Vorbericht

14. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2002/2003
SV Werder Bremen II
SV Werder Bremen II
3:1
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Der CFC als Außenseiter in einem Spiel mit besonderen Vorzeichen...

von Timo Görner (Vorschau) & Erik Büttner (Reisetipps)

...denn vor etwas mehr als 1 Jahr kostete dem damaligen CFC-Übungsleiter Dirk Karkuth das 0:2 im Bremer "Weserstadion" den Job und Matthias Schulz übernahm bis zum heutigen Zeitpunkt sein Amt. Das könnte sich leider aus bekannten Gründen bei den Himmelblauen wiederholen, zumal man diesmal eher als (eindeutiger) Außenseiter nach den letzten Wochen in den hohen Norden reist. Zum einen driftete die Schulz-Truppe nach teilweise undiskutablen Vorstellungen gegen Osnabrück und Paderborn an der Gellertstraße ins graue Niemandsland der Tabelle mit angstvollem Blick nach unten ab, zum anderen zeitigt die Amateurmannschaft des mehrfachen deutschen Meisters, DFB-Pokalsiegers und Europapokalsiegers (1992 gegen den AS Monaco 2:0 in Lissabon im EC der Landespokalsieger) doch insgesamt ein wenig überraschend momentan Platz 1 der Tabelle, für den man sich außer allgemeiner Anerkennung nichts kaufen kann, da diverse Wirrköpfe wie Kollege Holzhäuser mit ihren Wünschen nach Zweitligaberechtigung für diese Kollektive momentan noch keine Freunde finden, jedenfalls keine Wichtigen.

