Vorbericht

1. Runde - Sachsenpokal - Saison 2003/2004
SV 1919 Grimma
SV 1919 Grimma
0:2
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Pokalauftakt diesmal "fast um die Ecke" bei einem Favoritenschreck in Liga 4...

von Timo Görner (Vorbericht) & Erik Büttner (Reisetipps)

...denn wer sich noch an die vergangene Saison mit "der Weltreise" in den Südosten Sachsens erinnert wird froh sein, diesmal weniger Minuten in irgendeinem Transportmittel zubringen zu müssen. "Favoritenschreck" weil der SV Grimma von 1919 in seiner jüngeren und älteren Oberliga-Karriere so manchen der bekannten Traditionsvereine aus Dresden, Leipzig, usw. die Suppe versalzen hat.

Was war:
Der SV Grimma 1919 (Geschichte) zählt mittlerweile fast schon zum "Inventar der Oberliga Nordost Süd". In der Landesliga-Saison 1996/1997 gelang der Aufstieg in die jetzige Spielklasse. Die beste Platzierung erreichte man dabei in der Saison 1999/2000 mit einem bemerkenswerten 4. Platz hinter Staffelsieger FSV (FC Lausitz) Hoyerswerda, dem VfB Leipzig II. und VfB Zittau. Dies war allerdings die letzte Saison dieser Staffel ohne die nach der Regionalliga-Relegation abgestiegenen Clubs aus Leipzig, Dresden, Magdeburg und Zwickau. Im folgenden Jahr wurde Rang 12 belegt, ohne aber mal so richtig im Abstiegskampf zu stecken. Zudem erwies man sich für ambitionierte Vereine in der Folgezeit immer mal als "Stolperstein". Der spätere Staffelsieger und Regionalliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg verlor 2000/2001 mit 0:1 in Grimma, in der selben Saison wurde Dynamo Dresden zu Hause mit 2:0 abgeschossen und die beiden Trainer gleich mit (Pot und Halata). 2001/2002 gab der VFC Plauen mit dem 0:2 an der Mulde entscheidende Punkte im Kampf um den Staffelsieg ab und Grimma trotzte Carl Zeiss ein 2:2 ab. In der vergangenen Saison war es dann ein für den SV sehr zufrieden stellender 9. Platz und die "übliche Stolpersteinnummer" mit den Spielen gegen den VfB Leipzig (1:1/A, 0:0/H). Deftige Probleme gab es lediglich fast ausschließlich außerhalb des grünen Rasens.

Wer kam/wer ging:
Bemerkenswertester Wechsel war der Abflug von Abwehrspieler Marcus Saalbach (19) zum Ligakonkurrenten VFC Plauen, ansonsten gab es hier nichts Nennenswertes bei den Abgängen. Neu hinzu kamen 2 junge Spieler aus der eigenen II. Mannschaft mit Nico Merseburger (18, Mittelfeld) und Rene Hüttmann (19, Angriff), einer aus Schwedens 2. Liga (Michael Winter, 27, Abwehr), für den Sturm aus der Bezirksliga (Christian Sobottka, 22), im Tor als momentane Nr. 2 Jan Evers (19) aus der II. Mannschaft des VfB Leipzig.

