Vorbericht

14. Spieltag - Oberliga Nordost-Süd - Saison 2006/2007
SV Dessau 05
SV Dessau 05
0:2
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Zweites Sachsen-Anhalt-Gastspiel, diesmal beim Aufsteiger im Abwärtstrend...

von Timo Görner & Erik Büttner

...denn nach einem recht soliden Start in die Saison ging es für den Rückkehrer in die Oberliga aus Dessau zuletzt wieder Richtung Abstiegszone.

Der SV Dessau 05 in der letzten Saison:
Nach dem unglücklichen Abstieg 2005 (15. von 18 Teams) gelang 2005/2006 die postwendende Rückkehr in die Oberliga. Erst am letzten Spieltag fiel die Entscheidung zwischen Dessau und dem punkt- und torgleichen Rivalen aus Wolfen. Entscheidend war der Sieg in Magdeburg (2:1) beim SV Börde, während der Konkurrent beim VfL Halle 96 sieglos (0:0) blieb. Der SV Dessau steckte dabei Mitte der Rückrunde auch eine Niederlagenserie (3 Spiele) weg und egalisierte einen damit entstandenen 4-Punkte-Rückstand. Auch schon nach den ersten 7 Spieltagen hatte der spätere Meister schon einmal mit 8 Zähler im Hintertreffen gelegen. Außerdem besiegte der SV05 im „Spiel der letzten Chance“ an Spieltag 25 den späteren Vizemeister mit 4:2 (H).
Dessau bot die stärkste Heimmannschaft auf (12 Siege/1 Niederlage), war die „Torfabrik“ der Staffel (63) und kassierte nur 39 Gegentore. 12x belegten die Muldestädter Rang 1. Mit Sven Bebber (27/15 Tore), Sven Dreyer (34/13 Tore) und Sören Westphal (30/12 Tore) ragten gleich 3 Spieler als Torjäger heraus.
Weniger erfolgreich war Dessau im Landespokal. Schon vor dem Achtelfinale kam das Aus bei der 2. Mannschaft des 1. FC Magdeburg (1:3).

Der SV Dessau 05 in dieser Saison bislang:
Die Anhaltiner kamen gut aus den Startlöchern. 3 der ersten 5 Spiele gewann Dessau ohne Gegentor (8:0 Tore). Nicht ganz unerwartet folgten die beiden Niederlagen in Halle (1:2/H) und Cottbus II (0:2/A). Der Lohn war immerhin Platz 5. Die nächsten 7 Begegnungen blieb der Aufsteiger jedoch ohne Sieg, holte lediglich 2 magere Punkten (3:11 Tore) und leitete so eine Talfahrt in die Abstiegszone (14.) ein. Besonders ärgerlich und vielleicht am Ende schwerwiegend war die Niederlage in Erfurt (1:2). Von Spieltag 9 bis 12 gab der SV05 alle Punkte ab, unterlag aber 3x nur knapp mit einem Tor Unterschied. Den Sprung aus der „roten Zone“ schaffte Dessau dann mit einem 4:2 im „Kellerduell“ beim VfB Auerbach nach einem 1:2-Rückstand und 3 Treffern in den letzten 11 Minuten.
Die Anhaltiner haben eine eher durchwachsene Heimausbeute (7 Punkte in 6 Spielen / Platz 14). Den letzten Dreier vor eigener Kulisse verbuchten die Muldenstädter Mitte September gegen Pößneck (3:0). Auswärts ist Dessau im Mittelfeld der Staffel (8.) angesiedelt. Die Offensive präsentierte sich mit 16 Treffern ganz ordentlich und auch die Defensive (17 Gegentore) ist eigentlich nicht abstiegsreif. Es bleibt jedoch ein Manko: 5 Spiele blieben die 05er ohne Torerfolg.
Im Landespokal des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt steht Dessau im Viertelfinale. Termin war eigentlich der 21.11.2006, wieder bei der II. des FCM. Allerdings wurde diese Begegnung verlegt, da am selben Tag Borussia Dortmund zu einem Freundschaftsspiel (1:3) an der Mulde weilte.

