Vorbericht

22. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2001/2002
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
3:1
SV Werder Bremen II
SV Werder Bremen II

Die Werder-"Bubis" mit einem Torwart-Denkmal an der Gellertstraße ...

von Timo Görner

... denn als solches kann man Dieter Burdenski mit seinen 51 Lenzen und seinen sportlichen Meriten durchaus bezeichnen. Angesichts der krassen Torwartsituation beim Werder-Nachwuchs bleibt für den neuen Coach des Werder-Regionalligisten Wolf Werner nur die Möglichkeit, den Torwarttrainer der Bundesliga-Mannschaft in die grün-weiße Kiste zu stellen. Fast exakt vor 10 Jahren stand "Budde" zum letzten Mal bei einem "richtigen Spiel" im Tor, damals für den holländischen Ehrendivisionär Vitesse Arnheim. Die beiden etatmäßigen Keeper der Werder-Amateure in Gestalt von Pascal Borel (Rost-Ersatz in der 1 Bundesliga) und Frank Walke (vor 2 Jahren vom FC Energie Cottbus an die Weser geholt) stehen nicht zur Verfügung (Borel wegen "Rot-Sperre, Walke wegen Mittelfußbruch), ebenso ist Benjamin Loose von den A-Junioren verletzt und nicht einsatzbereit. Also darf "Budde" mal wieder ran, im Vogtland z. b. bekannt und geschätzt als Mitbetreiber der gut besuchen Fußballschule in Grünheide bei Schöneck. 12 A-Länderspiele und 478 Bundesligaspiele für Schalke 04 (70-71), Arminia Bielefeld (71-72) und natürlich für den SV Werder Bremen bis 1988 als heute selten gewordene Identifikationsfigur der Bremer "Fischköppe" stehen zu Buche, also reichlich kultverdächtig. Zum Durchbruch in der Nationalmannschaft reichte es jeweils nicht. 1978 kam Burdenski nicht an Sepp Maier vom FC Bayern München vorbei, 1980 bei der EM in Italien war der Bremer Keeper dummerweise verletzt und an seine Stelle trat der für den deutschen Fußball "zutiefst imagefördernde" Harald Schumacher an Maiers Stelle. Schade denn da wäre einem die "oberpeinlichen Eskapaden" des Kölners auf dem Platz (Halbfinale gegen Frankreich) und außerhalb (seine Reaktion auf das brutale Foul gegen Battiston) vermutlich erspart geblieben.

Aber genug zu Legenden von gestern. Zum Gegner oder wie Dirk Karkuth in der DSF-Reportage in der Kabine vergangene Rückrunde bei der Mannschaftsbesprechung meinte : "Zum Gegner, passt auf Jungs !". Über die personellen Veränderungen vor dieser Saison habe ich mir im VB des Hinrundenspiels schon die Tasten quasi "fusselig getippt", also wenig Worte drüber. Bemerkenswerteste Entwicklung bei der Werder-Reserve war sicherlich die Tatsache, dass Frank Neubarth trotz der zufriedenstellenden sportlichen Entwicklung gegen Ende der Hinrunde klar gemacht wurde, dass er keinen neuen Vertrag für die Saison 2002-2003 und darüber hinaus bekommt. Verwunderung bei nicht wenigen Regionalliga-Insidern, als Grund munkelte man gäbe es Differenzen der Werder-Vereinsführung mit Neubarth und seiner Arbeit, u. a. weil ein von Neubarth als nicht regionalligatauglich eingestuftes und damit "weggeschicktes" Talent im Abwehrbereich heute ein Aktivposten beim vermutlichen Erstligaaufsteiger Hannover 96 ist (Dame Djouf). Auch wurden Kommunikationsprobleme Mannschaft und Trainer bemängelt. Neubarth konnte es aber locker sehen, denn zur Überraschung vieler holte der FC Schalke 04 ihn als Nachfolger von Huub Stevens" nach Gelsenkirchen. Worauf die Werder-Führung und Neubarth wenig später ihre jahrelange gute Zusammenarbeit beendeten und Wolf Werner als erfahrener und langjähriger Macher der Nachwuchsabteilung des SVW das Amt antrat. Wolf Werner, kennt man den nicht ? Sicher, denn Werner trainierte von Saisonbeginn 1987/1988 bis exakt zum 21.11.1989 Borussia Mönchengladbach und übernahm dabei die "Fohlen-Truppe" vom erfolgreichen Jupp Heynckes, welcher den Verlockungen des FC Bayern München nicht widerstehen konnte. Werner erreichte mit dem VfL Borussia in den ersten beiden Spielzeiten die Ränge 7 und 6, aber schon hier wurde deutlich das der schleichende sportliche Niedergang der Borussia aus verschiedenen Gründen (altes Stadion, schlechtes Marketing u. a.) nicht aufzuhalten war. Denn als Werner am 21.11.1990 geschasst wurde stand der Verein auf dem 18. und damit letzten Platz der Tabelle. Natürlich zu wenig für die Borussia-Führungsabteilung, für Werner kam Gerd vom Bruch, der wiederum ebenso glücklos blieb, wenigstens aber noch den Abstieg in der Saison 1989/1990 als Werner-Nachfolger verhindern konnte. Werner ging jedenfalls erst mal wieder seinem Beruf als Sport-Lehrer nach, ehe er wieder ins Geschäft einstieg, diesmal aber von vornherein einzig aktiv im Nachwuchsbereich, aber nicht in Gladbach, sondern beim SV Werder, welcher schon früher als andere Vereine bekannte Personen in der Entwicklung junger Spieler einsetzte.

