Vorbericht

26. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2021/2022
VSG Altglienicke
VSG Altglienicke
4:1
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Verspäteter Abschluss der "Berliner Wochen", die bislang …

von Timo Görner

… recht erfolgreich verliefen. Bis auf das Spiel bei Hertha BSC II erwies sich der CFC in der Hauptstadt als fleißig beim Punktesammeln. Es gab die Siege bei Tasmania, BAK, TeBe und Lichtenberg. Der Gastgeber vom Mittwoch gab zuletzt ergebnistechnisch durchaus Rätsel auf. .

Das aktuelle Spieljahr unseres Gegners:


Als einer der Mitfavoriten haben sich die Südost-Berliner mittlerweile aus dem Rennen um den Staffelsieg verabschiedet. Mit dem bekannt gewordenen Verzicht auf die Drittligalizenz und auch sportlich mit jetzt 15 Punkten Rückstand zum BFC als 6. der Tabelle. Die VSG leistete sich zu viele Patzer im Vergleich zu den direkten Mitkonkurrenten. Die Bilanz in 2022: 7 Spiele – 3 Siege, 2 Remis, 2 Niederlagen.

Im Hinspiel erwies sich die VSG beim blassen CFC als Spitzenteam, die Tore fielen zum richtigen Zeitpunkt. Stand mit 4 Siegen und 2 Remis oben. Im Spiel davor gelang ebenfalls ein 2:0 beim BAK und 2:1 in Jena. Ambivalent Stolperer gegen Kellerkinder mit Rathenow (1:1), Fürstenwalde (3:3). Der erste Dämpfer gegen Lok (0:3), die Leipziger machten mit Doppelschlag innerhalb von 8 Minuten alles klar.

Bis zur Winterpause wurden es 21 Punkte. Aus 13 Spielen zu wenig. Die Mannschaft überzeugte vorrangig auswärts in Cottbus, Halberstadt (3:0), Rathenow (4:2), Leipzig-Leutzsch (1:0). Dagegen stand die Klatsche bei Lichtenberg (0:3), Heimpleite gegen Hertha II (1:3). Auch ging das Spitzenspiel beim BFC verloren (0:2). Mit 38 Punkten waren aber als 5. noch alle Chancen gegeben, Dynamo 7 Punkte weg.

2022 wechselhaft, wieder Ortsderby-Pleite. Deftig gegen TeBe (0:3), auch Heimspiel 2 sieglos gegen Jena (1:1). Waren die Thüringer dem Sieg zudem näher. Die VSG drehte auf, zog auch mal ein Ortsderby – 4:1 gegen den BAK. Löste die "Pflichtaufgabe" in Fürstenwalde (3:1) und "zog Cottbus mit drei Toren nach 40 Minuten den Zahn". 3 Siege, 10:2 Tore. Tristesse dann zuletzt, mager das 2:2 in Auerbach. Enttäuschend das 0:1 in Eilenburg.

Als Gastgeber sind 7 besser, wurden 22 Punkte beim Saldo 6-4-3 verbucht. TeBe, Hertha II und Lok konnten hier bei der VSG gewinnen. Dagegen stehen die klaren Siege gegen die Spitzenteams vom BAK, Cottbus und "Kellerkind" Eilenburg (6:0). Mit 26:18 Toren stellt man die siebtbeste Heim-Offensive, defensiv liegen die Blau-Weißen nur im Mittelfeld (12.). Die Stärke liegt eher auswärts (3.), trotz der Stolperer zuletzt. 8 der 14 Gastspiele wurden gewonnen, nur 3 verloren.

Das große Ziel heißt nun den Landespokal zu holen, das 2:0 bei Oberligist SFC Stern 1900 am 23.02.2022 brachte das Halbfinale am 27.03.2022 bei Ligarivale BAK. Mögliche Gegner im Endspiel wären der CFC Hertha 06 – Oberligist und Drittligist FC Viktoria. 2020 gewann die VSG den "Pott" zum bislang einzigen Mal, durch ein 6:0 im Finale gegen Viktoria.

Delegierungen seit dem Hinspiel:


Es gab Bewegung, 3 Ab - und 2 Neuzugänge.

Manuel Hoffmann (28) im offensiven Mittelfeld – bekannt aus Auerbach, Halberstadt, Babelsberg beendete 5 Tage nach dem Hinspiel seine Laufbahn, der Neuzugang vom TSV Steinbach Haiger aus Südwest kam nur zu 2 Kurzeinsätzen. Linksaußen Nicola Jürgens (23/Babelsberg) ging Ende August. Dazu noch der Abgang von Torjäger Felix Brügmann (29), er kam auf gute 7 Tore in der Liga und 3 im Pokal.

