Vorbericht

Viertelfinale - Sachsenpokal - Saison 2007/2008
Bornaer SV 91
Bornaer SV 91
1:4
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Der CFC auf dem Weg ins Halbfinale vor den Toren Leipzigs...

von Timo Görner und Erik Büttner

...denn um ins Semifinale zu gelangen, muss der Bornaer SV 1991 bezwungen werden.

Ein kleiner Streifzug durch die Geschichte des Gegners:
1950 als BSG Aktivist Borna gegründet waren die Aufstiege in die zweitklassige DDR-Liga 1988 sowie 1990 mit anschließendem erstmaligem Klassenerhalt die jeweils größten Erfolge. Nach dem Wegfall des Trägers firmierte der Verein für ein paar Monate unter dem Vereinsnamen "Bergbausportverein Borna". Im September 1991 erfolgte dann die endgültige Namensfindung als "Bornaer Sportverein von 1991". Bis 2000 konnte der BSV die viertklassige Oberliga Nordost-Süd halten. Bestes Ergebnis war dabei der 9. Platz in der Saison 1997/1998. Zwei Jahre später kam dann jedoch der Abstieg in die Landesliga Sachsen und der enttäuschende Durchmarsch in die Leipziger Bezirksliga. Dort konnte der nächste Abstieg dann nur knapp vermieden werden, bevor es in den folgenden 4 Spielzeiten stetig bergauf ging. Lohn der Mühen war die Rückkehr in die Sachsenliga 2006. In der abgelaufenen Serie präsentierte sich der Bornaer SV sehr solide und schaffte souverän den Ligaverbleib (8.).

Die aktuelle Saison:
Die Realität in der Sachsenliga 2007/2008 heißt für den BSV bislang Abstiegskampf. Die ersten 5 Spiele bestritten die Gelb-Schwarzen sieglos, wobei 3 der Gegner (Dynamo Dresden II. 2:3/A, Aue II. 1:2/H, FV Dresden Laubegast 06 1:4/H) gehobenes Niveau der fünften Spielklasse im Freistaat haben und Kandidaten für den Sprung in die neue Oberliga sind. Nach 5 Spieltagen stand nur Rang 14 mit 6:11 Toren zu Buche. Lichtblick war lediglich der Erstrundensieg im Sachsenpokal gegen den höherklassigen SSV Markranstädt (3:2/H). Den ersten Dreier auf Punktspielebene holte Borna dann mit einem 2:1 in Pirna-Copitz. Das war auch der Beginn einer "kleinen Serie" mit dem ersten und bislang einzigen Heimsieg der Ligasaison (Bannewitz 1:0) und dem Kantersieg bei der "Schießbude“ SV Grimma 1919 (5:0). Lohn war der Sprung ins sichere Mittelfeld mit einem etwas beruhigenden Polster (5 Zähler) auf die Abstiegsregion. Diese Ausgangsposition konnte jedoch nicht gehalten werden. 4 Niederlagen in Folge ließen die Rand Leipziger wieder Richtung Tabellenkeller abrutschen. Waren die Pleiten gegen die Spitzenclubs aus Markleeberg (1:2/H) und Leipzigs 1. FC Lok (1:2/A) noch irgendwie im Rahmen der Erwartungen, dürfte die Heimniederlage gegen die ebenfalls abstiegsbedrohten Reservisten des FC Sachsen (0:1/H) weh getan haben. 21 Gegentore in 12 Spielen sind zwar nicht unbedingt abstiegsreif, aber doch verbesserungswürdig. 18 erzielte Tore sind nicht schlecht. Für gute Stimmung sorgten wenigstens die Erfolge im Landespokal.

Der Bornaer SV 1991 im Sachsenpokal der letzten Jahre:
Der Einzug ins Viertelfinale dieser Pokalspielzeit ist der bislang größte Erfolg für Borna. Bislang war spätestens im Achtelfinale Endstation, in der Regel kam der BSV nicht über die 1. Runde hinaus. 1999/2000 scheiterten die Gelb-Schwarzen in der Runde der letzten 16 zu Hause an Oberligist FV Dresden Nord mit 2:4 n. V. Mit dem CFC kreuzte Borna im Pokal des SFV bereits einmal die Klingen. Am 04.10.1997 ließ der damalige Oberligist die zu dieser Zeit von Christoph Franke trainierte Truppe kräftig zittern, holte ein 0:2 auf und kassierte erst in der Verlängerung durch Mirko Ullmann das entscheidende 2:3.
In der aktuellen Spielzeit warf der BSV91 in Runde 1 Oberligist SSV Markranstädt (3:2/H) aus dem Rennen und siegte dann mit 4:1 bei Bezirksligist FSV Krumhermersdorf.