Auf der anderen Seite ist die positive sportliche Entwicklung des sportlichen Absteigers der "Premierensaison 2000/2001" der zweigleisigen RL (drin geblieben durch den Lizenzentzug des FC Sachsen Leipzig bzw. SV Wilhelmshaven) so überraschend nicht, schon in dieser Saison konnte man desöfteren spielerisch mit den Mannschaften mithalten, scheiterte jedoch immer mal an der Unerfahrenheit der naturgemäß jungen Truppe, betreut damals noch vom jetzigen Schalke-Coach und "Werder-Fußballgott" Frank Neubarth. Vergangene Saison wurde dann schon mit Platz 10 die Klasse wesentlich souveräner gehalten und auch die Werder-Amateure brachten das Kunststück fertig, beide Zweitligaabsteiger in der Hinrunde zu besiegen, den CFC wie man weiß mit 2:0, der VfL Osnabrück unterlag mit 0:1 an der Weser. 6 Spieltage vor Schluss hatte man bereits die notwendigen 43 Punkte auf der Habenseite, welche in einer 18er Liga mit "regulärem Abstieg" von 4 Vereinen in der Regel reichen, da konnte man sich auch eine Minus-Serie von 6 sieglosen Spielen zum Schluss mit lediglich 3 Zählern erlauben, wobei man alle 3 restlichen Auswärtsbegegnungen jeweils verlor. So wurde es am Ende nichts mehr aus dem einstelligen Tabellenplatz und die grün-weißen Bubis rutschten noch von 7 auf 10. Als der CFC die Werder-Amateure zum offiziellen Auftakt nach der Winterpause an der Gellertstraße empfing, saß jedoch Frank Neubarth nicht mehr auf der Trainerbank bzw. stand an der Selbigen. Ab 15.01.2002 übernahm erstmal Ex-Bundesligacoach Wolf Werner die Betreuung der Amateure quasi als "Mentor" für den bereits feststehenden Nachfolger. Dem "Langen" wurde kein neuer Vertrag mehr angeboten, der Verein war nach Meinung vieler Insider sauer über den bereits so gut wie feststehenden Wechsel zum FC Schalke 04 und über die Geschichte mit dem heutigen Abwehrspieler von Hannover 96 Dame Djouf, den Neubarth als "nicht regionalligatauglich" ansah. Mittlerweile macht Neubarth beim FC Schalke 04 doch einen mehr oder weniger guten und erfolgreichen Eindruck und kann über derartige Zickigkeiten der Bremer Vereinsführung grinsend den Kopf schütteln. Nach Wolf Werner steht nunmehr mit dem von "ihm eingearbeiteten" Thomas Wolter (39) wie auch bei den anderen Amateurmannschaften der Erstligavereine ein ehemaliger verdienstvoller und langjähriger Spieler in der Verantwortung für die Reservisten mit der reichhaltigen Erfahrung von bemerkenswerten 312 Bundesligaspielen in Abwehr und defensiven Mittelfeld von 1984 bis 1998 ausnahmslos für den SV Werder Bremen in Liga 1 , angereichert mit 12 Toren und insgesamt (nur) 2 Platzverweisen, jeweils die "Ampel-Karte". Wolter gilt mit Sicherheit als einer von "Ottos Jungs" und hat mit Rehhagel die "richtig fetten Jahre" an der Weser erlebt, wurde mit dem SVW immerhin deutscher Meister 1988 und 1993, holte 1991 und 1994 den DFB-Pokal in die Stadt der "Bremer Stadtmusikanten" und erlebte mit dem Gewinn des EC der Pokalsieger 1992 die Sternstunde des international ja mit unvergesslichen Auftritten aufwartenden Vereins (6:2 n. V. Spartak Moskau UEFA-CUP 1988 nach 1:4 in Moskau, 5:0 BFC Dynamo 1 Jahr später im EC der Meister nach 0:3 in Berlin-Ost u. a.). Co-Trainer und gleichzeitig Trainer der A-Jugend ist übrigens auch hier ein alter Bekannter und in diesem Fall eine echte "Kult-Figur" des SV Werder wie wohl auch des deutschen Fußballs allgemein mit Dieter Eilts (37), den sein Förderer und Trainer Otto Rehhagel mal überschwänglich "Ostfriesen-Alemao" taufte ihn Anlehnung an dessen Heimat und den brasilianischen Abwehrstrategen vom AS Rom. Eilts wiederum bringt ebenfalls eine gehörige Portion Erfahrung mit ein, denn auch der Ostfriese kam in seiner Zeit von 1985 bis 2002 (nur noch 4 Spiele, seine wie schon zuvor angekündigt letzte Saison) beim SV Werder zu insgesamt 390 Einsätzen in der 1. Bundesliga und hatte Anteil an den Erfolgen von 1985 bis 1999 (DFB-Pokal). Er erlebte aber auch den Absturz der Bremer ins Mittelmaß des deutschen Fußballs nach dem Abgang von Rehhagel 1996 zum ungeliebten Erzfeind aus München mit und wie schwer es dessen Nachfolger hatten, sei es Aad de Mos ( Januar 1996 als 15. entlassen), Dörner (August 1997 als 18. entlassen) Wolfgang Sidka ( Oktober 1998 als 18. entlassen), Felix Magath (Mai 1999 als 15. gefeuert).

Wolter als Coach, Eilts als Co-Trainer und als Chef des Werder-Nachwuchsbereiches mit entsprechendem Augenmerk auf die Amateurmannschaft in der RL Nord Wolf Werner sprechen für die absolute Professionalität was die Besetzung der Leitung gerade in der "höchsten Ebene des Nachwuchses" angeht, allerdings ist die Qualität und Struktur des gesamten Nachwuchsbereiches beim SV Werder seit Jahren überall geschätzt und anerkannt. Für den Verein im Norden Folge der Tatsache, dass man in den angesprochenen "fetten Jahren" unter Rehhagel bei weitem noch nicht so viel Kohle scheffeln konnte wie es jetzt schon mittelprächtige Teilnehmer in der "Königsklasse" der CL können. Investitionen im Spielerbereich wie es seit Jahren der FC Bayern oder Borussia Dortmund tätigen können sind beim SV Werder nur ein Wunschtraum und eher musste man in den letzten Jahren diverse Leistungsträger aufgrund der besseren Perspektive gerade im internationalen Bereich und auf der finanziellen Ebene ziehen lassen. Oliver Reck und Frank Rost spielen mittlerweile beim FC Schalke 04, Thorsten Frings seilte sich vor dieser Saison zu Borussia Dortmund ab, Claudio Pizarro als Goalgetter der letzten Jahre ging vor knapp 1 Jahr zum FC Bayern München. Für die Verantwortlichen beim SV Werder blieb damit seit geraumer Zeit das "Fohlen-Prinzip" was einstmals Borussia Mönchengladbach gerade unter Hennes Weisweiler in den "goldenen 70er und 80er Jahren" stark machte und mit dem FC Bayern konkurrieren ließ. Talentierte Spieler "im eigenen Stall groß herausbringen" und wenn man sie schon nicht halten kann, dann wenigstens gewinnbringend verhökern. Im aktuellen Kader der Erstligamannschaft z. B. schaffte der 1998 aus Mannheim gekommene Pascal Borel (24) als Keeper und Rost-Nachfolger den Sprung in Liga 1 und der in Dresden überragende Namibier Razundara Tjikuzu (23) ist quasi fast ein "Werder-Eigengewächs".

