Vorbericht

8. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2018/2019
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
3:1
Berliner AK 07
Berliner AK 07

Spiel unter besonderen Umständen …

von Timo Görner

… die man nicht weiter erklären muss. Für den CFC gilt es, sich auf Platz und Rängen wie ein Spitzenreiter zu präsentieren. Beides wird schwer genug, nicht nur, was die eigene Leistung betrifft.

Werdegang des Berliner AK 07:

Die Hauptstadt sieht im Fußball einen Kampf um die Nr. 3 hinter Hertha BSC und Union. Die Ambitionen gelten vorerst der 3. Liga, beteiligt sind der BFC Dynamo, Viktoria und der BAK. 1907 wurde der "Berliner Athletik-Klub 07" im Bezirk Wedding gegründet, wie der Name andeutet damals als Leichtathletik-Verein mit Schwerpunkt Laufen. Bereits 1908 kam die Fußball-Abteilung dazu. Zwischen 1991 und 1999 gelang der Durchmarsch aus der Kreisliga A bis in die Oberliga Nordost. Seit 2011 spielt man in der viertklassigen Regionalliga. 2004 hatte sich der Club zum deutsch-türkischen Verein entwickelt, nach dem Anschluss des Berliner SV Mitte der wiederum aus dem BFC Güneyspor und Fenerbahce Berlin hervorgegangen war. Eine von mehreren Veränderungen in den letzten Jahren. Die Kooperation 2006 mit dem damaligen türkischen Erstligisten Ankaraspor und dem BAK als "Farmteam" scheiterte, bevor es richtig begann. Im Sommer des gleichen Jahres benannte man sich in "Ankaraspor Kulübü 07 e. V." um, aus Rot-Weiß wurde Blau-Weiß. Anfang 2007/2008 kündigte Ankaraspor das finanzielle Engagement auf, worauf fast die gesamte 1. Mannschaft den Club verließ. Mit Mühe wurde die Oberliga gehalten. 2011 gelang der Sprung in die Regionalliga, gab es die Rückumbenennung und galten wieder BAK-Logo und die alten Vereinsfarben. Seitdem wird die 3. Liga angepeilt, der man 2015/2016 ganz nahe war. Nur mit 1 Tor wurde der Staffelsieg verpasst, im wochenlangen dramatischem Zweikampf mit Zwickau. Abgänge von Leistungsträgern und auch Fluktuation bei Trainern wie Spielern waren Begleiterscheinungen der letzten beiden Jahre. Erreicht wurde Platz 6 mit 11 Punkten auf Jena und 3 mit 33 Punkten auf den übermächtigen FC Energie Cottbus.

Die letzte Saison unseres Gegners: 

Mit Platz 3 wurde sich wieder näher an die Spitze bewegt, als "Vizemeister der Platzierungsrunde 2 bis 6" hinter Cottbus. Der Start holprig, aus 5 Begegnungen wurden 5 Punkte eingefahren. Auswärts gab es Niederlagen in Nordhausen (0:3) und bei Altglienicke (0:1). Zu Hause mühten sich die Rot-Weißen zum 2:1 gegen Luckenwalde und 3:3 gegen Viktoria. Bis zur Winterpause konnte sich aber gesteigert werden, nach den 18 Begegnungen der Herbstrunde stand Platz 8 nach 21 weiteren Punkte aus 13 Spielen. Nach unten konnte wenig anbrennen, nach ganz oben war aber auch nichts möglich. Platz 2 war noch erreichbar mit 10 Punkten. Cottbus mit 53 aber bereits außer Sichtweite. Dass es nicht mehr wurde, lag an der Diskrepanz zwischen Heim – und Auswärtsspielen. Im eigenen Stadion konnten 5 der 10 Spiele gewonnen werden, gingen 2 verloren. Tor – und erfolgreich ging es gegen Neugersdorf (5:2), Auerbach (4:2), Chemie Leipzig und Fürstenwalde (3:0) zu. Bitter die Klatsche gegen Hertha BSC II (0:4). Auf Reisen gelangen 2 Dreier gegen 4 Pleiten. Enttäuschend der Auftritt in Meuselwitz (0:4), Licht der Derbysieg beim BFC (2:1). Blamabel das Aus in Runde 3 des Landespokals bei Landesligist 1. FC Wilmersdorf (1:3). Für das Frühjahr 2018 sollte es mehr werden als Rang 8, was auch gelang. Der BAK spielte eine solide Frühjahrsrunde, holte 30 Punkte aus 20 Begegnungen und stürmte noch zu Bronze. Grundlage die Heimstärke, der BAK blieb hier in 2018 ungeschlagen bei 15 Punkten. Mit Lok (5:2) und dem BFC (4:1) gab es 2 deutliche Siege gegen Ende wie auch zuvor gegen Bautzen (3:0). Bei den Dienstreisen wurde in Luckenwalde (4:1) voll überzeugt, ebenso in Auerbach (3:0). Weniger bei Chemie (0:2). Die Berliner stellten die drittbeste Platz bauende Gemeinschaft, spielten sich auf fremden Platz noch auf 5 mit neutralem Saldo. 63:47 Tore waren offensiv "gut", defensiv hingegen eher Durchschnitt.

