Vorbericht

CFC vor heikler Mission gegen die "Torfabrik" aus der Hauptstadt …

… die offensiv in den letzten 3 Pflichtspielen enorm produktiv war. Der BFC verfügt offensiv über 3 herausragende Akteure dieser Liga. Die nach anfänglichen Störungen bei der Planerfüllung zuletzt die gewünschten Zahlen lieferten.

Das letzte Spieljahr unseres Gegners:

Endete beim Abbruch mit Platz 6, ein deutlicher Sprung nach Rang 12 im Jahr zuvor. 23 Spiele wurden bestritten, aus denen 37 Punkte erreicht wurden.

Die Startphase gelungen, nach 4 Spielen und 10 Punkten der BFC auf Platz 1. Die ersten 3 Begegnungen wurden gewonnen. Babelsberg (3:1), Fürstenwalde (1:0) zu Hause bezwungen wie Bischofswerda auswärts (1:0). Das Niveau konnte nicht gehalten werden, die Weinrot-Weißen gerieten ins Schlingern und fanden sich 6 sieglose Spiele später im Niemandsland wieder. In Cottbus (0:6) gab es dabei eine heftige Klatsche, auch das Auswärtsspiel im eigenen Stadion gegen Altglienicke (1:4) ging hoch verloren. Zählbares gab es lediglich gegen Lok (0:0) und Lichtenberg (1:1).

Bis zur Winterpause aber wieder die Trendwende, der BFC holte sehr gute 19 Punkte aus den 8 Punktspielen und arbeitete sich sogar wieder etwas an die Spitzenplätze vor. Nur in Rathenow (1:2) wurde noch verloren, dagegen 6 Siege gestellt. Überzeugend vor allem die Gastspiele in Babelsberg (3:0), beim BAK (2:0) und das 4:0 gegen Bischofswerda. Auch im Berlin-Pokal lief es, wurde das Viertelfinale erreicht.

In der abgespeckten Frühjahrsrunde dann lief es durchwachsener. Erst im letzten Spiel vor dem Abbruch wurde noch mal gewonnen, bemerkenswert mit 7:4 bei Hertha BSC II. Zwei Niederlagen, in Fürstenwalde (0:3) und gegen "Angstgegner" Altglienicke (1:2), verdarben ein besseres Abschneiden. Ärgerlich aber vor allem das Aus im Landespokal, auch die 3. Partie der Saison gegen die VSG ging daneben. Diesmal sogar mit 1:5. Der DFB-Pokal 2020/2021 verpasst, Gegner wäre wieder der 1. FC Köln gewesen.

Zu Hause stellte der BFC die viertbeste Mannschaft, auswärts blieb der Saldo neutral mit 4-4-4. 35:29 Tore insgesamt waren für die Offensive "Durchschnitt" als 9., defensiv deutlich besser, wo nur 3 weniger Gegentreffer kassierten. Für die neue Saison galt es, mehr Tore zu markieren.

Delegierungen für diese Saison bislang:

10 gingen, 7 kamen. Der Kader wurde noch mal etwas verkleinert.

Innenverteidiger Kristian Taag (20/Rot-Weiß Koblenz) ging nach 1 Jahr in die Regionalliga Südwest. Schaffte es nach Meniskusverletzung gegen Ende der Herbstrunde 2019 im Frühjahr nicht mehr in die Stammformation zurück. Linksverteidiger Daniel Schaal (26) ging ohne neuen Verein. Im Angriff kehrte der Pole Mateusz Lewandowski (21/Wisla Plock) in seine Heimat zurück. Kam auf 6 Tore.

Der Rest spielte insgesamt keine erwähnenswerte Rolle.

Für die Abwehr kam je 1 für Rechts, Links und die Innenverteidigung mit Tyson Richter (20/1. FC Köln II), Alexander Siebeck (26/Babelsberg), Philipp Blume (27/Nordhausen). Blume wurde in Magdeburg beim FCM ausgebildet, Richter in Wolfsburg.

Jonas Zickert (23/Cottbus) bedient die "6er Position", bei Energie als "Eigengewächs" mit ordentlichen 3 Treffern 2019/2020, nachdem er im Jahr zuvor komplett wegen Verletzungen ausfiel. Der Kosovare Erolind Krasniqi (20/RW Essen) ist ein Offensiver. Stammt aus dem Nachwuchs des HSV, soll hier als "Leihgabe" mehr Spielpraxis bekommen.