Für die Hoffmann-Position holte die VSG den Österreicher Christian Derflinger (28) von West-Ligist SV Rödinghausen. Dort in 2 Jahren 13 Vorlagen und 3 Treffer in 44 Einsätzen. Durchlief zuvor die U17, U19 und U23 des FC Bayern München. Das Mittelfeld zentral offensiv wie defensiv bedient McMoordy King Hüther (22), zuvor bei Austria Klagenfurt in Österreichs 1. Liga. Allerdings ohne Einsätze.

Die sportliche Leitung:


Karsten Heine (66) ist auch im Rückspiel der Chef mit Vertrag bis Ende der Saison. Die Bilanz kann sich sehen lassen: 72 Spiele – 48 Siege – 10 Remis und nur 14 Niederlagen - 210:88 Tore. Der Ex-Cottbuser und Ex-Unioner Torsten Mattuschka (41) ist weiter Co-Trainer, Oliver Hähnke (57) und Roman Linke (35) trainieren die Keeper.

Als sportliche Leiter unterstützen Daniel Böhm (45) und Ex-DDR-Nationalspieler Lothar Hamann (69). Die Geschäfte wiederum führt Marco Schröder (49).

Das Kollektiv:


Im Tor ist Leon Bätge (24) weiter Nr. 1 vor Julian Knoll (22), der in 3 Spielen im Tor stand. Dahinter kommt derzeit Florian Horenburg (19), 1-mal im Landespokal am Start.

In der Abwehr gelten als Innenverteidiger Routinier Philipp Zeiger (31/1), Tim Häußler (24/2) als feste Größen. Lucas Albrecht (31) ist Alternative. Rechts glänzt Florijon Belegu (28/4), der Kosovare ausgebildet bei Eintracht Frankfurt mit 5 Vorlagen. Zweifacher Torschütze gegen den BAK. Kapitän Stephan Brehmer (31) ist Fixpunkt Links, 3-mal Vorbereiter. Seit über 6 Jahren bei der VSG. Dennis Lemke (32) und René Pütt (31) kommen aktuell schwer vorbei.

Im defensiven Mittelfeld sind Berk Inaler (21/2) und Jamil Dem (28) wichtig. Mit Florian Sander (21) und John Liebelt (20) kämpfen zwei junge Akteure um den Durchbruch. Die Zentrale offensiver füllt meist Christian Skoda (31/6) aus, insgesamt 12 Torbeteiligungen. Ein herausragender Spieler der Staffel. Torgefährlich auch Christian Derflinger mit 3 Treffern und 6 Vorbereitungen. Dazu kommt "Allrounder" McMoordy King Hüther (22/3). Die rechte Außenbahn sieht Paul Manske (20/2) vorn.

Im Angriff ist der Ex-Erfurter Tugay Uzan (27/7) Leistungsträger, so auch in Auerbach als vorletzte Station vor beiden Treffern. Keine Rolle hier spielen momentan Paul Maurer (25), der Ungar Botond Bach (21). Orhan Yildirim (28/3) hat Links das Vertrauen. Patrick Breitkreuz (30/1) als hängende Spitze mit viel Erfahrung ist diese Spielzeit eher Vorbereiter (4). Bilanz in 1 ½ Jahren: 44 Spiele – 9 Tore und Vorlagen. Meist keine Stammkraft, aber erfolgreich Mittelstürmer Johannes Manske (22/6).

24 Spieler sind ein relativ kleiner Kader, aber sehr gut besetzt mit Akteuren wie Bätge, Zeiger, Skoda, Dem, Uzan, Breitkreuz, die in der 4. Liga sehr gutes Niveau haben. Mit Inaler, Paul, Johannes Manske spielen zudem 3 noch jüngere Kicker eine ganz gute Rolle.

Einkaufsbilanz:


11 Neuzugänge gab es bis heute, 8 vor der Saison.

Von den 8 konnten sich Felix Brügmann (Cottbus), Florian Belegu, Orhan Yildirim (beide BAK) als Stammspieler empfehlen. Ersterer hat die VSG aber bereits wieder verlassen. J. Manske ist zwar meist Einwechselkader (zuvor ausgeliehen an den SC Freiburg II) kam auf immerhin 6 Treffer, mit denen im Pokal 10. Christian Derflinger ist bei den "Nachzüglern" und allgemein wohl der "Glücksgriff".

McMoordy King Hüther und Albrecht (Offenbach) konnten sich noch nicht durchsetzen. Keine Rolle spielten Manuel Hoffmann, Botond Bach, John Liebelt, Florian Horenburg. Bei den Letzteren war das so aber diese Saison auch nicht zu erwarten. Bach kam aus der Oberliga (Plauen), Liebelt spielte in der U19 des 1. FC Union. Horenburg in der gleichen Altersklasse eines Sechstligisten (Berliner SC).

Fazit: gut verpflichtet.

Krankenlager / Strafbank / Parteistrafen:


Jamil Dem bleibt das Verletzungspech leider treu, er fehlt bereits seit Mitte September 2021 wegen Bänderriss im Sprunggelenk. Spieler wie Lemke und Derflinger, die zum eigentlichen Termin wegen Corona ausgefallen wären, sind wieder einsatzbereit.