Delegierungen für diese Saison bislang:
8 neue Spieler ersetzten 6 Abgänge. 2 Spieler holte sich Borna mit Toni Leutert (24/Mittelfeld) und Daniel Schenk (23/Angriff) aus Dresden von der SG Dynamo. Lars Köster (20) stieß vom SV Grimma 1919 und Jens Wuttke (30) vom Leipziger Bezirksligisten SV Naunhof 1910 zum BSV 91 hinzu. Mit Benjamin Fraunholz (22/Angriff) gelang Ende August 2007 noch eine bemerkenswerte Neuverpflichtung, nachdem der talentierte Stürmer zu Saisonbeginn auch beim FC Eilenburg keine Perspektive mehr sah (2 Kurzeinsätze). Alle genannten Neuen spielen bislang eine ordentliche Saison.

Der Trainer:
Die 1. Mannschaft des Bornaer SV 1991 wird seit Juli 2006 von Jochen Kunath (62) betreut. Als Spieler war er u. a. in der Saison 1978/1979 beim damaligen DDR-Oberligisten BSG Chemie Böhlen aktiv, dazu in Borna bei der ehemaligen BSG Aktivist. Stationen als Trainer waren unterklassige Vereine des Leipziger Regierungsbezirkes wie VfB Zwenkau, wieder BSG Aktivist Borna oder die damalige BSG Motor Grimma.

Die Mannschaft:
Der eine oder andere Name besitzt einen gewissen Bekanntheitsgrad. Nummer 1 im Tor ist Frank Schöne (32). Er stand schon für den Halleschen FC, den 1. FC Lok Leipzig und FC Eilenburg im Kasten. Im Juli 2006 wechselte er aus Eilenburg nach Borna. Beim FCE war der in der Saison 2005/2006 Stammtorwart. In der Abwehr sind in dieser Spielzeit bislang Thomas Linke (23), Tino Wunderlich (21), Sven Streitberg (29) und Jens Wuttke (30) wichtige Spieler. Wuttke war dabei auch schon 2x als Torschütze in der Sachsenliga erfolgreich. Im Mittelfeld ist Andreas Streubel (23) der wichtigste Akteur. Er konnte bislang schon insgesamt 5 Treffer feiern - 2 in den Punkt- und 3 in den Pokalspielen. Dazu kommen Mario Döring (25), Jens Wagner (24), Toni Leutert (24) sowie Marko Nickel (25). Im Angriff kann der BSV mit Neuzugang Benjamin Fraunholz (22) auf einen absolute Verstärkung bauen. Seine beeindruckende Bilanz: 11 Tore in 10 Pflichtspiele für den Bornaer SV seit Ende August 2007. 6 Treffer gelangen ihm dabei auf Sachsen- und Bezirkspokalebene. Daniel Schenk (23) macht bislang auch einen soliden Eindruck (2 Tore), Christian Sobottka (26/1) und Lars Köster (20/2) konnten sich ebenfalls schon als Torschützen auszeichnen. An Fraunholz dürfte momentan aber kein Sturmkollege vorbei kommen. 8 Spieler aus dem Kader haben schon für einen oder beide großen Leipziger Traditionsvereine im Nachwuchs- oder Männerbereich gespielt.

Das Umfeld:
Die Fußballabteilung wird von Dirk Majetschak geleitet, ehemaliger Oberligaspieler des 1. FC Lok Leipzig, der seine Laufbahn beim Bornaer SV beendete. Chef des Gesamtvereins ist Helmut Schmidt. 500 Mitglieder beheimatet der SV zur Zeit. Ziel Bornas ist nur der Klassenerhalt.
Hauptsponsor des Landesligisten ist ein örtlich ansässiges Unternehmen der Kommunikationstechnik mit immerhin 150 festen Mitarbeitern. Daneben engagieren sich unter anderem die Sparkasse Leipzig sowie mittelständische Firmen der noch amtierenden Kreisstadt.
188 zahlende Zuschauer konnten sich für die bislang absolvierten 6 Heimspiele im Schnitt begeistern. Überdurchschnittlich war dabei mit 235 Besuchern die Frequentierung gegen den Staffelfavoriten, die U23 aus Aue. Der Zuschauerrekord dieser Saison ist am 17.05.2008 zu erwarten, wenn der Aufstiegskandidat aus Leipzig-Probstheida beim BSV antritt. Erzrivale der wenigen Fans ist übrigens der SV Grimma 1919.