Vor dieser Saison wurde eine Verbesserung von Platz 10 als Ziel ausgegeben, was man momentan natürlich "brutal übererfüllt". Erstaunlich in dieser Hinsicht, dass man in Bremen die neuen Regelungen in Bezug auf die Amateurmannschaften eher ablehnend begegnete und sogar bei entsprechenden Abstimmungen in den Gremien dagegen votierte. Thomas Schaaf als Coach der Bundesligamannschaft und Thomas Wolter als Chef der Regionalligamannschaft einigten sich mehr oder weniger darauf, die Spiele in der RL Nord nach Möglichkeit mit einem "reinen Amateurkader" zu bestreiten und Einsätze von Erstligaprofis für Spielpraxis auszuschließen. Schon erstaunlich, wobei man da ja mittlerweile ebenfalls so "konsequent nicht war", was speziell die Dresdner Dynamos am letzten Spieltag vergrätzte. Im offiziellen Kader der grün-weißen Werder-Amateure gab es diverse Veränderungen, 9 Abgänge stehen insgesamt 7 Neuzugänge gegenüber. Bekanntester Abgang ist dabei sicherlich der Wechsel von Pascal Borel (24) in den Kader der 1. Mannschaft als "Mann nach Frank Rost im Tor". Frank Kaiser (24) ging zum Ligarivalen SC Verl. Dennis Votava (20) als Filius des ehemaligen "Rehhagel-Lieblingsschülers" Miroslav "Mirko" Votava (46, 546 Bundesligaspiele mit 44 Toren für Borussia Dortmund und den SV Werder Bremen) und Hüseyin Altindag (20) gingen zum FC Oberneuland in die Oberliga Niedersachsen/Bremen, übrigens damit zu einem wenn auch relativ unbedeutenden Lokalrivalen. Zum SC Preußen Münster ebenfalls in die RL Nord zog es Matthias Balke (20). Ebenfalls ein Achtungszeichen verdient der Wechsel des ehemaligen Auer Talents Enrico Kern (23), der beim SV Werder auch aufgrund von Verletzungsproblemen den Durchbruch im letzten Jahr nicht schaffen konnte und mittlerweile beim SV Waldhof Mannheim angeheuert hat, um die Badenser vor dem Abstieg in die Regionalliga Süd zu bewahren. 2 Spieler zählen zu den "Weggeschickten", denn wer lt. Werder-Führung in der Regionalliga-Mannschaft innerhalb von wenigstens 3 Jahren den Durchbruch nicht schafft mit Perspektive auf "höhere Aufgaben", kann sich einen neuen Club suchen, Beleg für den Konkurrenzkampf im Team und die damit verbundene enorme Motivation der Aktiven. Dies traf nach der letzten Saison für die Herren Aydemir Demir (22/Türkei), Sebastian Schröer (22) jeweils im Sturm zu, Frank Olschewski (26) ging ebenfalls erstmal unbekannten Weges. Daniel Niemann (20) schaffte ebenfalls hier nicht den Sprung in die Stammelf und ging zum VfB Oldenburg in die Oberliga Niedersachsen/Bremen.