Perspektive für das Spieljahr:


Ein Platz unter den ersten 6 sollte weiter machbar sein, Tipp: Rang 5 oder 6. Für mehr reicht es diese Saison wohl nicht mehr.

Die Bilanz gegen die VSG Altglienicke:


Es ist das 4. Duell, zu Hause sind wir sieglos mit 4:4, 0:2. Bei der VSG gelang am 12.09.2018 ein 2:1, damals im "Jahn-Sportpark" mit 3 Elfmetern. Für uns trafen Daniel Frahn und Denis Grote. Bei der VSG Benjamin Förster. Alle nicht mehr für beide Vereine aktiv.

Das Umfeld / Stimmung / Wirtschaft:


Der Verzicht auf die Drittliga-Lizenz kam nicht ganz überraschend. Sportlich waren durchaus noch Chancen gegeben, mit 3 Siegen in den ausstehenden Nachholspielen. Eben das wurde aber im Verhältnis zu den fünfstelligen Kosten für die Teilnahme am Lizenzierungsverfahren als nicht sinnvoll angesehen. Möglicherweise wurden aber auch die wirtschaftlichen Voraussetzungen oder auch die Stadionfrage als zu problematisch angesehen.

In Sachen Zuspruch nämlich sind die Blau-Weißen Schlusslicht, empfingen im Schnitt 226. 2018/2019 in der "letzten kompletten Saison vor Corona" waren es 311. Damals im "Jahn-Sportpark" im Bezirk Prenzlauer Berg. Den CFC wollten September 2018 dort 742 sehen. Am Mittwoch dürften es weniger sein. Zum letzten Spiel gegen Cottbus kamen 651 mit entsprechendem Anteil an Gästefans im "Olympiapark-Amateurstadion" mit 5.400 Plätzen, welches man sich mit Hertha II teilt. Aus Altglienicke in Treptow-Köpenick nach Charlottenburg.

Das Heimatstadion am Alten Schönefelder Weg wurde als nicht regionalligatauglich eingestuft. März 2020 dann "Land in Sicht". Als neue Spielstätte wurde das Fußballstadion "Willi-Sänger-Sportanlage" an der Köpenicker Landstraße auserkoren. Für die entsprechende Aufmöbelung mit Kosten von 3 Mio. € stellte der Bundestag 1,3 Mio. € bereit. Der andere Teil sollte vom Land Berlin kommen. Bereits damals Trainingsstätte der Regionalliga-Mannschaft. 300 neue Sitzplätze und 700 Stehplätze sollten hinzukommen, dazu ein abgetrennter Gästeblock.

Ein Aufstieg in die 3. Liga käme vermutlich momentan noch zu früh. Für einen Verein, der 2004 noch in der Kreisliga B aktiv war, innerhalb von 13 Jahren bis 2017 dann bis in die Regionalliga aufstieg. Wirtschaftlich ist man zumindest nach außen stabil, kann sich auf einen ganz soliden Kreis eher kleinerer überregional unbekannter Firmen stützen. Wer auf das Online-Ticketing klickt, wird sich fast wie auf der unsrigen Seite dazu wähnen. 8 bis 10 € werden für den Eintritt verlangt.
26. Spieltag - Regionalliga Nordost - Saison 2021/2022
Mittwoch, 16. März 2022, 19:00 Uhr
Olympiapark-Amateurstadion, Berlin
Zuschauer: 133
Schiedsrichter: Weisbach (Halle/S.)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

VSG Altglienicke Chemnitzer FC
8Tabellenposition6
42
23
1,8
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
45
25
1,8
12 (52,2%)
5 (21,7%)
Siege
Niederlagen
12 (48,0%)
4 (16,0%)
42 : 28
1,8 : 1,2
Tore
Tore pro Spiel
41 : 23
1,6 : 0,9
6:0 gegen FC Eilenburg (H)Höchster Sieg5:1 gegen VfB Auerbach (H)
0:3 gegen 1. FC Lok Leipzig (H), SV Lichtenberg 47 (A), Tennis Borussia Berlin (H)Höchste Niederlage0:2 gegen VSG Altglienicke (H)
N-U-S-s-uDie letzten SpieleU-s-U-s-S
4 Spiele in Folge ungeschlagenAktuelle Serien2 Siege in Folge
13 Spiele in Folge ungeschlagen

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele31116:7
Heimspiele20114:6
Auswärtsspiele11002:1
Ligaspiele31116:7
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2018/2019Regionalliga Nordost7. SpieltagVSG Altglienicke - Chemnitzer FC1:2 (1:2)
2018/2019Regionalliga Nordost24. SpieltagChemnitzer FC - VSG Altglienicke4:4 (1:1)
2021/2022Regionalliga Nordost7. SpieltagChemnitzer FC - VSG Altglienicke0:2 (0:1)