Die Saison begann für die Werder-Amateure so, dass man einen derart harten Abstiegskampf wie vergangene Saison nicht vermuten konnte. Das 2:0 im Hinspiel brachte insgesamt mit den 4 vorherigen Begegnungen 6 Zähler und damit hatte man schon mal exakt 4 Zähler mehr als in der vorherigen Saison zum gleichen Zeitpunkt. Während dessen der CFC nach dem 0:2 seinen Coach beurlaubte, konnte man auf Bremer Seite wesentlich entspannter in die Zukunft blicken. Bis zum Ende der Hinrunde bzw. des 21. Spieltages erreichte man eine fast ausgeglichene Bilanz mit 7 Siegen, 7 Remis, 7 Niederlagen und 27:28 Toren. Was man diesmal vermisst sind die überraschenden Ergebnisse, bemerkenswert ist aber die Tatsache, dass man gegen die Zweitligaabsteiger aus Osnabrück und Chemnitz noch unbesiegt ist, denn auch für Osnabrück gab es an der Weser nix zu holen (0:1). Ansonsten tat man sich gegen die Topvereine eher schwer, Rot-Weiß Essen kam beim 1:1 auf dem "Platz 11" des "Weser-Stadions" erst in den Schlussminuten noch zum Ausgleich. Gegen unsere direkten Mitkonkurrenten gab es ansonsten wenig zu bestellen. Lübeck (3:5/H, 1:3/A), Uerdingen 05 (1:2/H), Braunschweig (0:2/H) blieben jedenfalls Sieger. Nur wir haben ... na ja, lassen wir das. Ärgerlich auf jeden Fall, den gerade diese 3 Zähler könnten uns am Ende fehlen. Eine Anmerkung wert sicherlich die bislang beste Serie der Werderaner II. mit 6 Spielen am Stück ohne Niederlage zwischen dem 14. und 19. Spieltag. Als Negativserie sind 5 Spiele davor zu sehen, in denen kein Sieg gelang und am 13. Spieltag bei unseren Auer Freunden mit 0:4 die bislang höchste Saisonniederlage zu beklagen war. Ebenso zu beachten ist die Tatsache, dass Werder II die siebtbeste Auswärtsbilanz mit bis dato 3 Siegen in 11 Spielen und 4 Remis vorweisen kann mit 3 "Fremdzählern" in Münster (3:2), Düsseldorf (2:0) und Verl (3:1).