Delegierungen für diese Saison bislang:

Es gab einen veritablen Umbruch mit 17 Ab – und 18 Neuzugängen. Auch der CFC war hier beteiligt, in beide Richtungen.

Im Tor ging unsere aktuelle Nr. 1 mit Jakub Jakubov (29), in den letzten 2 Jahren klar gesetzt. In der Abwehr ist Pierre Becken (30/Erfurt) nicht mehr dabei. Der Niederländer Tim Linthorst (24) wechselte in seine Heimat zu Drittligist AFC Amsterdam. Der Türke Can Coskun (20) schloss sich Wacker Burghausen in der Regionalliga Bayern an. Empfehlung: 13 Tore. Im Mittelfeld zog es Coskuns Landsmann Enes Küc (21) nach Babelsberg. Der Kroate Lovro Sindik (26/1. FC Lok Leipzig) ging ebenfalls zu einem ambitionierten Staffelkonkurrenten. Ozan Pekdemir (27/Inegölspor) heuerte in der 2. Liga der Türkei an. Im Sturm stieg Felix Brügmann (25/Jena) auf. Bilanz: 15 Tore – 6 Vorlagen. Beim FC Carl Zeiss auch schon wieder mit 2 Toren. Der Rest spielte keine oder keine wichtige Rolle. Den ganz großen Aderlass gab es so nicht, speziell Jakubov aber wollte man unbedingt halten. Ärgerlich für die Berliner das er, Becken, Küc und Sindik zu möglicherweise direkten Konkurrenten zum die Plätze ganz oben wechselten.

Für das Tor wurde Pascal Kühn (21/Viktoria Berlin) geholt. Beim FCV ab Anfang Dezember 2017 die Nr. 1. In der Abwehr kamen Marcus Mlynikowski (26) und Jan Koch (22) vom CFC. Marvin Kleihs (24) spielte beim SC Weiche Flensburg 08 in der Nord-Staffel als "Leihgabe" der Kickers Würzburg zur Winterpause. Der Türke Enes Aydin (21) kam von Oberligist Brandenburger SC Süd, der Bosnier Omar Pasagic (20) vom dortigen Zweitligisten FK Borac Banja Luka. Leander Siemann (22/1. FC Köln II) war in der West-Staffel. Paul-Georg Becker (21) wurde für 7.500 € Ablöse aus Neugersdorf verpflichtet, stammt aus der A-Jugend des CFC. Das Mittelfeld sah den Türken Tahsin Cakmak (21) und US-Amerikaner Shawn Kauter (22) beide von Hertha BSC II, als Neue. Dazu kamen mit Tim Oschmann (24/Halberstadt), Muhittin Bastürk (27/VfB Oldenburg), Konstantin Möllering (28/SV Rödinghausen), Kerem Bülbül (23/Mainz 05 II) weitere Spieler aus dem Regionalligabereich. Der zweite US-Amerikaner Devann Yao (22) ist ein Rückkehrer, spielte Januar 2016 bis Juli 2017 für die Rot-Weißen. Blieb dann bei Drittligist Meppen ohne Chancen. Im Angriff angelte man sich den Tschechen Tomas Petracek (24) von Oberligist SpVgg Bayern Hof, empfahl sich mit beeindruckenden 20 Toren. Er hat den Verein aber Anfang August Richtung Bischofswerda verlassen. Daoud Iraqi (18) und Serafettin Kocer (19) kamen aus der A-Jugend, Kocer zog es Ende August zum Brandenburger SC Süd.

