Vorbericht

15. Spieltag - Oberliga Nordost-Süd - Saison 2006/2007
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
2:1
VfB Germania Halberstadt
VfB Germania Halberstadt

Teil 2 der Sachsen-Anhalt-Wochen gegen ein Überraschungsteam der Vorsaison...

von Timo Görner

...denn die Halberstädter schafften vergangene Saison mit Rang 6 ihre bislang beste Platzierung seit dem Aufstieg 2002 und erwiesen sich neben Meuselwitz als einer der positiven Überraschungen der Liga.

Die Saison 2005/2006 des VfB Germania:
Nach Platz 12 und 9 in den 2 Jahren zuvor ging es 2005/2006 weiter aufwärts (6.). Nie war der VfB in jener Spielzeit schlechter als dieser 6. Platz. An Spieltag 1 und 2 konnten die Sachsen-Anhaltiner sogar die Tabellenführung erobern und insgesamt 9x Rang 2 belegen.
Halberstadt spielte eine starke Hinrunde und zählte vor der Winterpause sogar zu den Kandidaten für den Staffelsieg bei Tabellenplatz 3 mit 6 Zählern Rückstand auf den späteren Aufsteiger aus Magdeburg. In der Rückrunde baute der VfB jedoch etwas ab. Statt 30 Zählern wurden „nur noch“ derer 20 geholt. Heim wie Auswärts war Halberstadt oben mit dabei (5.) und konnte als Gastgemeinschaft eine positive Bilanz ausweisen (6 Siege/5 Niederlagen). 61geschossene Tore war nur eines weniger als der Primus aus der Landeshauptstadt, dabei war der VfB sowohl im eigenen Stadion (30) als auch auf fremden Plätzen (31) gleich stark. Ausbaufähig zeigte sich die Defensive mit Gegentoren 41. Highlights zu Hause waren die Begegnungen mit Völpke (4:0), Oberlausitz (5:1), Cottbus II. (3:0) sowie Meuselwitz (4:0), auswärts waren es die Auftritte in Völpke (4:0), Grimma (6:2) oder Meuselwitz (5:3). Tiefpunkte bildeten die Pleiten in Plauen (2:6) und Erfurt (1:3).
Im Landespokal des FSA war Endstation im Viertelfinale bei Fünftligist Grün-Weiß Piesteritz (1:2 n. V.).

Die aktuelle Saison bislang:
Der VfB ist nach 14 Spielen quasi im „Niemandsland der Tabelle“, kann relativ ruhig nach unten schauen (6 Punkte), hat aber auch keine größeren Ambitionen nach oben. Aus dem schwierigen Auftaktprogramm (FC Sachsen/H und Halle/A jeweils 1:2) ging Halberstadt ohne Punkte hervor. In den folgenden 6 Begegnungen wurde der Sprung in die Regionen des Vorjahres verpasst, denn es gelang nur 1 Sieg (Dresden-Nord 3:1/H), 3 weitere Punkte wurden durch Remis geholt und 2 Spiele abgegeben (Pößneck 1:2/A, Eilenburg 0:1/A). Nach 8 Spieltagen steckten die Germanen im Abstiegskampf (12.). Nur 1 Punkt trennte den VfB von der Abstiegsregion. Doch den Abstand konnte Halberstadt durch 4 Siege aus den letzten 6 Spielen vergrößern und damit einen Aufwärtstrend einleiten. Trotzdem wechselten sich Licht (Bautzen 4:0/H, Dessau 2:1/A, Auerbach 3:0/H) und Schatten (Jena II. 0:3/A) ab, es fehlt die Konstanz.
Die Offensive ist mit 22 Treffern recht solide, die Defensive bei 18 Gegentoren nur mittelprächtig. Im eigenen Stadion ist die Bilanz ordentlich, seit dem Heimauftakt gegen den FC Sachsen gab es keine Niederlage mehr. Der Schwachpunkt sind die Auswärtsspiele (14.), denn 5 der 7 Begegnungen gingen verloren. Nur Erfurt II. hat auf fremden Plätzen mehr Gegentore (13) kassiert.
Im Landespokal steht der VfB bereits im Halbfinale, übrigens gegen den Sieger der Paarung 1. FC Magdeburg II. gegen SV Dessau 05.

Das Personalkarussell vor und während dieser Saison:
Ein großer Umbruch im Kader war zum Saisonwechsel nicht zu verzeichnen, 4 Spieler gingen und 8 kamen. René Cunaeus (31/Abwehr) beendete seine Laufbahn, 3 weitere Aktive wurden in die II. Mannschaft delegiert. Gleich 3 Kicker kamen mit den Mittelfeldspielern Andreas Sommermeyer (21), Steffen Plock (31) und Timm Kreibich (26) vom 1. FC Magdeburg, wobei Plock als „verlorener Sohn“ nach 2 Jahren beim FCM wieder zum VfB zurückkehrte. Mit Mathias Schulze (19), Stefan Ramme (18) und Mathias Günther (18) sind 3 weitere Neuzugänge interner Natur und kommen aus der eigenen A-Jugend. Auch sie gehören nominell ins Mittelfeld. Plock und Kreibich dürften für aufmerksame Beobachter einen gewissen Bekanntheitsgrad besitzen.

