Vorbericht

10. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2021/2022
FSV 63 Luckenwalde
FSV 63 Luckenwalde
1:1
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Positives aus dem BFC-Gastspiel bestätigen beim Überraschungsteam …

von Timo Görner

… der Liga. Der nicht besonders hoch gehandelte FSV 63 Luckenwalde überrascht bislang vermutlich sogar die eigenen Fans und Verantwortlichen. Es wird deutlich schwerer werden als im letzten Jahr.

Das letzte Spieljahr unseres Gegners:


Mit Platz 14 und 15 Punkten aus 13 Spielen – nur 2 weniger als der CFC konnten die Brandenburger sicher zufrieden sein, es wäre auch bei 5 Absteigern für den Klassenverbleib ausreichend gewesen. Damit ging es für den Aufsteiger in der Regionalliga weiter.

Enorm hilfreich der Start in die Saison mit 2 Siegen. Heimsieg gegen Halberstadt (1:0), überraschend in Babelsberg (3:1). Die weiteren 11 Spiele liefen weniger erfolgreich, der FSV 63 zeitigte hier noch mal 9 Punkte. Das wäre dann problematisch gewesen. Noch 2-mal wurde gewonnen, 1-mal auswärts und zu Hause. Im Landespokal kam das Aus im Halbfinale.

Dem guten Auftakt schlossen sich 3 Pleiten in Folge an, auf eigenem Platz gegen Fürstenwalde (1:2) und den BFC (2:5). Bei Lok war ebenfalls nichts zu holen, deutlich mit 0:3 deutlich. Das 2:1 bei Hertha BSC II beendete den Negativlauf und ließ Abstiegssorgen erstmal wieder verschwinden. Auf Reisen fast immer fehlten Punkte und Erfolge. Ohne Tor die Gastspiele bei Chemie, Jena (0:2) und bei uns (0:3). Dafür wurde aus Cottbus (1:1) ein Punkt entführt und auch dem BAK (1:1) in Luckenwalde getrotzt.

Der Auftritt beim Ex-Bundesligisten in der Lausitz war dann das Ende der Punktspiele. Am 09.05.2021 ging es noch mal im Pokal um den Finaleinzug, Gegner wäre Babelsberg gewesen. So blieb es Fürstenwalde vorbehalten, das Endspiel zu bestreiten. In Luckenwalde der Saldo mit 2-2-2 ausgeglichen, bei den Toren knapp negativ (8:9). Den beiden Auswärtssiegen in Berlin und Babelsberg standen 4 Niederlagen mit 0:10 Toren gegenüber. Alle bei den ehemaligen Oberliga-Größen Jena, Chemie, Lok, CFC.

Delegierungen für diese Saison bislang:


Mit je 6 Ab – und Neuzugängen fielen die Veränderungen zur Vorsaison eher gering aus.

Innenverteidiger Peter Misch (24/RSV Eintracht 1949 Teltow) zog es eine Liga tiefer. Im Angriff wechselte Jakob Gesien (24/Rostocker FC) ebenfalls in die Oberliga. Die anderen 4 spielten meist keine oder keine wichtige Rolle.

Für das Tor kam der Deutsch-Belarusse Konstantin Filatow (32/Reinickendorfer Füchse). Stationen zuvor u. a. Magdeburg, Plauen, TeBe, Fürstenwalde. Im Mittelfeld stieß als "6er" Luca Haase (19/Union Berlin U19) zum FSV. Frederik Schmahl (18/Cottbus U19) und Leon Hellwig (30/Rathenow) sind zentral offensiv ausgerichtet. Phil Butendeich (21/Zehlendorf) spielte zuletzt Oberliga Nordost Nord. Einziger Neuer im Sturm ist Robin Spreitzer (19/Cottbus U19). Letzte Saison mit 3 Einsätzen in der "Rumpf-Saison" der A-Jugend Bundesliga und 3 Toren in einem Spiel.

Die sportliche Leitung:


Der in Luckenwalde geborene Michael Braune (35) übernahm die Mannschaft zur neuen Saison von Jan Kistenmacher (48), der aus beruflichen Gründen seinen Abschied nahm. Parallel zum Trainerjob ist er auch noch für die II. des FSV in der Landesliga aktiv. Stationen zuvor waren u. a. Fürstenwalde und Lichtenberg. Sein Vertrag läuft noch bis Ende der Spielzeit. Co-Trainer sind Severin Mihm (30), ehemals Kicker in Babelsberg und Ex-FSV Kicker Steve Müller (36).

Die Keeper trainiert Robert Petereit (35), wie Braune auch noch in der II. am Ball. Auch Thomas Mill (45) als Teammanager ist ehemaliger Spieler der Blau-Gelben.

Das Kollektiv:


Im Tor ist Routinier André Thoms (39) die Nr. 1 vor Nikolas Tix (24) und Konstantin Filatow (32).