Normal gibt es nur "einen Königstransfer", hier sind es zwei mit Benjamin Förster (30) vom Nachbarn VSG Altglienicke und Matthias Steinborn (31/Lok Leipzig). Für Steinborn die Rückkehr nach 2 Jahren in Leipzig, dort mit 33 Toren in 66 Spielen. Förster kam bei den Südost-Berlinern zu 22 Toren in 51 Einsätzen. Vergangene Spielzeit brachten sie es zusammen auf 18 Treffer. Für unseren Ex-Torjäger ist es Station 5 nach dem CFC. Elversberg – Nordhausen – Cottbus – Altglienicke – BFC, so der Weg.

Mit Steinborn und Förster wurde der Sturm kräftig aufgemöbelt, zumal es dort lediglich mit Lewandowski einen nennenswerten Weggang gab.

Die sportliche Leitung:

Christian Benbennek (47) übernahm die Mannschaft zu Beginn der Vorsaison, führte das Team auf Platz 6. 1999 der Start als Trainer in der Jugend des VfL Wolfsburg. 2012 die erste Station im Herrenbereich in Babelsberg. Danach ging es zum TSV Havelse, Alemannia Aachen, SV Ried (Österreich) und vor dem BFC noch mal nach Havelse. Er hat Vertrag bis Ende der Saison. Kennt die Fischerwiese aus den Gastspielen mit Eintracht Braunschweig II und Babelsberg.

Co-Trainer ist Christof Reimann (36), die Keeper betreut Thorsten Wiese (36). Als Teammanager fungiert mit Jörn Lenz (51) ein langjähriger bekannter BFC-Kicker in der ehemaligen DDR. Später noch u. a. bei Tennis Borussia Berlin und dem VfB Leipzig aktiv.

Das Kollektiv:

Der kleinste Kader der Liga mit nur 18 Spielern enthält auch nur 2 Keeper mit Kevin Sommer (30) und Damian Schobert (21). Im ersten Spiel war Schobert die Nr. 1, danach Sommer, der ein echtes "Eigengewächs" ist und noch nie für einen anderen Club gespielt hat.

Die Innenverteidigung sieht unseren Ex-Kicker Michael Blum (31) und Chris Reher (26) vorn. Auf der linken Seite ist es Neuzugang Alexander Siebeck (26), bereitete im letzten Spiel 3 Tore vor. Rechts agiert in der Regel Marvin Kleihs (26), der damit Tyson Richter (20) derzeit hinter sich lässt.

Im defensiven Mittelfeld hat sich Andreas Pollasch (27) etabliert, im Gegensatz zu Jonas Zickert (23), der sich noch nicht durchgesetzt hat. Die offensive Zentrale hinter den Spitzen sieht Philip Schulz (28) als Stammkraft. Der etatmäßige Kapitän Ronny Garbuschewski (34) kam zuletzt nicht zum Zug. "Leihgabe" Erolind Krasniqi (20) ist bis jetzt nur Ergänzungsspieler. Rechts gilt Joey Breitfeld (23) als wichtig, steuerte 2 Torvorlagen bei. Links ist es Lucas Brumme (20/5), an insgesamt 8 Toren beteiligt.

Das Prunkstück der Mannschaft der Angriff mit den benannten Neuen. Benjamin Förster (30) kommt auf bereits 5 Tore + 2 Vorlagen. Erzielt in 3 Spielen, in Luckenwalde mit "Doppelpack" als Torschütze und war an 4 der 5 Treffer beteiligt. Matthias Steinborn (31/4) überragte bei den Brandenburgern mit seinem Hattrick. Alles zusammen sind die Beiden an 11 der 17 BFC-Tore beteiligt. Für Andor Bolyki (26) wird es schwer, an beiden vorbeizukommen. Das "magische Dreieck" Steinborn – Förster – Brumme.

Von den 18 Akteuren kamen bislang alle zum Einsatz. Der kleinste Kader der Liga ist mit 26,6 Jahren auch der Älteste. Beides birgt gewisse Risiken, möglich, dass man punktuell noch mal personell nachlegt.

Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:

Lucas Brumme (20) im linken Mittelfeld fehlte in den letzten Tagen vor dem letzten Samstag im Training wegen einer Sprunggelenksverletzung. Im Angriff muss der Ungar Andor Bolyki (26) aufgrund einer Bauchmuskelzerrung passen.

Die aktuelle Saison bislang:

Aktuell sind die Berliner in "Lauerstellung", aber näher dran an der Spitze. Dabei marschierte man bis zum vergangenen Wochenende im Takt mit dem CFC. Die ersten 2 Spiele gingen verloren, es folgte Sieg – Remis – Sieg. Am letzten Samstag wurde dann ausgeschert und der 3. Sieg gefeiert.