Das Kollektiv 2003/2004:
Der SV Grimma verfügt in der Oberliga über eine eingespielte Mannschaft ohne größere Veränderungen in den letzten Jahren. Bekannte Namen sind - wie wenig anders zu erwarten - schwer auszumachen. Für uns ist sicherlich die Personalie Steffen Ziffert (39) die Interessanteste. Der ehemalige FCK-Kicker steht diese Saison nur noch als "Stand-by"-Spieler für die Abwehr zur Verfügung und wird vorrangig als Trainer arbeiten.
Nach der Bekanntgabe seines Wechsels als sportlicher Leiter zum VfB Leipzig auf "halber Strecke" in der Rückrunde 2002/2003 trennte sich der SVG von seinem langjährigen (seit 1993) recht erfolgreichen Trainer Rainer Lisiewicz (1968-1978 beim 1. FC Lok Leipzig) und setzte Ziffert als Spielertrainer ein. Ansonsten bleiben noch die Anmerkungen, dass Spieler wie Winkler (27, Tor), Andre Schober (25, Abwehr-Chef), Andy Müller (22), Kapitän Sven Braun (33, Mittelfeld) und Mirko Liebich (29), Thomas Brumme (26, Angriff) wohl die "Korsettstangen" im Team des SVG sind. Liebich erzielte in der abgelaufenen Saison 9 Tore und war damit Torschützenkönig der Muldenstädter, Ziffert kam auf 5 Buden, Brumme erzielte derer 4. In Auerbach beim 0:0 zum Saisonauftakt ließ Steffen Ziffert mit einem Libero (Schober) spielen, davor 2 Manndecker (Massner, Birnbaum) und "2,5 Spitzen"(Brumme, Pörschmann und Liebich). Der Rest durfte sich im Mittelfeld austoben. Hatte man hinten eigentlich alles im Griff und kam erst nach dem Platzverweis für Braun nach 59 Minuten etwas in Verlegenheit. So ging nach vorne trotz der nominell recht offensiven Grundausrichtungen wenig los. Abwehrchef Schober blieb konsequent hinten drin, geht bei Eckbällen und Freistößen mit nach vorn.

Bisherige Saison:
Platz 9 zu wiederholen ist laut Steffen Ziffert "nur sehr schwer zu realisieren". Saisonziel bleibt es, nicht in den Abstiegskampf zu geraten. Nach den ersten 4 Spielen sieht es da durchaus gut aus. Nach dem 0:0 in Auerbach kam man zu Hause gegen Aufsteiger Germania Halberstadt zu einem 1:1, um dann 1 Woche später beim 3. Aufsteiger im 3. Spiel beim FC Erfurt-Nord aus einem 0:1 noch ein 2:1 zu machen. Mit dem 3:0 gegen die Amateure des FC Energie Cottbus wurde der Saisonauftakt eindeutig in die Schublade "äußerst gelungen" gesteckt. Noch ungeschlagen, 6 Tore, erst 2 Gegentore, Rang 3. 8 Zähler aus diesen ersten 4 Begegnungen gegen allerdings auch lösbare Aufgaben sind bereits 1/5 der gesamten Punktausbeute der Vorsaison. Am übernächsten Spieltag gibt es mit dem VfB Leipzig in Grimma wohl den ersten richtigen Brocken. Zweimal war bislang Marko Liebich erfolgreich, ansonsten trafen noch Zaulich, Brumme, Beyer und Großmann je einmal.

Das Umfeld/Fans:
Hinter dem SV Grimma und seinem Umfeld lagen in der vergangenen Saison schwierige Wochen. Nach der Jahrtausendflut im August 2002 sah sich der SVG vor enormen Problemen gestellt. Spielabsagen und Spielverlegungen zeitlich wie örtlich (zweimal in Trebsen gegen Zwickau und Dresden-Nord) wie "Drehung der Ansetzung" (Jena-Heimspiel) brachten bis zur Winterpause 10 Auswärtsspiele und lediglich 5 Heimspiele im "Stadion der Freundschaft" bis zum Jahresende 2002. Dazu kamen viele persönliche Probleme von Spielern, Trainer und Vereinsfunktionären durch diese Katastrophe. Bemerkenswert deshalb die Bilanz bis zur Winterpause 2002/2003 mit 22 Zählern aus den 17 Spielen.
Vergangene Saison wurden im Schnitt 582 Besucher zu den Begegnungen des SVG als platzbauende Gemeinschaft begrüßt. Die beste Resonanz verzeichnete man erwartungsgemäß dabei in den Spielen gegen die beiden Leipziger Vereine (FC Sachsen: 2.385 bei rund 1.600 "Chemikern" - VfB Leipzig: 1.600 bei 800 "Lok-Führern") und Carl Zeiss mit 1.000.
Ansonsten pegelte sich das offensichtliche "Stammpublikum" beim SVG auf etwas mehr als 200 Fans ein. Die Begegnung gegen die Cottbuser Amateure sahen offiziell 260 Leute, gegen Halberstadt konnte man 211 Zuschauer im nach der Flut sanierten "Stadion der Freundschaft" begrüßen - das erste Spiel dort seit der Flutkatastrophe im August 2002.
Abteilungschef der Fußballabteilung des SV Grimma von 1919 ist übrigens mit Bernd Merbitz der örtliche Polizeidirektor, was ich jetzt mal so stehen lasse ... ;-)

In diesem Sinne uns einen hoffentlich erfolgreichen Mittwochabend-Ausflug in die Muldenstadt...