Unter den Neuzugängen findet man wie meistens bei diesen Mannschaften wenig Bekannte. Aus der A-Jugend des SV Werder stießen Marius Flaetken (19, seit 8 Jahren beim SV Werder) und Julian Stroppel (19, seit 2000 hier) jeweils für das Mittelfeld ins Team der RL. Florian Heidenreich (21) kam vom nordrhein-westfälischen Landesligisten SC Rot-Weiß Maaslingen nach Bremen, ebenfalls nominell für das Mittelfeld vorgesehen. Bemerkenswerter sicherlich dagegen die Verpflichtung von Michael Jürgen (29) vom SC Preußen Münster für das Tor, denn mit Jürgen gibt es einen "verlorenen Sohn", stand er doch vor seinem sportlich enttäuschenden Ausflug nach Münster (0 Spiele letzte Saison) im Kasten der Werder-Amateure. Philip Sayler (noch 20) kommt aus "den Staaten" von der Uni-Mannschaft der Bildungseinrichtung in Maryland, er soll im Mittelfeld agieren. Ebenfalls aus der eigenen der eigenen A-Jugend stießen Carsten Albers (20) im Tor kommt sowie Peer Jaekel (19) zum Kader. Bekanntester Name der "offiziellen Amateurkicker" dürfte sicherlich Björn Schierenbeck (27) im Abwehrbereich sein, der vor 4 Jahren von der Spvgg. Greuther Fürth an die Weser zurückkehrte und davor bereits 16 x Bundesliga-Luft im Trikot der Werderaner schnupperte. Dazu kämen nach den neuen Regelungen ja auch hier Spieler aus dem Erstligakader und da wollte man beim SV Werder ja eigentlich "nicht so richtig mit". Mike Barten (28) kam hier bislang 3-mal zum Einsatz, dies übrigens gegen den SC Verl beim 1:0 am 1. Spieltag zu Hause, dazu in Aue beim knappen 0:1 und der 1:3-Heimniederlage gegen die "Kollegen aus Dortmund". Sollte Manuel Friedrich (23) aus der BL-Truppe als Neuzugang vom FSV Mainz seinen Kreuzbandriss auskuriert haben, dürfte auch er die Ehre haben, in der RL erstmal vorsichtig gegen den Ball zu treten. Wesentlich krasser ist aber z. Z. wohl "der Fall Tjikuzu", den Schaaf aus disziplinarischen Gründen am 11.09.2002 für vorerst "unbestimmte Zeit" in die Regionalliga-Mannschaft strafversetzt hat, da er mehrfach "verspätet von Länderspielreisen der Nationalmannschaft Namibias zurückgekehrt sei". So kickt der begabte Afrikaner seit dem 8. Spieltag in der RL Nord, war hier schon 5 mal erfolgreich und bekanntermaßen "erschoss" er letzten Samstag die Dresdner im eigenen Stadion mit 3 Treffern zum 3:2-Sieg. Das hier wieder die DFB-Regularien von Dresdner Seite nicht gerade begrüßt wurden, ist fast schon wieder ein wenig verständlich. Uns wird es am Sonntag nicht anders gehen, denke ich mal. Damit ist die Auflistung dieser "Grenzgänger" allerdings im Grunde schon vorbei, die Spieler im offiziellen Erstligakader, die nominell auch für die Regionalliga-Mannschaft vorgesehen waren und sind kamen bislang ausschließlich in der Amateur-Mannschaft zum Einsatz, d. h. "sind im Grunde keine richtigen Profis".

Als Stammkeeper kristallisierte sich in den letzten 6 Spielen sowie den Spieltagen 4, 6, 7 der "Rückkehrer" Michael Jürgen heraus, an den restlichen Spieltagen, d. h. Runde 1, 2, 3 und 5 der Ex-Cottbuser Alexander Walke. Stammspieler nach anfänglichen Problemen (Verletzungen) war zuletzt auch der erwähnte Schierenbeck, der auch bereits einmal ins Tor traf und am 1. Spieltag das Siegtor gegen den SC Verl besorgte. "Dauerbrenner" im Abwehrsektor ist bislang mit allen 13 Spielen der 22-jährige Russe Alexej Spasskov, der 1998 vom russischen Erstligisten Zenit St. Petersburg nach Bremen gekommen war. Ebenfalls gut bewährt hat sich bislang Hannes Wilking (20, 10 Spiele) im direkten Defensivbereich, der beim SC Paderborn einen Treffer zum 2:0-Auswärtssieg beisteuerte. Mario Neunaber (20) komplettiert die Abwehr und kam zu 12 Einsätzen. Alle 4 bildeten beim 3:2-Sieg in Dresden die Viererkette der Wolter-Truppe.