Der Auftakt ohne Zählbares beim 1:3 in Leipzig-Leutzsch, ebenso das Heimdebüt im Lokalderby gegen Hertha BSC II (1:2). Beide Male rannte der BFC glücklos dem Rückstand hinterher. Nicht beim BAK, das 1:0 wurde am Ende zum Sieg veredelt, deutlich mit 3:1. Der Klassiker gegen Jena sah dann eine Punkteteilung, in den letzten 2 Begegnungen lief die "Torfabrik" dann auf Hochtouren. In Luckenwalde (5:2) die weinroten Dynamos souverän, das 4:0 nach bereits 48 Minuten machte schon da alles klar. Steinborn (Hattrick) und Förster "erledigten" die Brandenburger fast im Alleingang mit 3 bzw. 2 Toren. Gegen Bischofswerda beim 6:2 wurde noch 1 "draufgepackt", schon nach knapp einer halben Stunde die Vorentscheidung zum 3:0 erzwungen. Überragend diesmal Lucas Brumme, welcher gegen die überforderten Ostsachsen 3-mal ins Schwarze traf.

Im Landespokal wurde Runde 1 locker genommen, Bezirksligist Concordia Wilhelmsruh (6:0) war keine echte Herausforderung. Der Gegner für Runde 2 steht noch nicht fest, die stärksten Rivalen sind auch diesmal die anderen Berliner Regionalliga-Vereine. Damit haben die Berliner in den letzten 3 Pflichtspielen satte 17 Treffer erzielt.

Perspektive für das Spieljahr:

Mit den beiden Verstärkungen im Angriff und ohne richtig schwerwiegende Abgänge wurde der Kader qualitativ deutlich aufgewertet. Können Steinborn und Förster ihr Potential im Sturm voll ausschöpfen und bleibt das kleine Aufgebot von größeren Ausfällen verschont, kann man um den Aufstieg mitspielen.

Die Bilanz gegen den BFC Dynamo:

66 Begegnungen stehen für diesen "Klassiker" in der Bilanz. Der Rekordmeister der Ex-DDR gewann 37 Spiele, der CFC/FCK deren 19. Aus unserer Sicht wurden 68:127 Treffer verbucht. An der Gellertstraße liegen wir allerdings wenn auch knapp vorn mit 15 Erfolgen gegen 13 Niederlagen. Die letzte Begegnung in Chemnitz wurde am 01.08.2018 mit 2:0 gewonnen, das damals zweite Heimspiel.

Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:

Für den BFC bleibt der Kampf um die sportliche Nr. 3 in der Stadt gegen die Rivalen der VSG, FC Viktoria und BAK. Die 3. Liga bleibt das Ziel, zumindest mittelfristig. Sollte es diese Saison klappen, würde man dies sicherlich auch annehmen.

In dem Fall hätte man dann vermutlich keine Spielstätte für diese Spielklasse, jedenfalls keine, welche die Anforderungen des DFB erfüllen würde. Um den traditionsreichen "Friedrich-Ludwig-Jahn Sportpark" wird momentan heftig gestritten. Abriss und Neubau gegen einen Umbau mit Erhalt der wesentlichen Merkmale, so die beiden Gruppen im Diskurs. Das neue multifunktionale Stadion soll 20.000 Zuschauern Platz bieten, für internationale Leichtathletikveranstaltungen und weitere Sportveranstaltungen auch im Behindertensport barrierefrei sein. Die Anlage dürfte sich spätestens in der kommenden Spielzeit voll im Umbau befinden. Die eigentliche Heimat in Hohenschönhausen mit dem Stadion im Sportforum fasst zwar offiziell 12.400 Besucher, ist allerdings mittlerweile in einem teils maroden Zustand und zudem ohne Flutlicht.

Vergangene Saison kamen im Schnitt 1.034 zu den 11 Heimspielen, 2018/2019 waren es 635. Damit war ein doch veritabler Anstieg zu vermelden. Den besten Zuspruch gab es im "Ost-Klassiker" gegen den Staffelsieger aus Leipzig mit 1.744, vor Babelsberg (1.613) und Lichtenberg (1.225). Zum Heimauftakt gegen Hertha BSC II fanden sich 600 ein, erlaubt waren 1.000 wie auch gegen Jena, wo sich 800 für den Stadionbesuch entschieden.

Vereinschef ist Norbert Uhlig, dass seit mittlerweile knapp 12 Jahren. Den recht einflussreichen Wirtschaftsbeirat führt Peter Meyer, der als Sanierer und eigentlicher Macher beim Traditionsverein aus dem Osten der Stadt gilt. Seine Ambitionen sind klar, der BFC soll zeitnah wieder nach oben kommen. Für die Betreuung der Fans zeichnet weiterhin Rainer Luedtke verantwortlich, fraglos eine der prägnantesten Persönlichkeiten der nordostdeutschen Fanszene und dem BFC seit Jahrzehnten treu und unerschütterlich verbunden.