Eklat auf Mitgliederversammlung: Nofri nimmt Wahl nicht an

12.05.2000, 19:14 Uhr | 895 Aufrufe
Die diesjährige Mitgliederversammlung beim Chemnitzer FC endete mit einem handfesten Eklat. Dabei im Mittelpunkt: Claus-Peter Nofri, 58-jähriger Geschäftsführer der CEBAG, Mitglied des Verwaltungsrates und langjähriger Sponsor der Himmelblauen. Bei der Wahl zum neuen Verwaltungsrat hatte sich Nofri erneut zur Verfügung gestellt und war von den Mitgliedern auch bestätigt wurden. Doch als es um die Annahme der Wahl ging, ließ Nofri die Bombe platzen. Der Bauunternehmer nahm seine Wahl nicht an und kritisierte seine Mitstreiter aufs schärfste. Insbesondere beklagte er sein zu geringes Mitspracherecht bei der Zusammenstellung des Verwaltungsrates sowie den Umstand, daß das zukünftige Präsidium noch immer nicht feststeht. Damit würde aus seiner Sicht die Arbeitsgrundlage für Manager Menz fehlen. Der Ausbruch von Nofri sorgte für Aufregung und Verwirrung unter den anwesenden Mitgliedern sowie den sechs weiteren Verwaltungsratsmitgliedern, welche ihre Wahl allesamt angenommen hatten. Verwaltungsratschef Schüngel wollte sogar kurzzeitig das Handtuch werfen, hatte seinen Kollegen bereits den Rücktritt angeboten. Letzlich entschied er sich jedoch fürs Weitermachen, um die weitere Arbeit nicht zu gefährden. Der neue Verwaltungsrat setzt sich nun mit Ausnahme von Nofri und dem zuvor zurückgetretenen AOK-Chef Reinhard fast wie der alte zusammen. Einziger Neuzugang des Gremiums ist der 37-jährige Torsten Straßburger, Geschäftsführer der Rohr- und Kaltwalzwerk GmbH.

So wurde dieser wohl eher beschaulich angedachte Abend durch Nofris Auftritt zum handfesten Skandal, welcher einige Fragen hinterläßt. Wie konnte es zu diesem Ausbruch von Claus-Peter Nofri, jahrelang einer der wichtigsten und treuesten Förderer des Clubs, kommen? Wie tief sind die Gräben innerhalb des Verwaltungsrates, welcher nach außen immer eitel Sonnenschein verbreitet? Warum wurden die Probleme nicht intern geklärt, sondern entluden sich wie eine Bombe auf der Mitgliederversammlung? Und vor allen Dingen: wie geht es zukünftig ohne Nofri weiter? Verlieren die Himmelblauen jetzt einen ihrer Hauptsponsoren? Zumindest letzteres scheint nicht der Fall zu sein, in einem Telefongespräch mit Siegmar Menz kündigte Nofri die Fortsetzung seines Engagement für den CFC an.

Im Tumult um Nofri ging eines fast unter. Denn zu Beginn der Mitgliederversammlung konnte Schüngel eine durchweg positive Bilanz der bald abgelaufenen Saison ziehen: der Verein ist schuldenfrei und wird das Spieljahr trotz des Stadionumbaus mit einem ausgeglichenen Haushalt beenden. Gleichzeitig ging Schüngel in die Offensive, forderte, daß man wenn man nicht auf Dauer gegen den Abstieg spielen wolle, unbedingt umdenken und Geld in die Mannschaft investieren müsse. Ein Generationswechsel wäre dringend nötig. Dann richtete der Unternehmer einen fast schon leidenschaftlichen Appell an die anwesenden Spieler. Sie sollen alles dafür tun, um den Abstieg zu vermeiden. Hoffentlich haben Schüngels Worte bei den Spielern Gehör gefunden.

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