Vorbericht

10. Spieltag - Oberliga Nordost-Süd - Saison 2006/2007
VfB 09 Pößneck
VfB 09 Pößneck
0:5
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Gastspiel in Ost-Thüringen beim Fast-Absteiger der letzten Saison...

von Timo Görner & Erik Büttner

...der sich in dieser Spielzeit recht ordentlich präsentiert und für den CFC ein wesentlich schwierigerer Gegner sein dürfte, als es in der Vorsaison der Fall gewesen wäre.

Der VfB Pößneck 2005/2006:
In Pößneck mußte bis zur letzten Spielminute gezittert werden, ehe mit Rang 13 der direkte Klassenerhalt geschafft war.
Der Start in die Spielzeit erfolgte mit 2 Heimsiegen und 6 Punkten noch befriedigend. Danach ging es mit 7 Niederlagen in Folge bei 6:18 Tore bergab in die Abstiegszone (14.). Bis zur Winterpause fing sich der VfB ein wenig, konnte 2 Siege und 7 Punkte (insgesamt 13) verbuchen, die aber nicht für einen Nichtabstiegsplatz (14.) reichten. Die Schwachpunkte waren die Defensive (33 Gegentore) und die Auswärtsbilanz (1 Sieg, 6 Niederlagen). Auch in der Frühjahrsrunde konnte sich Pößneck kaum steigern, im Gegenteil: 12 Zähler holten die Thüringer noch, 3x war der VfB Sieger - im Spiel gegen Auerbach (2:1/H), der Blamage für den FC Sachsen (1:0/H) und ausgerechnet am letzten entscheidenden Spieltag im Fernduell „1 aus 4“ mit Neugersdorf, Grimma und Völpke beim ersten Auswärtssieg der Rückrunde (Bautzen 2:1/A), wobei schon ein Remis genügt hätte. So reichten eher bescheidene 25 Punkte für den Ligaerhalt.
Mehr als durchwachsen zeigte sich Pößnecks Heimbilanz (18 Punkte/12.) und mager die Ausbeute auf Reisen (7 Punkte/14.). Nur 1 Mannschaft (Völpke) schoß weniger Tore (29), nur 2 Teams kassierten weniger Gegentreffer (57).
Im Landespokal erreichte der VfB erstmals das Halbfinale und schied hier gegen Zweitligaaufsteiger FC Carl Zeiss Jena (1:5/H) aus.

Der VfB Pößneck in dieser Saison bislang:
An der Orla verzeichnet man im Vergleich zum Vorjahr einen klaren Aufwärtstrend. Die aktuellen 13 Zähler aus 9 Spielen hatte der VfB 2005/2006 erst nach dem letzten Spiel der Hinrunde eingefahren. Zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison lag man lediglich auf Rang 14. Dabei gab es mit dem 0:1 beim Aufsteiger Jena II. und dem 1:2 zu Hause gegen den Staffelmitfavorit und die „Filliale“ VFC Plauen einen klassischen Fehlstart. Der VfB konnte sich aber auf für ihn gutem Niveau steigern und 4 der folgenden 7 Begegnungen gewinnen. Zweimal blieb Pößneck auswärts Sieger ohne Gegentor (Zwickau 2:0/Erfurt II. 3:0), zu Hause schlug man zweimal zu (Halberstadt 2:1/Bautzen 2:0). Ärgerlich waren dagegen die Klatsche in Dessau (0:3) sowie die etwas unglücklichd Heimpleite im Thüringen-Derby gegen Meuselwitz (0:1). Das 2:2 in Auerbach stellte das erste Remis in dieser Spielzeit dar. Zu Hause ist Pößneck im Durchschnitt (2 Siege/2 Niederlagen/ 5:4 Tore). Auswärts ist man ordentlich dabei und auch im „neutralen Bereich“ (2 Siege/1 Remis/2 Niederlagen/7:6 Tore). Die Offensive präsentiert sich bislang recht erfolgreich (12), die Defensive (10) eher im „unteren Mittelfeld“.
Im Landespokal war bereits im Achtelfinale bei Ligakonkurrent Meuselwitz (1:4) Endstation.