Die Abwehr beginnt unter Michael Braune normalerweise als Dreierkette. Hier gelten der Bosnier Stefan Rankic (20) – ehemaliger U20-Kicker seines Landes, Kapitän Marcel Hadel (32) und der Deutsch-Angolaner Tobias Francisco (33) als wichtige Akteure. Die rechte Abwehrseite kann wenn dann Clemens Koplin (27) bedienen, die linke Seite wiederum Aaron Bogdan (29/1). Koplin rückte bislang immer nach vorne ins Mittelfeld.

Auf der rechten Mittelfeldseite agiert wie erwähnt Koplin. Links Phil Butendeich (21). Als "6er" vor der Abwehr vertrauen die Trainer auf Lucas Vierling (23/1) – ausgebildet beim FC Hansa. Zentral offensiv ist Daniel Becker (34) der Eckpfeiler. Von 2015 bis 2017 beim 1. FC Lok Leipzig und damals dort Leistungsträger. Auch beim FSV aktuell herausragend, kommt auf 5 Treffer und 3 Vorlagen. Dazu kommt Christian Flath (27/4) neben Leon Hellwig (30/2). Flath wie Vierling aus dem Nachwuchs der Rostocker stammend. Frederik Schmahl (18/4) ist zwar meist nicht in der Startelf, dafür aber recht effektiv.

Auch der Angriff zeigt sich gut in Schuss. Linksaußen hat sich Tim Göth (23/1) etabliert, bereitete 4 Treffer vor. Dahinter muss sich Pascal Borowski (27) mit der Rolle des Reservisten begnügen, letztes Jahr noch feste Größe. Auf Rechtsaußen steht mit Nils Gottschick (27) ein erfahrener Akteur dieser Liga zur Verfügung. Stationen Halberstadt, Cottbus, BAK, Neustrelitz, Lok. 2019 aus der Messestadt gekommen. In 34 Einsätzen für den FSV mit soliden 10 Vorlagen und 5 Treffern. Um den Stammplatz als Sturmspitze kämpfen Till Plumpe (20/4), Dennis Rothenstein (26) und Robin Spreitzer (19).

25 Spieler stehen im Aufgebot inkl. 3 Torhüter. Liegt im Trend der Liga wie der CFC. 25,9 Jahre im Schnitt sind im oberen Bereich der Staffel. Wir liegen bei 24,8. Eine ganz interessante Mischung aus Routiniers wie Thoms, Becker, Gottschick, Hadel, Hellwig und jüngeren vielversprechenden Akteuren siehe Rankic, Plumpe, Göth, Vierling. Mit den Abstiegskampf sollte man so nichts zu tun haben.

Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:


Phil Butendeich (21/Mittelfußbruch) fehlt noch bis Ende November. Till Plumpe (20) laboriert an einem Handbruch.

Die aktuelle Saison bislang:


Die Blau-Gelben sind fraglos das Überraschungsteam der Liga, statt im Tabellenkeller zu agieren mischt man oben kräftig mit. Konnte zu Hause auch gegen den BFC bestehen.

Das erneute 1:1 in Cottbus zum Auftakt war das erste Achtungszeichen, in Halbzeit 2 konnte der Favorit noch den Ausgleich erzielen. Von wohl fast allen noch als Ausreißer in der Anfangsphase abgetan, straften die Brandenburger die Meinenden fortan Lügen. Nach 7 Spieltagen wurde man dann schon ernst genommen, der FSV 63 noch unbesiegt und an der Tabellenspitze dabei. 17 Punkte aus 7 Spielen waren schon mehr als nach den 13 Spielen im Vorjahr, dazu kam eine bemerkenswerte Tordifferenz von +15.

Kracher die beiden Auswärtssiege in Halberstadt (5:0), die ebenfalls überraschend gut gestartet waren und Tasmania (4:0). Ebenso ein 3:0 im "Poststadion" gegen Lichtenberg. 13:1 Tore auf fremdem Platz, 3 von 4 Spielen wurden siegreich beendet. Luckenwalde bestes Auswärtsteam zum damaligen Zeitpunkt. In der heimischen Arena konnte nur Babelsberg ein 0:0 erreichen und was mitnehmen.

Die erste Niederlage dann in Runde 8, gegen Hertha BSC II beim 2:3. Es warf die Truppe aber nicht um, Beleg der 4. Sieg im 5. Gastspiel. Diesmal in Leutzsch gegen die BSG Chemie, wo ein Rückstand noch gedreht wurde. Das unverhoffte Spitzenspiel gegen die Weinrot-Weißen Dynamos stellte dem Team dann erneut ein sehr gutes Zeugnis aus. Den erneuten Rückstand weggesteckt wurde noch das 1:1 erzwungen. Das Brandenburg-Derby in Rathenow am vergangenen Wochenende wurde knapp gewonnen, das 1:0 war der 5. Sieg im 6. Gastspiel.