Das Personalkarussell vor und während dieser Saison:
4 Abgänge und 11 Neuzugänge sind zu vermelden. Mit Stefan Bebber (27/Mittelfeld) und Sven Dreyer (34/Angriff) gingen zwei Leistungsträger der letzten Saison (15 und 13 Treffer). Bebber zog es zum Vizemeister FC Grün-Weiß Wolfen, Dreyer lässt seine Laufbahn bei Germania Roßlau in der sechstklassigen Verbandsliga ausklingen.
Interessant sind einige der Neuen. Für das Tor kam Jan Burmeister (24) vom FC Sachsen mit Regionalliga-Erfahrung aus Magdeburger Zeiten (2001/2002). Für die Abwehr holte der SV05 Tobias Buchholz (25/Magdeburg II.) und für das Mittelfeld Alexander Nechyporuk (28) aus der 1. Mannschaft des FCM sowie mit Benny Woitha (24) aus Pößneck einen weiteren Spieler, der schon mal für die Magdeburger aktiv war. Neu im Mittelfeld ist auch Felix Hesse (24/VfL Halle 96). Im Angriff wurden Andreas Förster (24/Pößneck), Nico Scherz (20/Hallescher FC), Marcus Rasche (24/Magdeburger SV Börde) ins Team eingebaut. Rasche zählte wie Burmeister 2001/2002 zum Kader des 1. FC Magdeburg in der Regionalliga Nord (17 Spiele/1 Tor). Mit Burmeister, Rasche, Woitha und Nechyporuk wurden damit 4 ehemalige Spieler des aktuellen Drittligisten aus der Elbestadt verpflichtet.

Der Trainer / Die Mannschaft:
Dieter Hausdörfer (45) betreut die 1. Mannschaft des SV Dessau 05 bereits seit mittlerweile 13 Jahren als Cheftrainer. Er wird unterstützt von Co-Trainer Bernd Gaschka (46).

Nummer 1 im Tor ist Neuzugang Burmeister. In der Abwehr gelten Buchholz, Holger Koppeng (24), Timo Lesch (29) und Sven Kaluza (20) als gesetzt. In Auerbach lief in mit Defensiv-Allrounder Westphal einer der Torjäger der Landesliga-Saison nach Verletzung wieder mit in der Stammelf auf. Im Mittelfeld sind Hesse, Förster, Nechyporuk, Rasche (eigentlich Stürmer) und in den letzten 7 Spielen auch Woitha Stammbesetzung, wobei Woitha, Nechyporuk und Rasche auch schon mal im Sturm neben Enrico Kricke (30) agieren. Im Angriff konnte Kricke mit 5 Treffern überzeugen, 4 davon erzielt er in den ersten 5 Spielen und einen beim Ende der Torflaute seit 10.09.2006 beim 4:2 in Auerbach zum wichtigen 3:2. Zweiter in der internen Torschützenliste ist Nechyporuk mit 3 Treffern, Rasche markierte weitere 2 Tore.
24 Spieler inklusive 3 Torhüter umfaßt der Kader. Mit 24,7 Jahren im Schnitt liegt Dessau ungefähr im Mittelfeld der Liga. Einziger Ausländer im Team ist der Ukrainer Nechyporuk. 5 Spieler sind für eine U21 des DFB spielberechtigt. Der Kader ist sicherlich nicht überragend, aber durchaus in der Lage, solide den erneuten und damals etwas unglücklichen Abstieg zu vermeiden.