Der Trainer:

Chef der 1. Mannschaft ist seit Saisonbeginn der gebürtige Berliner Ersan Parlatan (41). Vereine als Spieler waren Tennis Borussia Berlin als Start 1997, später ging es über Stationen in der Türkei 2004 wieder nach Deutschland mit dem BAK, danach BFC Preußen und TSG Neustrelitz als letzten Club 2008. Beim BAK begann dann die Trainer-Laufbahn, weiter ging es zum damaligen BFC Viktoria 89, SV Altlüdersdorf, BAK und Neustrelitz jeweils als Co – und Interimstrainer sowie Mitte Oktober 2015 bis Juni 2016 zu Viktoria als Chef. Als sein Assistent fungiert der Libanese Munier Raychouni (31). Parlatan ist der 38. Trainer seit 2000. Bekannte Namen finden sich in der Historie. Steffen Baumgart, Jörg Goslar, Dietmar Demuth, Thomas Herbst, Werner Voigt, Uli Borowka, Jens Härtel. Die längste Zeit durfte Jens Härtel mit 730 Tagen wirken, knapp 2 Jahre. Kontinuität wurde irgendwie nicht erreicht, zu oft sehr schnell auf diesem Posten reagiert.

Die Mannschaft: 

Im Tor hat bislang Pascal Kühn (21) die Nase gegen Daniel Bittner (28) vorn. Was die Einsätze anbelangt, zuletzt erhielt aber Bittner 3x den Vorzug. Beides gebürtige Berliner. In der Abwehr konnten sich Jan Koch (22), Shawn Kauter (22), Leander Siemann (22), der Libanese Youssef Sakran (19), Marcus Mlynikowski (25) etablieren. Sakran auf Rechts, Mlynikowski sowie der Türke Ömer Akyörük (25) auf Links. Oliver Hofmann (26) kämpft um seine Position im Team, hat rechts verteidigt, dann zentral im Mittelfeld agiert und als Linksaußen. Die Neuzugänge Aydin, Pasagic, Kleihs wurden nur sporadisch berufen. Becker ist noch ohne Einsatz. Der Kosovare Florijon Belegu (25) fällt seit dem Spieltag 1 aus, im Auftaktspiel feste Größe auf der rechten Seite. Fixpunkt als "6er" ist Kapitän Tunay Deniz (24/2) neben Tim Oschmann (24). Die offensive Zentrale betreut der Türke Tahsin Cakmak (21). Auf der linken Außenbahn stehen sich Seref Özcan (22) und Fatlum Elezi (20) im Kampf um den Stammplatz gegenüber. Auf der anderen Seite erhielt in den letzten Begegnungen Konstantin Möllering (28) das Vertrauen. Im Angriff ist Abu Bakarr Kargbo (25/4) aus Sierra Leone der Eckpfeiler. Der Nationalspieler war in Auerbach "Matchwinner" mit 1 Treffer und 2 Vorlagen. Der Türke Seref Özcan (22) kommt auf 3 "Buden". Daoud Iraqi (18) durfte 3x in der Startelf auflaufen, wartet auf sein Tor. 25 Spieler stehen im Kader, 1 mehr als beim CFC. Dafür 2 Torhüter. 23,8 Jahre sind Mittel der Liga, mehr "Legionäre" (7) haben nur der BFC und Nordhausen. Dazu kommen mehrere Akteure mit Migrationshintergrund bzw. türkischen Wurzeln oder albanischen (Elezi).

Die Bilanz gegen die Berliner AK 07:

Bis auf die Spielerwechsel der jüngeren Vergangenheit mit Trapp, Slavov und Jakubov gab es bislang keine Berührungspunkte.

Die aktuelle Saison bislang:

Es läuft recht gut, die Startphase deutlich besser als im Vorjahr. Der Auftakt gegen Aufsteiger Bischofswerda fiel der diesjährigen Hitze und Trockenheit zum Opfer, wurde auf den 19.08. nach Veto des Berliner Sportamtes als Herr über die Anlage verschoben. So ging es zunächst nach Fürstenwalde mit einem knappen 1:0. Lange Gesichter nach der ersten Heimniederlage seit dem 19.11.2017, gegen Babelsberg (0:5) wurde die 1. Halbzeit komplett "in den Sand gesetzt", bereits nach 4 Minuten das 0:2 verbucht und nach 36 Minuten ein 0:4 beklagt. Die bislang einzige Niederlage. Schon im Derby beim BFC wurde Reaktion gezeigt und erneut im "Jahn-Sportpark" gegen einen allerdings auch kriselnden Gegner mit 3:0 gewonnen. Ein Doppelschlag in Minute 52 und 54 zum 3:0 machte alles klar. Gegen die "Schiebocker" im Nachholer wurde sich mehr erhofft (1:1), dafür Erfurt (1:0) verdient besiegt. Glücklich der Dreier in Auerbach (3:2), der Rückstand am Ende quasi in letzter Sekunde gedreht. Gegen den Vorletzten aus Halberstadt war das 3:0 eher "Pflichtsieg", der nach früher Führung in den letzten 3 Minuten mit Doppelschlag klar gemacht wurde. Klares Ziel diese Saison der Landespokal, in Runde 1 hieß der Gegner Stern Kaulsdorf aus der siebtklassigen Bezirksliga.

