Nachlese zur Future League: Halle - Chemnitz 0:1
24.11.2015, 16:45 Uhr | 961 Aufrufe
Am fünften Spieltag der „Future League“ gewann der Chemnitzer FC gegen den Halleschen FC. Im altehrwürdigen Dessauer „Paul-Greifzu-Stadion“ erzielte der sehr agile Dartsch im ersten Durchgang das Tor des Tages. Bei den Himmelblauen liefen vier Probespieler auf.
25 Stunden nach dem Liga-Anpfiff gegen Fortuna Köln stand für das Future-League-Team des Chemnitzer FC das zweite Auswärtsspiel auf dem Programm. Als Austragungsort für das Duell mit dem Halleschen FC wurde das „Paul-Greifzu-Stadion“, welches nach dem in Dessauer geborenen deutscher Automobil- und Motorradrennfahrer benannt ist, ausgewählt. Das 1952 eingeweihte Fußballstadion mit Leichtathletikanlage besitzt eine überdachte Tribüne, welche aus blauen und gelben Sitzschalen besteht, und einen unüberdachten Stehplatzbereich mit mehreren Stufen, so dass es Platz für bis zu 20.000 Zuschauer bietet.
Da die Werbetrommel nicht gerührt worden ist, kamen gerade einmal 25 Interessierte, die allesamt keinen Eintritt entrichten mussten und erst beim umfangreichen Catering-Angebot zuschlugen, ehe man sich danach auf der Tribüne einfand; darunter waren selbstverständlich auch Heine und Beutel sowie Böger und Schädlich. Außerdem der MDR, welcher um Stellungnahme zu den „Merkel-Muss-Weg!“-Rufen, die am Vortag bei der Schweigeminute gegen Köln deutlich zu vernehmen waren, bat.
Beim Blick auf die himmelblaue Startformation tauchten vier unbekannte Akteure auf. Als rechter Verteidiger spielte der 19-jährige Marek Sisa, der aus der U19 vom FC Viktoria Pilsen stammt; neben ihm lief in der Viererkette der 20-jährige Jan Koch auf, der gegenwärtig beim tschechischen Erstligisten FK Mladá Boleslav unter Vertrag steht. Im defensiven Mittelfeld zeigte sich der 24-jährige Tyler Gibson, der zuletzt in den Diensten von San Antonio Scorpions FC stand. Am auffälligsten war der dritte im Bunde, der 20-jährige Nikola Jelisic, der sich im Sturm durchaus in Szene setzen konnte. Der Junioren-Nationalspieler aus Bosnien-Herzegowina brachte es bis dato auf 39 Spiele in der bayerischen Regionalliga für die zweite Mannschaft des FC Bayern München. Er erzielte dabei drei Tore und bereitete drei vor. Insgesamt reiste der Chemnitzer FC mit 13 fitten Feldspielern an, als Kapitän führte Rapp die in weißen Trikots spielenden Himmelblauen auf den schwer zu bespielenden Rasen.
Die erste Chance in der Partie hatten die Hallenser direkt in der Anfangsminute. Nach einem langen Ball herrschte Unruhe im Chemnitzer Strafraum, der Schuss von der Strafraumgrenze verfehlte jedoch das Tor von Tittel, welcher die gesamt Spielzeit zwischen den Pfosten stand und bis auf zwei Ausnahmen ansonsten eine solide Leistung darbot. Im Anschluss kam die Mannschaft von Kay-Uwe Jendrossek sukzessive besser in die Partie und zu guten Möglichkeiten.
Nach zehn Minuten tankte sich Jelevic durch, nur verzog er von der Strafraumgrenze. Direkt danach erkämpfte sich Steinmann den Ball, der sofort Gibson mit in den Angriff einbezog. Dieser passte zu Dartsch, der beim Schuss leider ausrutschte und dadurch das Tor verfehlte. Anschließend war Ofosu an der Reihe, der sich aus der eigenen Hälfe aufmachte. Vor dem Tor fehlte ihm aber die Kraft, um den Hallenser Schlussmann zu überwinden. Gibson tat es kurz darauf Ofosu gleich.
Die Chancen waren da, nur fehlte die - zu diesem Zeitpunkt mehr als verdiente - Führung. Nach 36 Minuten war es endlich soweit. Es war wieder Steinmann, der sich den Ball erobern konnte und direkt den Angriff einleitete. Er gab den Ball Jelevic, der unverzüglich zu Dartsch schob, welcher ohne Probleme zum 0:1 einnetzte. Bis zur Pause blieb es dabei - und Dartsch in der Kabine. Für ihn kam Fenin, der - wie schon in Freital gegen die SG Dynamo Dresden - kam eine Bindung zum Spiel fand. Beim Nachwuchsspieler Baumgart wiederum sah es anders aus.
Der Hallesche FC wurde nach dem Seitenwechsel besser, drückte und erarbeitet sich mehrere guten Möglichkeiten, auch weil es die Himmelblauen allzu selten schaffen, mittels Konter für Entlastung zu sorgen. Wenn es dann doch einen gab, wurde dieser leichtfertig vergeben. Baumgart und Ofosu passten zu ungenau zum Mitspieler, und Steinmann, eigentlich ein guter Techniker, legte sich den Ball zu weit vor.
In der Defensive war es Rapp, der mit zwei Schnitzern beinahe den Ausgleich verschuldet hätte. Aus einem Handspiel resultierte ein gefährlicher Freistoß aus zwanzig Metern, den Tittel traumhaft entschärfte. Danach grätsche Rapp falsch – und erneut klärte Tittel mit einer starken Parade. Am Ende blieb es beim sicherlich etwas glücklichen Auswärtserfolg.
Chemnitzer FC: Tittel - Koch, Rapp, Becker (62. Cinemre), Sisa - Ofosu, Steinmann, Gibson, Thiele (46. Baumgart) - Dartsch (46. Fenin), Jelisic (82. Dartsch)
Tor: 0:1 Dartsch (36.)
Zuschauer: 25 im Paul-Greifzu-Stadion, Dessau