Über die einzelnen Spiele kann man sich übrigens auf der im Nachwuchsbereich sehr guten offiziellen Werder-Website informieren, man surfe einfach auf diese URL:

http://www.werder-online.de/nachwuchs/spielberichte_regionalliga.php

Herausragend in den bisherigen 21 Spielen kann man sicherlich den französischen Neuzugang Blaise Mamoum bezeichnen, der es auf 7 Treffer (u. a. einen gegen den CFC am 5. Spieltag) gebracht hat. Ebenso überdurchschnittliche Leistungen in der RL Nord bot der etatmäßige Keeper Pascal Borel (siehe oben). Ein Begriff dürfte dem einen oder anderen auch Enrico Kern sein, seit Jahresbeginn 2001 beim SV Werder aktiv und zuvor von TeBe Berlin aus Aue in die Hauptstadt geholt. Kern laborierte bis August 2001 an den Folgen eines Kreuzbandrisses (war fast 18 Monate außer Gefecht) und stieß dann zum Kader der Bundesliga-Mannschaft. Seitdem gilt er als sog. "Wechselspieler" und wurde vor wenigen Tagen zur Werder-Reserve abkommandiert, d. h. um diese zu unterstützen wie Pascal Borel und Simon Rolffes ebenfalls aus der 1. Mannschaft. Kern bestritt das letzte Testspiel gegen den TSV Ottersberg mit, erzielte 3 Tore und es ist wohl davon auszugehen das am Samstag ein ehemaliger Lila-Weißer "von da oben" auf dem Rasen an der Gellertstraße kicken wird. In der 1. Mannschaft gelang Kern auch aufgrund seiner vorherigen Verletzung der Durchbruch noch nicht, er bestritt dort bislang lt. meinen Quellen kein Spiel und erzielte logischerweise auch kein Tor. Dennoch ein sehr entwicklungsfähiges Talent und da beim SV Werder die Amateurmannschaft nicht wie im Gegensatz zu anderen Bundesligavereinen als "Lizensierungserfüller" gilt, sondern als solide Abteilung für das langsame Heranführen junger Spieler an die 1. Mannschaft wie schon in der Vergangenheit gesehen kann man davon ausgehen, das Kern wenn die Leistung stimmt auch bald in "RAN" zu sehen sein wird. Angesichts der Tatsache das ehemalige Ost-Kicker gegen den CFC in der Regel zur Höchstform auflaufen (Weißhaupt, Ingo Walther 2000 mit Fürth, u. a.) und regelmäßig hier "ihre Buden machen" habe ich schon wieder ein ganz ungutes Gefühl. Dabei gilt es mal wieder eine Rechnung zu begleichen, denn das Hinspiel verbinde ich mit Frustration von Spieler, Trainer, mitgereisten Fans und dem tristen Gefühl bei uns im Fan-Chat. Und mit Dirk Karkuth gab es ja dann auch den 4. Trainerwechsel innerhalb von nicht einmal 2 Jahren. Aber halt ein Wechsel mit Folgen für den CFC. Bleibt zu hoffen, dass die Werder-Amateure nicht zum Angstgegner für unsere Jungs werden.
22. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2001/2002
Samstag, 23. Februar 2002, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 3.787
Schiedsrichter: Meiwes (Rheda-Wiedenbrück)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


Chemnitzer FC SV Werder Bremen II
57,92 % Chancen gegeneinander 42,08 %
4 Tabellenposition 12
38
21
1,81
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
28
21
1,33
12 (57,14 %)
7 (33,33 %)
Siege
Niederlagen
7 (33,33 %)
7 (33,33 %)
36:18
1,71:0,86
Tore
Tore pro Spiel
27:27
1,29:1,29
5:0 gegen SG Wattenscheid 09 (H),
Rot-Weiss Essen (H)
Höchster Sieg 4:0 gegen SC Preußen Münster (H)
1:3 gegen SC Paderborn 07 (H),
Bayer Leverkusen Am. (A)
Höchste Niederlage 0:4 gegen FC Erzgebirge Aue (A)
2 Siege,
seit 2 Spielen nicht verloren
Aktuelle Serie 2 Niederlagen,
seit 2 Spielen nicht gewonnen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele10010:2
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele10010:2
Ligaspiele10010:2
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2001/2002Regionalliga Nord5. SpieltagSV Werder Bremen II - Chemnitzer FC2:0 (1:0)