Das Umfeld:
Gespielt wird nicht wie im letzten Stadionheft des CFC vermerkt im „Schillerpark“, sondern im „Paul-Greifzu-Stadion“ des Lokalrivalen FC Anhalt Dessau. Eigentlich sollten hier nur die wirklichen „Kracher“ wie gegen den FC Sachsen oder den Halleschen FC stattfinden. Dann wurde vor der Saison beschlossen alle Heimspiele im großen Stadion auszutragen, was Teile der sowieso schon kleinen Anhängerschaft verärgerte. Den Zweikampf um die sportliche Nummer 1 der Stadt hat der SV05 seit knapp 3 Jahren wohl endgültig gewonnen. Der FC Anhalt ist mittlerweile völlig am Boden und musste, nachdem sportlich wie wirtschaftlich die Oberliga Nordost Süd 2002/2003 nicht gehalten werden konnte, in die Insolvenz gehen und den Spielbetrieb einstellen.
Der große Ansturm auf den neuen Marktführer der kleinen anhaltinischen Metropole ist - nicht ganz unerwartet - dennoch ausgeblieben. In der Oberligasaison 2004/2005 interessierten sich im Schnitt rund 500 Besucher für die Heimspiele, wobei die Auftritte der Traditionsvereine aus Sachsen-Anhalt und Leipzig (Hallescher FC 1.000/Magdeburg 818/FC Sachsen 800) die Highlights bildeten. Auch noch gut über dem Schnitt lag das dritte Anhalt-Derby gegen Halberstadt (797). Ansonsten bildete sich ein Stammpublikum von etwas mehr als 200 Fußballfreunden heraus. In der aktuellen Spielzeit wurde der Zuschauerschnitt fast exakt gehalten (512). Kassenschlager war der Saisonauftakt gegen den HFC mit 1.360 Besuchern. Gegen die weiteren Gastmannschaften aus Eilenburg, Halberstadt, Zwickau, Pößneck pegelte sich der Besuch wieder auf 300 bis 400 ein. Meuselwitz wollten bei mißlichen Witterungsbedingungen nur noch 175 Fans sehen. Gegen den CFC kann man bei guter Wetterlage mit insgesamt ca. 500 Besuchern rechnen.
Hauptsponsor des Vereins ist eine Firmengruppe mit Unternehmungen im Fertigbau und Transportbereich. Dazu kommt ein weiteres bundesweit agierendes Unternehmen mit ähnlichen Geschäftsfeldern. Zumindest nach außen scheint der Verein wirtschaftlich einigermaßen stabil und gefestigt. Vereinschef ist seit Februar 2006 Hans Werner Pohl, seines Zeichens Stadtrat im Kommunalparlament der Stadt Roßlau.

Das Stadion

Das Paul-Greifzu-Stadion ist eigentlich das Schmuckstück Dessaus. Es war auch schon Schauplatz verhältnismäßig großer Veranstaltungen, wie Internationalen Leichtathletikmeetings oder auch dem DFB-Ligapokal. Doch der SV Dessau und seine Anhänger fühlen sich im kleineren „Schillerpark“ (ca. 6000 Plätze) wesentlich wohler. Und so weichen die Anhaltiner auch nur ungern ins große, weite Runde des Paul-Greifzu-Stadions aus. Denn im Gegensatz zur reinen, gemütlichen Fußballarena „Schillerpark“ ist das Paul-Greifzu-Stadion eine weitläufige Leichtathletikarena. 20.000 passen auf die Ränge, die nach dem Krieg aus auf dem Stadiongelände abgelagerten Trümmern aufgeschüttet wurden. Auch schon vor dem Krieg wurde auf dem in einem Bogen der Mulde gelegenen Areal Sport getrieben gespielt. Der Sportverein „Fichte“ hatte am gleichen Ort in den 20iger Jahren ein schon beachtliches Sportgelände mit Tennisplätzen und Sportlerheim geschaffen.
Am 19. Oktober 1952 wurde dann das neue Stadion geweiht und dem ein paar Wochen vorher in Dessau tödlich verunglücktem Rennfahrer Paul Greifzu gewidmet. Im Anschluss sahen über 25.000 (teilweise ist sogar von 30.000 zu lesen) das DDR-Oberligaspiel gegen Lok Stendal (4:0). In den weiteren DDR-Zeiten passierte mit dem Stadion dann nicht viel. Erst ab 1990 machte sich Dessau an die Modernisierung der Sportstätte. Zunächst wurden die Traversen saniert, 1996 bekam die alte Tribüne ein paar Schalensitze verpasst. Ein Jahr später wurden die Leichtathletikanlagen auf Vordermann gebracht, ehe im Frühjahr 1999 die Errichtung der Flutlichtanlage folgte. 2002 machte dann die alte Tribüne schlechte Erfahrungen mit dem Abrissbagger. Eine neue, moderne Tribüne mit 2.000 überdachten Sitzplätzen nahm den freigewordnen Platz ein. Hier und da wurde dann noch bissel an der Zuwegung und den sanitären Einrichtungen gewerkelt. Irgendwann soll dann mal noch ein neue Gebäude mit Umkleidekabinen entstehen.