Das Stadion

Wenn man an „Rudolf-Harbig-Stadion“ denkt, dann fällt einem in erster Linie das zu Dresden ein. Doch auch Borna hat seines und das ist sogar ein kleines Schmuckstück. Natürlich ist es bei weitem nicht so große wie der „Bruder an der Elbe“. Nur 4.000 Leute passen auf die Ränge der Bornaer Arena, doch das ist hier an der Wyhra auch völlig ausreichend. Die Zuschauer können ihren Platz auf den Traversen der beiden Geraden einnehmen. Insgesamt 432 Sitzschalen, allerdings ohne Überdachung bieten ein wenig Komfort. Hinter der Hauptgeraden thront das Vereinshaus mit allen nötigen Räumen. Außerdem gibt es noch Leichtathletikanlagen und eine LCD-Spielstandsanzeige. Natürlich ist auch die Nahrungsversorgung gesichert.
Den größten Zuschaueransturm erlebte das Anfang der 1950iger Jahre erbaute und 2000/2001 modernisierte Rudolf-Harbig-Stadion im August 1988, als am 1. Spieltag der DDR-Liga B „Chemie Leipzig“ bei „Aktivist Borna“ gastierte. 4.600 waren damals bei dieser Partie dabei. Und Borna war Vorrundenspielort der U19-Frauen-EM 2003. Schweden warf damals vor 1.400 Besuchern Italien aus dem Rennen. Das Besondere war, dass nach dem 3:3 dieser Partie beide Teams Tor- und Punktgleich in der Tabelle lagen und ein Elfmeterschießen über den Einzug ins Halbfinale entscheiden musste. Die Schwedinnen gewannen den Krimi schließlich mit 4:1.

Die Route

Da die letzte Auswärtsreise den CFC in den Raum Leipzig führte, dürfte die Fahrt nach Leipzig kein Problem werden. Denn der erste Teil der Strecke ist identisch: Los geht es in Chemnitz und dann rauf auf die A72 in Richtung Leipzig. Ab dem derzeitigen Ende der Autobahn, der Anschlussstelle Niederfrohna bildet die B95 die Grundlage für die 4 Räder unseres Fahrzeuges. Diese Bundesstraße führt uns dann bis kurz vor Borna. Nach dem Ortsausgang Zedtlitz’ biegt die B95 nach rechts auf die Umgehungsstraße ab. Hier fährt man aber nach links auf die alte Bundesstraße, die genau ins Zentrum der Großen Kreisstadt Borna führt. Im Zentrum dann biegt man dann links Richtung Altenburg / Pegau auf die B176 / B93 ein. Schon an der nächsten größeren Einmündung geht es rechts in die Sauerbruchstraße hinein. Dieser folgt man dann einfach bis in ein kleines bewaldetes Gebiet. Dort befindet sich dann links das Rudolf-Harbig-Stadion. Einen direkten Parkplatz gibt es nicht. Man muss sich im umliegenden Verkehrsraum nach einem Stellplatz umschauen.

Distanz: ca. 50 km - Geschätzte Fahrzeit: knapp 1 h - Empfohlene Startzeit: Bis 12 Uhr

Adresse des Stadions: Sauerbruchstraße, 04552 Borna
Viertelfinale - Sachsenpokal - Saison 2007/2008
Mittwoch, 21. November 2007, 13:30 Uhr
Rudolf-Harbig-Stadion, Borna
Zuschauer: 420
Schiedsrichter: Seidel (Wilsdruff)


Tore

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele11003:2
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele11003:2
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele11003:2

Der Ergebnisrückblick

1997/1998SachsenpokalAchtelfinaleBornaer SV 91 - Chemnitzer FC2:3 n.V.