Im "Läuferbereich" führte zuletzt eben dieser bislang bereits 5 mal erfolgreiche Tjikuzu eindrucksvoll Regie in den letzten 6 Spielen und verhalf dem Spitzenreiter zu einem glücklichen 3:2 in Dresden, dem mittlerweile bereits 5. Auswärtssieg der Saison bei 7 Spielen und dem Torverhältnis von 14:8. Daneben verdient ein weiterer "Dauerbrenner" mit Danny Fütterer (27) eine Beachtung, der mit seinen 27 Jahren auch der Zweitälteste nach Schierenbeck im Team ist und in allen 13 Spielen der Anfangsformation angehörte, am 4. Spieltag beim 3:1 in Dresden gegen den DSC erfolgreich war. Ebenfalls "der Zuckertüte" ein paar Jahre mehr entwachsen ist Christian Lenze (25), der schon 3-mal jubeln konnte und wie Fütterer beim DSC zu einem Torerfolg kam. Das Stamm-Aufgebot im Mittelfeld komplettierte zuletzt Simon Rolfes (20), der vor dieser Saison einen Profivertrag für die 1. Mannschaft in der Bundesliga bekam, dort aber bislang ohne Einsätze blieb und sich nach eigenen Aussagen "nicht als Profi fühlt". Der seit 3 Jahren beim SV Werder aktive kam in 10 Spielen jeweils von Anfang an zum Einsatz, darunter auch in Dresden bei Dynamo und war bislang 1mal erfolgreich, dies beim bemerkenswerten 2:1 in Osnabrück, wo man den Ruf als "Angstgegner" für den VfL begründete (bislang 2 Siege, 1 Remis). Zuletzt kickte ferner Christian Schulz (19) im Mittelfeld der Bremer, der 1993 aus der niedersächsischen Provinz vom TSV Brassum mit 10 Jahren kam und eigentlich schon eines der "Werder-Eigengewächse" ist.

Im Angriff ist sicherlich wohl das "Prunkstück" der Mannschaft zu sehen, nicht nur wegen der bislang besten Erfolgsquote mit 25 Treffern in 13 Spielen. sondern auch wegen der mehr als begabten Angriffsspitze, verkörpert durch Franzosen Blaise Mamoum (22), der im Hinspiel der Saison 2001/2002 gegen den CFC in Bremen erfolgreich war und Nelson Haedo-Valdez (18), den man schon mit dem Bayern-Stürmer Roque Santa Cruz vergleicht, da er auch aus Paraguay kommt und man ihm eine große Zukunft bescheinigt, der Südamerikaner kam vorige Saison vom dortigen Erstligisten Atletico Tembetary. Diese Saison fand er bislang jedes Mal Berücksichtigung in der Anfangsformation und zeichnete schon 6-mal für ein Tor verantwortlich. Mit Mamoum schoss die Standard-Spitze der Bremer bereits 11 der 25 Treffer insgesamt, also eine ganz ordentliche Quote. Mamoum steht übrigens bereits im offiziellen Erstligakader von Thomas Schaaf, wartet aber bislang auf sein Bundesliga-Debüt. Neben Mamoum stehen nominell im Kader der Profimannschaft die Herren Schulz, Beckert, Salyer, Walke (Tor) und Rolfes.