Das Personalkarussell vor und während dieser Saison:
Mit 17 Abgängen und 15 Neuzugängen gab es mächtig Bewegung im Kader. Den slowakischen Stammtorwart Svetozar Okrucky (30) zog es wie Kai Zimmermann (22/Angriff) nach Plauen wie schon 2 Jahre zuvor Christian Reimann. Der Ex-Magdeburger Benny Woitha (25/Mittelfeld) und Stürmer Andreas Förster (24) schlossen sich Ligarivale Dessau 05 an. Der Rest ging zu unterklassigen Vereinen oder beendete die Laufbahn.
Gleich 4 Spieler kamen aus Zwickau, zum Teil noch im Clinch mit dem FSV wegen ausstehender Aufstiegsprämien. Das waren der tschechische Torjäger David Mydlo (30), Daniel Kögl (25/Mittelfeld), Torwart Göran Renner (21) und Routinier Jörn Schwinkendorf (35), der fortan als Spielertrainer fungieren sollte. Erwähnung aufgrund der bisherigen Bilanz beim VfB verdienen zudem Christoph Weichert (21/Mittelfeld) und Sebastian Mees (25/Abwehr) - beide kamen vom FC Erfurt-Nord aus der Landesliga - wie auch der Pole Andrzej Sawicki (32), der vom Zweitligisten Lech Zielona Gora kam. Als Spielmacher wurde auch noch Ivan Markow (21) aus Aue (FCE II.) geholt. Neuer Trainer ist, wie schon erwähnt, Jörn Schwinkendorf (35).

Der Trainer / Die Mannschaft:
Nachfolger der Interimslösung von Mai 2005 bis zum Saisonende, Andreas Wohlfahrt (44), wurde mit Jörn Schwinkendorf ein ehemaliger Zweitligaprofi (179 Spiele, 8 Tore) mit den Stationen St. Pauli, Wuppertal, Saarbrücken, Lübeck, Freiburg, Mannheim und zuletzt Osnabrück (2000/2001). Dazu reichte es für 18 Erstligaeinsätze (Düsseldorf 1995/1996). Pößneck ist Schwinkendorfs erste und bislang auch durchaus erfolgreiche Trainerstation.

Nummer 1 im Tor ist Göran Renner (21), der in Auerbach allerdings nach Spielende wegen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte sah. In der Abwehr gelten Sebastian Mees (25) und Thomas Sawetzki (25) als gesetzt. Im Mittelfeld sind dies Daniel Kögl (25), Ivan Markow (21), der Pole Andrzej Sawicki (32), Thomas Hurt (23) sowie Thomas Wolter (26). Klare Nummer 1 im Sturm ist David Mydlo (30/5 Tore). Als Sturmpartner fungierte zuletzt in Auerbach Sawicki. Der Kader ist relativ klein (3 Torhüter + 19 Feldspieler) und mit 23,8 Jahren im Schnitt einer der Jüngeren. Fraglos wurde mit dem Umbruch in der Mannschaft die Qualität angehoben, mit Mydlo hat man wieder einen Torjäger. Von den Neuzugängen konnten sich Renner, Mees, Kögl, Mydlo, Markow, Weichert und Sawicki einen Stammplatz erkämpfen. David Mydlo (30) war dabei an 6 der 12 Treffer beteiligt (5 Tore, 1 Vorlage). Die weiteren Tore entfallen auf Sawicki (2), Markow (2), Weichert (1), Thomas Hurt (1) und Sturm-„Joker“ Marc Ziermann (20/1). Der VfB hat diesmal eine solide Oberligamannschaft, die eine ähnliche Zitterpartie wie letzte Saison eigentlich ausschließen sollte.

Das Umfeld:
Das Pokalhalbfinalespiel 2005/2006 gegen Jena sollte mit dem erhoffen Zuspruch von mindestens 2.000 Fans die finanziellen Probleme beseitigen, welche den VfB durch den mauen Zuspruch während der Punktspiele plagten - es kamen aber nur 1.300. Dies ist ein Fingerzeig auf das Dilemma nicht nur in Pößneck sondern auch für kleinere Oberligavereine wie Dessau oder Dresden-Nord. Insgesamt 4.413 Zuschauer strömten in den Sportpark „Warte“, was einen Schnitt von 294 Leuten entspricht. Größter Andrang herrschte dabei gegen den FC Sachsen (495). Ansonsten pegelte sich das eigene Stammpublikum auf etwas weniger als 200 ein. In der aktuellen Spielzeit geht der Zuschauerzuspruch zur Zeit leicht nach oben (335). Allerdings haben auch diesmal nur 2 Mannschaften weniger Besucher und von den „normalen Teams“ dieser Staffel ist der VfL der Zuschauerschwächste. Gegen den CFC dürfte man mit insgesamt wohl 400 bis 450 Zuschauern rechnen, zu erwerben sind Tickets für die Heimspiele übrigens in gleich 10 Vorverkaufsstellen.