Das Krankenlager/Strafbank/Parteistrafen:

Abwehrspieler Florijon Belegu (25) muss noch bis mindestens Jahresende pausieren, Grund: Wadenbeinbruch. Im Mittelfeld fehlt Muhittin Bastürk (27/Innenbandriss Knie).

Prognose: 

Der BAK bleibt eine der zu beachtenden Mannschaften, für ganz oben erscheint man aber insgesamt nicht stark genug. Platz 4 bis 6 sollte realistisch sein.

Das Umfeld:

Der kleine Verein im Nordwesten ist kein Zuschauermagnet, begrüßte vergangene Saison im Schnitt 431 im "Poststadion" an der Lehrter Straße in Moabit, 2 km entfernt von der JVA. Zu Dynamo kamen 2.034, auch einer der Konkurrenten um Platz 3 in Berlin mit Viktoria lag drüber (469). Zumindest ein kleiner Anstieg zu 400 im Jahr davor, damals der BAK Schlusslicht. In der erfolgreichen Spielzeit unter Steffen Baumgart wurden 1.009 im Schnitt begrüßt. Für den größten Andrang sorgte Cottbus mit 1.357, Chemie mobilisierte 1.007. Tristesse gegen Auerbach (212), Luckenwalde (252) und Lokalrivale Viktoria (272). Diese Saison kamen gegen Babelsberg 679, Erfurt sahen mit entsprechendem Anteil an Fans 1.316. Gegen Halberstadt schauten magere 238 zu. Am Samstag ist mit oder ohne Befürchtungen der BAK-Verantwortlichen nur eine ganz kleine Delegation des Gastes auf den Rängen zu erwarten. Beim Gastspiel in Auerbach wurde aus Sicherheitsgründen im nahen Tschechien übernachtet, was beim VfB und nicht nur dort in zweifacher Hinsicht für Kopfschütteln sorgte. Die letzten Jahre waren neben Umbenennungen, neuen und alten Vereinsfarben, Trainer – und Spielerkarussell auch von Wechseln der Spielstätten geprägt. Ein Grund, dass man kaum neue Zuschauer erreichte. Bis 2006 wurde an der "Sportanlage Lüderitzstraße" in Wedding gespielt. 2006/07 ging es für 1 Jahr in den "Jahn-Sportpark" auf dem Prenzlauer Berg. 2007/08 wurde in die in Gesundbrunnen gelegenen "Hanne-Sobek Sportanlage" umgezogen. Wieder 12 Monate, bis es ins "Poststadion" ging, welches 10.000 beherbergen darf. Ein Sportstadion mit Leichtathletikanlage, seit 1990 Baudenkmal. Mit entsprechenden Umbau-Beschränkungen. Die 3. Liga dürfte dort kein Thema sein. Neben dem BAK hat dort der SC Union 06 Berlin seine Heimstätte, auch Hertha BSC nutzte die Anlage in seiner Drittligazeit in den 80er Jahren. Als Brustsponsor fungiert ein Berliner Unternehmen für Tief- und Rohrleitungsbau aus Tempelhof.
8. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2018/2019
Samstag, 15. September 2018, 15:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 4.909
Schiedsrichter: Greif (Westhausen)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

Chemnitzer FC Berliner AK 07
1Tabellenposition3
21
7
3,0
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
16
7
2,3
7 (100,0%)
0 (0,0%)
Siege
Niederlagen
5 (71,4%)
1 (14,3%)
18:7
2,6:1,0
Tore
Tore pro Spiel
12:8
1,7:1,1
3:0 gegen FC Rot-Weiß Erfurt (A)Höchster Sieg3:0 gegen BFC Dynamo (A), VfB Germania Halberstadt (H)
Höchste Niederlage0:5 gegen SV Babelsberg 03 (H)
s-s-S-s-sDie letzten Spieles-U-S-s-S
7 Siege in Folge
7 Spiele in Folge ungeschlagen
Aktuelle Serien3 Siege in Folge
5 Spiele in Folge ungeschlagen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0