Der Trainer / Die Mannschaft:
Verantwortlich für die Mannschaft zeichnet seit Juli 2005 mit Thomas Pfannkuch (36) ein ehemaliger Bundesligaprofi mit Erfahrung im Ausland. Seine Stationen als Spieler waren Mönchengladbach, Lyon (Frankreich), Braunschweig, Reutlingen und Göttingen 05 bevor er 2002 als Spieler noch nach Halberstadt kam. Nach dem Ende als Aktiver folgte der Wechsel auf den Trainerposten und eine erfolgreiche Saison 2005/2006. Er genießt zumindest nach außen auch nach der mageren Startphase das Vertrauen der Vereinsführung.

Die Nummer 1 im Tor ist Sebastian Kischel (24). In der Abwehr konnten sich Nils Pölzing (22), Randy Gottwald (28) und René Heckeroth (26) bis zum heutigen Tag durchsetzen. Im Mittelfeld sind gehören Neuzugang Steffen Plock (31/1 Tor), Enrico Gerlach (30/2 Tore), der erst seit wenigen Tagen eingebürgerte ehemalige Slowake Ladislav Stefke (28/1 Tor) sowie zuletzt auch Andreas Sommermeyer (21/2 Tore) zum Stamm. Der dritte verpflichtete Magdeburger, Timm Kreibich (26) schaffte bislang weder im Mittelfeld noch im Angriff den Sprung in die Stammformation. Die etatmäßige Nummer 1 im Angriff ist mit Fait-Florian Banser (24) ein weiterer ehemaliger Spieler aus Magdeburg (2002 bis 2005). Er zog sich allerdings Anfang November beim Spiel in Dessau eine schwere Verletzung am Meniskus zu und fällt noch bis mindestens zum Jahreswechsel aus. In 10 Spielen schoss er zuvor 3 Tore. Sein aktueller Nachfolger im Angriff ist Friedrich Retzig (21) mit 5 Toren. Ansonsten sieht es bei den nominellen Angreifern so umwerfend nicht aus. Felix Binsker (22/kein Tor) kämpft ebenso wie Andreas Luck (21) um einen Stammplatz. Neben Routiniers wie Plock und Gerlach machten bis dato mehrere jüngere Spieler wie Pölzing, Sommermeyer und Retzig positiv auf sich aufmerksam. Das Durchschnittsalter liegt bei exakt 24 Jahren, damit hat Halberstadt einen nicht gerade „alten Kader“, der durchaus gutes Oberliga-Niveau hat.

Das Umfeld:
Der VfB Germania kann auch in diese Saison bislang auf einen ganz ordentlichen Zuspruch verweisen. 895 Besucher im Schnitt ordnen die Sachsen-Anhaltiner knapp in der oberen Hälfte der Staffel ein. Kassenschlager war bis dato der Saisonauftakt gegen den FC Sachsen mit 2.527 Besuchern. Die folgenden Partien gegen Dresden-Nord, Plauen, Cottbus, Plauen und Bautzen wollten dann jeweils noch 600 bis 780 zahlende Besucher sehen. Erfurt II. und Auerbach erlebten dann zuletzt die Minuskulissen mit jeweils 388 und 398 Fußballinteressierten. In der letzte Spielzeit wurden pro Heimspiel gute 1.016 Besucher im „Friedensstadion“ begrüßt. Den größten Ansturm erlebte die Arena dabei im Anhalt-Derby gegen Aufsteiger Magdeburg (3.600). Nach offizieller Lesart bestehen in der Anhängerschaft des VfB eben zum FCM gute Kontakte, was eine gewisse Abneigung zum Halleschen FC erklärt.
Hauptsponsor der 1. Mannschaft ist die „Brauerei mit dem Auerhahn“. Der Verein für Bewegungsspiele zählt insgesamt 1.270 Mitglieder zusammen mit anderen Sportarten wie Judo oder Tischtennis. Die erste Fußballmannschaft spielte bis 1994 noch in der siebtklassigen Bezirksliga Magdeburg. Die Oberliga-Mannschaft wurde vor knapp 1,5 Jahren aus dem Gesamtverein als eigenständige GmbH ausgegliedert. Der VfB verfügt über eine anerkannt gute Nachwuchsarbeit, musste allerdings unter anderem die B-Jugend von den Aufstiegsspielen zur Regionalliga Nordost 2003/2004 aus finanziellen Erwägungen
zurück ziehen. Präsident ist seit knapp 5,5 Jahren Olaf Herbst, Vizepräsident ist Uwe-Karsten Heimbürger, als ehemaliger Geschäftsführer des ehemaligen Hauptsponsors WSW (Wach – Sicherheit - Werttransport) seines Zeichens bis zur Übernahme durch die mittlerweile insolvente HEROS Gruppe im September 2005 einer der größten Arbeitgeber der Region (600 Mitarbeiter).
15. Spieltag - Oberliga Nordost-Süd - Saison 2006/2007
Samstag, 02. Dezember 2006, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 3.009
Schiedsrichter: Hofmann (Dachwig)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


Chemnitzer FC VfB Germania Halberstadt
60,77 %Chancen gegeneinander39,23 %
2Tabellenposition9
29
14
2,07
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
18
14
1,29
9 (64,29 %)
3 (21,43 %)
Siege
Niederlagen
5 (35,71 %)
6 (42,86 %)
23:10
1,64:0,71
Tore
Tore pro Spiel
21:17
1,50:1,21
5:0 gegen VfB 09 Pößneck (A)Höchster Sieg4:0 gegen FSV Budissa Bautzen (H)
0:2 gegen Hallescher FC (A)Höchste Niederlage0:3 gegen FC Carl Zeiss Jena II (A)
2 Siege,
seit 3 Spielen nicht verloren
Aktuelle Serie1 Sieg,
1 Spiel nicht verloren

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0