Hauptsponsor sind nach wie vor die „Stadtwerke Jena-Pößneck“. Daneben gibt es eine Reihe regionaler Unternehmen. Vereinschef ist mit Helmut Weißbrich der Vorsitzende der Pößnecker Volkssolidarität. Die angesprochenen finanziellen Probleme des Vereins führten in der abgelaufenen Spielzeit zum Rücktritt des ehemaligen DDR-Nationalspielers Lothar Kurbjuweit, wie auch zu Anzeichen einer möglichen Insolvenz mit Zwangsabstieg in die Thüringenliga oder tiefer. Zumindest davon ist zur Zeit keine Rede und die durchaus soliden Neuverpflichtungen sprechen auch nicht unbedingt dafür.

Das Stadion

Vorgestellt ist der „Sportpark Warte“ schnell. Am 17. Mai 1925 wurde das Stadion eingeweiht. An der Westseite trennt ein Erdwall den Hauptplatz von einem Hartplatz. Auf diesem Wall hat der Sprechturm seinen Platz, der auch vom Spielstand kündet. Im Auslauf dieses Hügels gibt es einen kleinen Bereich, der mit ein paar Betonstufen befestigt ist und auf denen ein paar Bänke 500 Leuten einen Sitzplatz bieten. Ansonsten besteht die Sportanlage im wesentlichen aus Werbetafeln, angebracht in den unterschiedlichsten Höhen. Insgesamt dürfen gegen einen Obolus von 5 EUR (+ 1 EUR Toppzuschlag) bis zu 3.500 Leute in den Sportpark.

Die Route

Pößneck liegt im Herzen Thüringens. Darum, nichts wie rauf auf die A4 und gen Westen, Richtung Jena gedüst. Am Hermsdorfer Kreuz (56a/24) biegt man ab auf die A9 Richtung Hof. Auf der A9 geht es dann knapp 20 km entlang bis zur Abfahrt Triptis (26). Ab dieser Anschlussstelle geht es weiter auf der B281 Richtung Neustadt/Orla, Pößneck, Saalfeld. Bleibt man immer schön brav auf der B281 kommt man direkt nach Pößneck hinein. In der Ortsmitte kommt dann mal links eine Industrieanlage und an einer Kreuzung macht die Hauptstraße (B281) einen komischen links-rechts-Schlenker. Hier biegt man nach rechts in die Orlamünder Straße ein. Nach 900m liegt der Sportpark „Warte“ linker Hand. Der Weg ist durch Hinweisschilder und Werbeplakate ausgeschildert. Mit Parkplätzen sieht’s bissel arg schlecht aus. Da bleibt nur der Straßenrand...

Distanz: ca. 120 km - Geschätzte Fahrzeit: ca. 1,5h - Empfohlene Startzeit: 12 Uhr
10. Spieltag - Oberliga Nordost-Süd - Saison 2006/2007
Samstag, 28. Oktober 2006, 14:00 Uhr
Sportpark an der Warthe, Pößneck
Zuschauer: 528
Schiedsrichter: Böhm (Berlin)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


VfB 09 Pößneck Chemnitzer FC
41,94 %Chancen gegeneinander58,06 %
7Tabellenposition1
13
9
1,44
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
19
9
2,11
4 (44,44 %)
4 (44,44 %)
Siege
Niederlagen
6 (66,67 %)
2 (22,22 %)
12:10
1,33:1,11
Tore
Tore pro Spiel
12:7
1,33:0,78
3:0 gegen FC Rot-Weiß Erfurt II (A)Höchster Sieg2:0 gegen VfB Auerbach (A),
FC Energie Cottbus II (H)
0:3 gegen SV Dessau 05 (A)Höchste Niederlage0:2 gegen Hallescher FC (A)
seit 2 Spielen nicht gewonnenAktuelle Serie1 Sieg,
1 Spiel nicht verloren

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0