Der einheimische Anhang hat seinen Platz auf der Tribünen und den Halbkurven links und rechts davon. Der Gästeanhang wird auf der Gegengerade und der Halbkurve auf der Seite mit der Anzeigetafel (rechtes von der Tribüne aus gesehen) untergebracht. Aber die freundlichen Ordnungskräfte werden dem himmelblauen Anhang ganz sicher den richtigen Platz zeigen.
Für einen Stehplatz müssen 5, ermäßigt 3 EUR gelöhnt werden. Ein Platz auf der Tribüne kostet 8 EUR.

Die Route

Verschiedene Wege führen nach Dessau, man kann sowohl über die A4 (etliche Baustellen) und das Hermsdorfer Kreuz und dann die A9, oder die A4 und das Nossener Dreieck und dann die A14 (etliche Baustellen) fahren. Die beste Variante ist aber geradewegs über das neugebaute Stück A72 und weiter auf der B95 Richtung Leipzig zu düsen. Kurz vor der Messestadt biegt man dann auf die A38 ab und zwar in Richtung A14, also nach rechts. Wenn man dann am Dreieck Parthenaue (33/28) angelangt ist, fährt man weiter auf der A14 Richtung Leipzig und Halle. Auf der A14 geht’s dann nördlich an Leipzig vorbei bis zum Schkeuditzer Kreuz (20/15). Dort biegt man auf die A9 Richtung Berlin ab und fährt bis zur Anschlussstelle Dessau-Ost (10). Nun geht es auf der B185 weiter nach Dessau hinein. Nach der Überquerung der Mulde biegt die Bundesstraße nach links ab – man folgt. Wenn die B185 dann nach rechts abzweigt, geht es für die CFC-Fans weiter gerade aus und immer an der Mulde entlang. Nach wenigen hundert Metern auf der ausgebauten Ludwigshafener Straße taucht links das Stadion auf.
Nun muss man sich einen „Kopp machen“ wie man sein Auto los wird. Einen richtigen Parkplatz gibt es nicht. So bleiben nur die Nebenstraßen rechts von der Ludwigshafener Straße...

Distanz: ca. 160 km – Fahrzeit: 1,5 bis 2h – Empfohlene Startzeit: spätestens 11 Uhr
14. Spieltag - Oberliga Nordost-Süd - Saison 2006/2007
Samstag, 25. November 2006, 13:00 Uhr
Paul-Greifzu-Stadion, Dessau
Zuschauer: 550
Schiedsrichter: Klatte (Wildau)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


SV Dessau 05 Chemnitzer FC
36,20 %Chancen gegeneinander63,80 %
12Tabellenposition2
14
13
1,08
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
26
13
2,00
4 (30,77 %)
7 (53,85 %)
Siege
Niederlagen
8 (61,54 %)
3 (23,08 %)
16:17
1,23:1,31
Tore
Tore pro Spiel
21:10
1,62:0,77
4:0 gegen FV Dresden-Nord (A)Höchster Sieg5:0 gegen VfB 09 Pößneck (A)
0:3 gegen VFC Plauen (A)Höchste Niederlage0:2 gegen Hallescher FC (A)
1 Sieg,
1 Spiel nicht verloren
Aktuelle Serie1 Sieg,
seit 2 Spielen nicht verloren

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0