CFC-Weihnachtsstammtisch: Zwei Himmelblaue in schwarzgelber Verpackung
13.12.2003, 18:59 Uhr | 1718 Aufrufe
Der 124. CFC-Stammtisch stand als letzter Treff des Jahres unter dem traditionellen Motto "Treff der Generationen" und zog auch in diesem Jahr viele Besucher an. Im Mittelpunkt des Interesses standen dabei die zwei himmelblauen Urgesteine in Dresdner Diensten, Ex-Trainer Christoph Franke und Ex-Kapitän Torsten Bittermann. Als Trio bilden sie zusammen mit Sven Köhler eine Fahrgemeinschaft, welche sie täglich in einem von Dynamo Dresden zur Verfügung gestellten Auto von Chemnitz nach Dresden und zurück bringt. Bittermann lobte Frankes umsichtige und gute Arbeit im erfolgshungrigen Dresden, wo viele Fans gedanklich oft schon viel weiter sind, als es die gegenwärtige sportliche Situation zulässt. Seiner Meinung nach ist seit Frankes Amtsantritt vieles ruhiger geworden in Dresden und der Verein endlich wieder in erfolgreiches Fahrwasser gelangt. Bei seinem Dienstantritt im Sommer 2002 habe er allerdings festgestellt, daß sich in den Stadioninnenräumen seit seinem ersten Jugend-Auftritt mit dem FCK nicht viel geändert habe. Viel Geld sei in der Vergangenheit für sinnlose Dinge ausgegeben worden. Auf das Zitat vom MDR zum Vergleich zwischen den Chemnitzer und Dresdner Fans hin angesprochen, winkte Bitti nur müde ab - immerhin hätte der MDR ja auf seine Initiative hin die Zeilen korrigieren müssen. Befragt nach den Hintergründen zu seinen damaligen Rauswurf beim CFC, meinte Torsten, daß er aus heutiger Sicht das Opfer einiger Herren der damaligen Chefetage geworden ist, denen sein Einfluß auf die Mannschaft und diverse Hintergrundinformationen nicht ganz geheuer waren. Der damalige Trainer Schulz sei dabei nur als Mittelsmann benutzt worden. Seine berufliche Zukunft sieht Torsten außerhalb des runden Leders, so zum Beispiel könne er sich gut vorstellen, später einmal im Bereich der Medien aktiv zu werden. Erste Kontakte zu einem lokalen Chemnitzer Fernsehstudio sollen bereits bestehen.
Mit Christoph Franke ist der sportliche Erfolg nach Dresden zurückgekehrt, da der Fußballlehrer hier eine ebenso akribische Arbeit zelebriert, wie zuvor beim Chemnitzer FC. Den Aufstieg der Dynamos in die Regionalliga zählt er dabei ebenso zu seinen Karrierehöhepunkten, wie den 3 Jahre zuvor erkämpften Aufstieg des CFC in die zweite Bundesliga. Aufgrund der gegenwärtigen Tabellensituation strebe er natürlich auch danach, mit Dynamo eventuell die zweite Bundesliga zu erreichen, da man sich eine solche Chance einfach nicht entgehen lassen sollte. Seine Entlassung beim CFC hat Christoph immer noch nicht ganz verwunden, wo er nach nur 4 absolvierten Spielen der Saison 2000/01 seinen Hut nehmen mußte. Die schlechten Spiele der Rückrunde 1999/00 begründet Franke mit dem nicht vorhandenen spielerischen Potential des himmelblauen Aufsteigers. Im Sommer 2000 habe er darauf dem Präsidium seinen Wunschzettel mit den Namen Däbritz, Nikol, Brinkmann und Heidrich vorgelegt, welche allesamt als "zu teuer" abgelehnt wurden. Als seinerseitigen Fehler sieht Christoph aus heutiger Sicht, daß er nicht hartnäckig genug auf diesen Spielern bestanden habe und letztlich im Interesse des Vereins die preiswertere Ansammlung südländischer Kicker akzeptiert habe. Das er dann jedoch bereits nach 4 Pflichtspielen entlassen wurde, wurmt ihn noch heute, zumal seine Nachfolger noch viel längere Niederlagenserien vorspielen durften. Seine berufliche Zukunft sieht Christoph bei Dynamo Dresden, wo er nach der Erfüllung seines laufenden Vertrages auch an den berühmten Nagel und den Schuh denken könnte.
Das dritte himmelblaue Urgestein an diesem Abend war der aktuelle Mannschaftskapitän des CFC, Ulf Mehlhorn, welcher mit 35 Jahren immer noch auf der linken Abwehrseite gesetzt ist. Bereits zweimal habe er an einen Abschied gedacht, hätte sich dann aber auf Bitten des Vereins die Töppen weiterhin geschnürt. Im Sommer 2004 soll aber nun endgültig Schluß sein. Der Naturliebhaber besitzt Kontakte zu einer Firma aus dem Umweltbereich, wo er seine berufliche Zukunft aufbauen möchte. Dem Fußball wird er allerhöchstens als Nachwuchstrainer seines Heimatörtchens Brünlos erhalten bleiben, wo er heute schon die ganz kleinen Kicker betreut. Zu den schönsten Erlebnissen seiner Laufbahn zählt Ulf die EC-Spiele mit dem FCK, wo er in Porto mit einem legendären Freistoß-Hammer das 2:2 erzielte, die Spiele in der ersten Bundesliga mit Fortuna Düsseldorf und dem VfB Leipzig, und den 99'er Aufstieg des CFC in die zweite Bundesliga.
Lutz Wienhold, ebenfalls himmelblauer EC-Held durch sein Tor bei Juventus Turin, hatte zu wenig Zeit eingepackt und mußte bereits nach 1 Stunde wieder zum nächsten Termin eilen. Keeper
Daniel Fröhlich vom VfB Auerbach konnte aufgrund der Witterungsverhältnisse leider nicht aus dem Vogtland anreisen.
Zum Abschluß des Stammtisches gab es noch eine Tombola zugunsten des CFC-Nachwuchses, bei welcher auch das CFC-Trikot von Torsten Bittermann und das Mönchengladbacher Leibchen von Peer Kluge zur Versteigerung kamen. Das Borussia-Trikot ging nach heißem Wettstreit der Bieter an Carsten Möller vom CFC-Fanclub "Ossi 18", welcher als CFC- und Gladbachfan über 70 Euro investierte. Insgesamt konnten an diesem Abend über 2.000 Euro an die himmelblaue Nachwuchsabteilung überwiesen werden.