Das Stadion

Das Hauptstadion in Grimma, das "Stadion der Freundschaft", wurde 1984 in seiner heutigen Form eingeweiht. Davor wurde bereits seit 1925 an gleicher Stelle Fußball gespielt. In den 30iger Jahren entstand ein erstes Sportlerheim, das 1964 noch einmal neu gebaut wurde.
Ab 1983 sanierte man die Arena. Zunächst wurde nur die Rasenfläche neu angelegt, später baute man die Leichtathletikanlagen aus. 1986 wurde eine überdachte Tribüne mit 650 Sitzplätzen errichtet. Zudem stellte man Kassenhäuschen und eine elektrische Anzeigetafel auf. Weil dabei Arbeiter aus Grimmaischen VEBs, Handwerker, Sportler und Feierabendbrigaden halfen, wurde der Ausbau des Stadions zum "Parteitagsprojekt" erklärt.
"Die Flut" des Jahres 2002 machte auch um das Stadion der Freundschaft keinen Bogen. Für ca. 2 Mio. EUR musste es während der letzten Spielzeit komplett von der Tartanbahn bis zum Sanitärtrakt renoviert werden. Mit dem U19-Damen-EM-Halbfinale zwischen Schweden und Norwegen am 1. August wurde dann das Stadion wieder eingeweiht.
Heute fasst das Stadion 8000 Zuschauer. Neben der überdachten Tribüne gibt es auf der gegengeraden noch eine Stehplatztribüne. Zu den Stadionanlagen gehört noch das benachbarte Jahn-Stadion (rechts der Wurzener Sraße). Dies wird möglicherweise aufgrund seiner Lichtanlage Austragungsort des Pokalspiels zwischen Grimma und dem CFC sein.

Die Route


Möglichkeit 1:
Von Chemnitz aus fährt man die B95 Richtung Leipzig. Nach der Ortsdurchfahrt Frohburg biegt man an der Ampel rechts Richtung Nenkersdorf/Flößberg ab. Angekommen in Flößberg fährt man rechts auf die B176 Richtung Bad Lausick. Dort geht es dann links Richtung Otterwisch. Unmittelbar nach dem Ortsausgang Bad Lausick muss man dann rechts Richtung Grimma fahren. In der Muldestadt steuert man die B107 Richtung Wurzen bzw. Autobahn an. Nach dem man an einer Schule rechts abgebogen ist - weiter auf der B107 fahrend - taucht links schon das "Stadion der Freundschaft" auf.
Nun kann man auf die Suche nach Parkplätzen gehen, deren Auswahl gering ist. Ein paar gibt es am Volkshaus (in der Friedrich-Oettler-Straße geradeaus fahren) oder links gegenüber der oben genannten Schule.

Möglichkeit 2 (wenn man ein schnelles Auto hat):
In Chemnitz auf die Autobahn A4 Richtung Dresden fahren. Am Dreieck Nossen (76/38) Leipzig über die A14 ansteuern und an der Anschlussstelle Grimma (31) die Autobahn verlassen. Dann auf der B107 nach Grimma hinein fahren. Man kommt ebenfalls direkt am Stadion vorbei.

Möglichkeit 3:
In Chemnitz (Glösa) auf die B107 und über Rochlitz und Colditz immer an der Chemnitz und Mulde entlang nach Grimma fahren. Ist aber eine ziemliche "Kurverei".
1. Runde - Sachsenpokal - Saison 2003/2004
Mittwoch, 27. August 2003, 18:30 Uhr
Jahnstadion, Grimma
Zuschauer: 482
Schiedsrichter: Viehrig (Hoyerswerda)


Tore

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele00000:0
Heimspiele00000:0
Auswärtsspiele00000:0
Ligaspiele00000:0
Pokal-/Relegationsspiele00000:0