Der FSV ist unerwartet auswärts das Topteam mit 16 von 18 machbaren Punkten, das 1:0 in Rathenow am vergangenen Wochenende im Derby war Sieg 5 auf fremdem Platz in Folge. Als Platz bauende Gemeinschaft liegt unser Gegner im Mittelfeld. Der Saldo knapp positiv: 2-2-1. 8 haben mehr geholt. Auffällig: es fallen deutlich weniger Tore als auf den Dienstreisen mit 7:5. Im Landespokal wurde die erste Hürde Landesligist SV Schwarz-Rot Neustadt in Runde 3 locker genommen (4:0), am 09.10.2021 geht es nun zum SV Wacker 09 Cottbus-Ströbitz. Ligakonkurrent der Neustädter.

Perspektive für das Spieljahr:


Für den großen Wurf wird es nicht reichen, dazu sind die Berliner Konkurrenten und die Vereine aus Jena, Leipzig und Cottbus zumindest besser besetzt. Am Ende sollte aber ein einstelliger Platz stehen, Tipp: Rang 6 bis 9.

Die Bilanz gegen den FSV 63 Luckenwalde:


Es ist erst das zweite Duell, in der vergangenen Saison kam der CFC zu einem 3:0. Das Rückspiel fiel ja dann den Umständen zum Opfer.

Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:


Ambitionen auf die 3. Liga dürfte es nicht geben, das kleine "Werner-Seelenbinder-Stadion" wäre vom Fassungsvermögen von 3.000 nicht ausreichend. Auf die Anlage kann der FSV aber stolz sein. Es existieren 2 große und ein kleiner Rasenplatz, 1997 kam zudem ein Kunstrasenplatz für damals rund 1,9 Mio. DM dazu der ordentliche Trainingsbedingungen zu jeder Jahreszeit bietet. 2006 dann die grundlegende Aufwertung des Hauptplatzes. Die Zuschauertribünen wurden erneuert, Außenanlagen und Zuwegungen innerhalb des Stadion verbessert. Dazu kam ein neuer Sozialtrakt mit 350 überdachten Tribünenplätzen an der Nordseite und ein neuer Sprecherturm. Dem FC Hansa blieb es vorbehalten, zur Einweihung zu gastieren und 2.700 Besucher anzuziehen.

Zu den bisherigen 5 Heimspielen kamen im Schnitt 706. Den besten Besuch gab es am vorletzten Wochenende gegen den BFC (1.100). Für Aufsteiger Eilenburg interessierten sich 378. Beim Einlass galt die 3G-Regel, einen Test konnte man vor Ort – gegen Gebühr, durchführen lassen. Dazu die üblichen Formalitäten und Kontaktnachverfolgung. Am Mittwoch wird es wohl ebenso aussehen.

Hauptsponsor ist die "Luckenwalder GGG". Darunter agieren mehrere Unternehmen als "Premium-Sponsoren", u. a. die regionale Sparkasse und die Regionale Entsorgungsservice & Transport GmbH. Die nächsten Ebenen sind die "Exclusiv-Partner", "Werbepartner" und "Club 63-Partner" ähnlich wie beim CFC wo kleineren Unternehmen und Privatpersonen die Möglichkeit gegeben wird für relativ wenig Geld im Jahr den Verein zu unterstützen.

10 Mannschaften stehen im Spielbetrieb des Nachwuchses von der G- zur A-Jugend. Dazu ist man mit einem "Fußballkindergarten" am Start, um schon in diesem Alter nach Talenten Ausschau zu halten. Ein Freizeit-Team ergänzt den Herren-Bereich neben der II. Mannschaft in der Landesliga Brandenburg. Der FSV 63 ist recht solide aufgestellt, muss sich gegen die Konkurrenz der Regionalliga nicht verstecken.
10. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2021/2022
Mittwoch, 29. September 2021, 19:00 Uhr
Werner-Seelenbinder-Stadion, Luckenwalde
Zuschauer: 755
Schiedsrichter: Kluge (Zeitz)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

FSV 63 Luckenwalde Chemnitzer FC
2Tabellenposition10
20
9
2,2
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
11
8
1,4
6 (66,7%)
1 (11,1%)
Siege
Niederlagen
3 (37,5%)
3 (37,5%)
21:6
2,3:0,7
Tore
Tore pro Spiel
9:8
1,1:1,0
5:0 gegen VfB Germania Halberstadt (A)Höchster Sieg3:1 gegen Tennis Borussia Berlin (H), SV Lichtenberg 47 (A)
2:3 gegen Hertha BSC Berlin II (H)Höchste Niederlage0:2 gegen VSG Altglienicke (H)
s-U-s-N-sDie letzten SpieleU-n-N-u-N
keineAktuelle Serien5 Spiele in Folge ohne Sieg

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele11003:0
Heimspiele11003:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele11003:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2020/2021Regionalliga Nordost11. SpieltagChemnitzer FC - FSV 63 Luckenwalde3:0 (1:0)