CFC-Stammtisch im Gartenheim "Erdenglück" vom 12.12.2000

12.12.2000, 23:35 Uhr | 1650 Aufrufe
Als geladene Gäste des Stamtisches präsentierten sich vor den über 50 Fans der neue (alte) CFC-Präsident Waszik, sein Vize Langer, Mannschaftskapitän Bittermann und H. Grießbacher als gleichzeitiger Moderator der Veranstaltung..
Waszik ergriff auch gleich das Wort und nahm zur Verpflichtung von Dirk Karkuth als neuen Trainer der Himmelblauen Stellung. Er zeigte sich von den ersten Eindrücken sehr angetan und lobte dessen spürbares Engagement für den Verein. So wird Karkuth demnächst nach Chemnitz ziehen und auch seine Familie mitbringen. Sehr wichtig war die Identifikation des Trainers mit der jetzigen Situation, d.h. noch einmal alles zu versuchen, dem Abstieg zu entgehen, gleichzeitig aber auch ein Team für die Regionalliga zu formieren. Der 2-Jahresvertrag ist auch eine Bestätigung, das Karkuth in der Regionalliga etwas aufbauen will. Angetan zeigte sich Waszik auch davon, daß Karkuth viele CFC-Spieler bereits am ersten Trainingstag mit den eigenen Namen anreden konnte..
Besonders hob der Präsident die völlige Einigkeit mit Karkuth über die Ziele und Wege des Vereins vor. Das in Chemnitz Profifußball gebraucht wird, steht außer Frage, nur müssen dafür konsequente Wege beschritten werden. So soll in beiderseitigen Einvernehmen ein Scoutingsystem ins Leben gerufen werden, damit solche personelle Verfehlungen wie letzten Sommer ausgeschlossen werden. Vor allem sollen auch Talente aus der Region und der eigene Nachwuchs stärker in den Mittelpunkt rücken...
Zum mittlerweile verpflichteten Co-Trainer M.Schulze meinte Waszik, daß hier jemand für den Verein arbeiten sollte, der sowohl Kenntnis von der jetzigen Regionalliga besitzt und dabei vielleicht auch den einen oder anderen Spieler als Tipp empfehlen kann...

Vize Langer äußerte sich nochmal zur Situation im Verein, fand dabei ähnlich kritische Worte wie auf der Mitgliederversammlung und man spürte, daß ihm der CFC sehr am Herzen liegt. Langer wiedeholte seine Kritik an C. Franke, welcher, neben vielen anderen Ursachen, mit seiner miserablen Saisonvorbereitung einen Teil zum Absturz beigetragen hatte. Seiner Ablösung wären auch 4-Augen-Gespräche Langers mit CFC-Spielern vorausgegangen. Franke wird aller Wahrscheinlichkeit nach zum 1.7.2001 aus dem Verein ausscheiden. Sein Co-Trainer Lienemann wird dann an seiner Stelle mit dem Nachwuchs arbeiten und im Scoutingsystem mitwirken. Dann ging das Mikro zu Bittermann weiter, welcher sich zu der ersten Trainingseinheit mit Karkuth äußerte. Diese wäre sehr hart gewesen, die Jungs hätten geschwitzt wie lange nicht mehr. Zum Erstaunen Bittermanns erfolgte tosender Beifall der Fans, die sich alle freuten, das es endlich einmal Druck gibt. Der Kapitän schätze dann rückblickend Josip Kuze als guten Trainer ein, der aber aus der Truppe nicht das Letzte rauskitzeln konnte. Karkuth dagegen trete sehr autoritär und dominant auf - wieder Beifall der Fans und ein verdutzter Bittermann. Der Trainer würde sich mit den Ausländern fließend auf Englisch verständigen und wäre wohl der richtige Trainer zum richtigen Zeitpunkt.
Waszik erzählte dann, daß er von Karkuth bereits eine Leistungseinschätzung der Mannschaft erhalten hat, welche in 3 Gruppen aufgeteilt ist. Nur mit den ersten 2 Gruppen wird der Verein weiterarbeiten und ins Trainingslager nach Portugal fahren. Mit der dritten Gruppe wird eine Vertragsauflösung oder eine Ausleihe angestrebt, wobei sich Waszik dazu bekannte, daß dies nicht so einfach sein wird. Verstärkt wird auch darauf gedrungen, daß die Ausländer Deutsch lernen, in einem deutschen Verein sollte dies auch die Sprache auf dem Rasen sein. Auch werde man sich nicht mehr auf der Nase herumtanzen lassen, so soll Krupi wohl seinen eigenen Arzt statt des Mannschaftsdoc's aufgesucht haben. Ähnliches Missfallen äußerte der Präsident auch an der viel zu späten Operation bei Ananiew. Zu neuen Spielern befragt, sprach Waszik davon, daß auf jeden Fall neue Spieler kommen werden, egal ob vom vorhandenen Personal nun welche gehen werden oder nicht. Besonders bei Toni und Krupi handelt es sich um Langzeitverletzte, deren Positionen besetzt werden müssen.

