,70 % Chancen gegeneinander 27,30 %
4 Tabellenposition 13
12
5
2,40
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
5
6
0,83
4 (80,00 %)
1 (20,00 %)
Siege
Niederlagen
1 (16,67 %)
3 (50,00 %)
8:5
1,60:1,00
Tore
Tore pro Spiel
3:9
0,50:1,50
2:0 gegen VfB Auerbach (A) Höchster Sieg 2:1 gegen FC Rot-Weiß Erfurt II (H)
0:2 gegen Hallescher FC (A) Höchste Niederlage 0:4 gegen SV Dessau 05 (H)
1 Niederlage,
1 Spiel nicht gewonnen
Aktuelle Serie seit 3 Spielen nicht verloren

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0