Beeindruckend an der Saison der Werder-Amateure ist für mich bislang neben der Angriffsstärke die enorme Spielstärke auf fremdem Geläuf, wo man gemeinsam mit den "Dortmunder Kollegen" die beste Mannschaft mit jeweils 16 Zählern aus 7 Spielen stellt und wo neben 5 Siegen erst 1 Spiel verloren ging, dies ausgerechnet beim 0:1 in Aue, wobei selbst diese Niederlage eher vermeidbar und unglücklich war. Siege wie in Paderborn beim 2:0, Osnabrück beim hoch verdienten 2:1 gegen einen allerdings auch ganz schwachen und durch Verletzungen gehandicapten VfL oder das 3:2 in Dresden sprechen für die Berechtigung der Tabellenführung. Dagegen fast schon eher mittelprächtig bislang das Abschneiden zu Hause, wo man bislang immer auf "Platz 11" des Weserstadions kickte und wo die 2:3-Niederlage gegen Kellerkind SV Babelsberg 03 zuletzt natürlich für eine mittelschwere Überraschung sorgte, die 2. Heimniederlage der Saison nach dem 1:3 gegen die Dortmunder Amateure. In der vergangenen Saison zeitigte "Werder 2" zum selben Zeitpunkt auf Rang 11 mit 18 Zählern (z. Z. 26) und kam erst am 5. Spieltag gegen "Standard-Aufbaugegner" CFC zum ersten Saisonsieg.

In der Zuschauergunst hat der enorme Aufschwung eher wenig Begeisterung vermerken lassen, wie aber auch. In der letzten Saison bildete man mit 856 Zuschauern im Schnitt das Schlusslicht der Zuschauertabelle und lag damit deutlich unter dem Gesamtschnitt von knapp 3.790. Der Rekordbesuch fand am 12. Spieltag mit 2.800 Fans gegen Eintracht Braunschweig im "Nord-Derby" statt, wobei hier sicherlich an die 2.000 Leute "blau-gelb dachten". Am Einsamsten fühlte man sich wohl unter 200 Zuschauern beim "Treff der Zuschauermagneten" mit Bayer Leverkusens U-21. Die 1.000er Grenze würde im Grunde nur bei bekannt reisefreudigen und/oder lokal nahen Fangruppierungen überschritten, sprich Braunschweig (2.800), Essen (1.400), Osnabrück (1.200). Der 1. FC Magdeburg übrigens brachte immerhin 2.100 Zuschauer am 1. Spieltag ins Bremer Weserstadion - darunter ca. 1.200 "eigene", wohin man das Spiel angesichts der "berüchtigten Magdeburger Horde" verlegt hatte.

In dieser Saison startete man an einem Dienstagabend (30.07.) in die neue Saison und durfte gegen den SC Verl beim 1:0 mit zahlenmäßig eher geringem Anhang eher bescheidene 400 zahlende Besucher begrüßen, beim bislang letzten Heimspiel gegen Babelsberg 03 tummelten sich 650 Leutchen in der 3.500 Mann fassenden Anlage am ruhmreichen Stadion des SVW und bildeten damit bislang den Rekordbesuch, denn ansonsten pendelte sich der Besuch bislang auf 400 Fans ein, insgesamt liegt man damit bei 2.750 Zuschauern im gesamten bisherigen Saisonverlauf und damit 458 im Schnitt. Gegen den CFC dürfte man am Sonntag kaum mehr als 500 in die Statistik einbringen. Mehr als 100 Bekloppte dürften sich nach den letzten Wochen kaum auf den langen Weg in die Hansestadt machen, den Unverbesserlichen und Unbelehrbaren meinen Respekt und uns die Hoffnung auf ein Licht am Ende des Tunnels.

In diesem Sinne...

Das Stadion

Wenn eine Spielstätte schon "Platz 11" heißt, dann sagt das schon viel über den Charme dieser aus. Und genau so ist es auch. Ein spießiger Nebenplatz mit einer kleinen überdachten Sitzplatztribüne, ein paar befestigten Stufen und einem kleinen Sprecherturm auf der Gegengeraden und einer Laufbahn ums Spielfeld. Das ist "Platz 11", gelegen in Mitten des riesigen Sportareals, dessen Herz das Weserstadion ist. Zur Spielstätte der Werder Bubis gehört auch noch ein Vereinsheim, das neben den Umkleidekabinen auch eine recht nette Gaststätte enthält.
Offizielles Fassungsvermögen von "Platz 11" ist übrigens 3.500, davon ca. 500 trockene Sitzer. Sollten sich aber wirklich mal mehr als 1000 Fans ankündigen, weichen die Grün-Weißen Nachwuchskicker meist ins große Weserstadion aus.
Und mehr gibt es über "Platz 11" nicht zu sagen.