Die Fans schnitten dann das Thema Finanzen an, wo von der Vereinsführung klar gesagt wurde, daß man ein gewisses Risiko für den Erhalt der zweiten Liga noch eingeht, aber jederzeit auf eine solide Grundlage für die Regionalliga achten wird. Wenn der Abstieg kommt, soll er mit "einer weichen Landung" erfolgen. Dreh- und Angelpunkt sind natürlich die ca. 6 Mio Fernsehgelder, welche in der dritten Liga nur noch 0,6 Mio betragen werden. Die anderen Einnahmen, darunter die Sponsorengelder, werden annähernd konstant geplant. Nächstes Jahr war zum Beispiel über eine halbe Million für den Nachwuchs geplant, steigt der CFC ab, werden natürlich gerade solche wichtigen Projekte wieder beschnitten. Waszik führte auch an, das es für den Verein sehr wichtig sei, in 3 bis 5 Jahren, wo die freie TV-Vermarktung kommen wird, im höherklassigen Fussball präsent zu sein. Mit den dann vorhandenen Möglickeiten könnte man sich zu einer festen Fussballgröße in Sachsen etablieren, umso wichtiger wäre daher das jetzige Ringen um den Klassenerhalt.
In Puncto Nachwuchsarbeit wird auch eine Kooperation mit den Vereinen im Umfeld angestrebt, auch um gedankliche Barrieren zu überwinden. Chemnitz sollte durchaus wieder als Leistungszentrum fungieren. Nicht alle Nachwuchsspieler schaffen den Durchbruch - viele von Ihnen könnten dann zu den Vereinen im Umfeld zurückgehen und deren Position stärken.
Vizepräsident Langer äusserte sich auf Fragen der Doppelfunktion von Waszik dahingehend, das der Präsimanager bisher verblüffend gute Arbeit geleistet hat. Es sei in 14 Tagen mehr bewegt worden,als unter Menz in einem Vierteljahr. Auch die Sponsoren hielten weiter zur Stange - selbst der angedrohte Rückzug Nofris könnte verschmerzt werden. Ausdruck der Treue von Sponsoren und Fans sei auch die Mitgliederentwicklung, welche zuletzt einen Zuwachs von 54 neuen CFC-Mitgliedern gegenüber nur 3 Austritten verzeichnete.

Letztendlich wurde sowohl von Waszik als auch von Langer die avisierte Blocksperre der Fans zwar als verständlich bezeichnet, aber noch mal eindringlich um Aufhebung gebeten, damit das Team um den neuen Trainer Karkuth nicht wieder verunsichert wird. Das Bielefeld-Spiel, welches die Fans endgültig auf die Palme brachte, schilderte Waszik so: "Ich war vor dem Spiel in der Kabine, habe dabei null Mut gesehen, die konnten nicht anders, als verlieren. Aber mit dem neuen Trainer haben wir am Montag einen Nullpunkt gesetzt, jeder kann sich jetzt beweisen". Waszik wies auch die Theorie von sich, daß die alten Spieler eventuell zur Verlängerung ihrer Karriere mit der dritten Liga liebäugeln - als Spieler vielleicht, aber nur in der zweiten Liga ergeben sich auch Möglichkeiten der Weiterbeschäftigung im Verein nach dem Kickerleben.

Zum Thema Medien führte Waszik aus, das der Verein einen offiziellen Protestbrief an die Chemnitzer Morgenpost schreiben wird, in welchem die verbalen Vergehen des Reporters W. Konetzke zur Sprache kommen werden - deutlicher Beifall der anwesenden Fans. Waszik schilderte hierbei auch einen Fall, wo Konetzke neben ihm stehend ein Gespräch mit einem anderen Manager mithörte, welches dann am nächsten Tag als Exklusiv-Interview mit dem CFC-Präsidenten in der Zeitung veröffentlicht wurde.

Nach ca. 3 Stunden war dann Ende der Veranstaltung, in welcher man seit langem einmal wieder das Gefühl hatte, daß nun endlich wieder Leute am Wirken sind, welchen das Wohl des Vereins wirklich am Herzen liegt und die auch der Öffentlichkeit und den Fans mit ehrlichen und reinen Herzen Auskunft erteilen. Auf gehts - CFC !!

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