Die Route

Der Weg in den Westen ist erst einmal passé. Nun fahren wir zunächst in den Norden.
Um zum SV Werder zu gelangen, befahren wir wie immer die A4, ABER diesmal Richtung Dresden! Keine Angst, am Dreieck Nossen (76/30) verlassen wir diese auch schon wieder, um die Reise auf der A14 Richtung Leipzig/Magdeburg fort zusetzten. Das Skeuditzer Kreuz lässt uns völlig kalt, wir fahren weiter auf der A14 gen Magdeburg. Haben wir die sachsen-anhaltinische Metropole erreicht, wechseln wir am einheimischen Kreuz Magdeburg (1/68) auf die A2 Richtung Hannover.
Nach dem Braunschweig passiert ist, kommen wir schließlich an das Kreuz Hannover-Ost (48/57). Hier biegt man rechts ab, auf die A7 Richtung Hamburg. Doch wir wollen natürlich nicht in diese Hansestadt und deshalb müssen wir am Dreieck Walsrode (48/26) auf die A27 Richtung Bremen wechseln.
Nach etwas mehr als 50 km taucht vor uns nun die Skyline von Bremen auf. Doch zunächst müssen wir erst noch mal auf die A1. Dazu biegt man am Bremer Kreuz (22/53) Richtung Osnabrück/Dortmund ab (nun begrüßen wir auch die CFC-Fans aus Hamburg). Doch schon an der 2 Ausfahrt, genannt Bremen-Hemelingen (55), verlassen wir die A1 wieder und fahren nun auf der Schnellstraße (Autobahn-Zubringer-Hemelingen) und später der Pfalzstraße stadteinwärts. Am Ende der Pfalzstraße links in die Malerstraße und gleich wieder rechts auf den Hastedter Osterdeich abbiegen. Dann immer geradeaus gen Bremen-City. Verirren kann man sich eigentlich nicht, denn das Weserstadion ist sehr gut ausgeschildert. Vor dem Weserstadion gibt es links ein paar Parkplätze, die für den zu erwartenden Zuschauerandrang ausreichen sollten.
Da geht's noch ein paar Meter zu Fuß: Einfach an der Südkurve fast vorbei. Dann kurz vorm Freibad links abbiegen und noch ca. 250m laufen. Dann tut sich ebenfalls links das Vereinsheim auf und der Eingang zum Platz 11.

Bahnreisende steigen in die Linie 10 Richtung Sebaldsbrück ein und an der Haltestelle St.-Jürgen-Straße wieder aus. Dann per Fußmarsch die Lüneburger Straße hinunter und an der Weser links auf den Osterdeich abbiegen.
14. Spieltag - Regionalliga Nord - Saison 2002/2003
Sonntag, 27. Oktober 2002, 14:00 Uhr
Weserstadion, Platz 11, Bremen
Zuschauer: 300
Schiedsrichter: Seemann (Essen)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich


SV Werder Bremen II Chemnitzer FC
60,48 % Chancen gegeneinander 39,52 %
1 Tabellenposition 12
26
13
2,00
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
16
13
1,23
8 (61,54 %)
3 (23,08 %)
Siege
Niederlagen
4 (30,77 %)
5 (38,46 %)
25:19
1,92:1,46
Tore
Tore pro Spiel
18:22
1,38:1,69
3:1 gegen Dresdner SC Fussball 98 (A) Höchster Sieg 3:1 gegen SG Wattenscheid 09 (A)
1:3 gegen Borussia Dortmund Am. (N) (H) Höchste Niederlage 1:4 gegen Hamburger SV Am. (N) (H)
1 Siege,
seit 1 Spielen nicht verloren
Aktuelle Serie 1 Niederlagen,
seit 6 Spielen nicht gewonnen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele21013:3
Heimspiele11003:1
Auswärtsspiele10010:2
Ligaspiele21013:3
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2001/2002Regionalliga Nord5. SpieltagSV Werder Bremen II - Chemnitzer FC2:0 (1:0)
2001/2002Regionalliga Nord22. SpieltagChemnitzer FC - SV Werder Bremen II3:1 (2:0)