Stefan Bohne komplettiert den neuen CFC-Vorstand
03.03.2017, 12:47 Uhr | 2165 Aufrufe
Der Chemnitzer FC hatte gestern zur
Pressekonferenz geladen, um im Beisein von AR-Chef Bauch und der stellvertretenden AR-Vorsitzenden Simone Kalew den komplettierten Interimsvorstand des CFC vorzustellen. Wie erahnt und erwartet, wurden
Herbert Marquardt (Eins Energie),
Dr. Mathias Hänel (Klinikum Chemnitz) und
Stefan Bohne (Logsol GmbH) in den Vorstand des Vereins bestellt. Erst auf Nachfrage der Freien Presse stellte sich heraus, dass es sich gar nicht um den Interimsvorstand, sondern um den regulären Vorstand handelt. Laut FP räumte der Aufsichtsratsvorsitzende Uwe Bauch ein, dass hier eine "Fehlinformation des Vereins" vorlag, das jetzt berufene Gremium arbeite dauerhaft.
Mit Dr. Hänel ist der ehemalige CFC-Vorstandsvorsitzende wieder an Bord, unter dem die finanzielle Schieflage entstanden war und weshalb es zur finanziellen Rettung durch das Energieunternehmen Eins und das Chemnitzer Rathaus kommen musste. Mit Stefan Bohne und Herbert Marquardt sitzen zwei
Männerfreunde aus Pirna im himmelblauen Boot, die sich aus der Elbestadt langjährig aus der kommunalen Wirtschaft und dem VfL Pirna-Copitz kennen. Wer von den drei berufenen Herren den Vorsitz übernehmen wird, soll auf der konstituierenden Sitzung des Vorstandes am 14. März geklärt werden. Radio Chemnitz will allerdings schon erfahren haben, dass Dr. Hänel Vorstandsvorsitzender des CFC bleibt.
Die Stelle des ausgeschiedenen kaufmännischen Geschäftsführers, bis zum 28. Februar durch Dr. Kall begleitet, wird offiziell nicht neu besetzt. Dafür schließt aber der Energieversorger Eins, der die Betriebsführung und das Controlling beim CFC übernommen hat, mit der Logsol GmbH (Geschäftsführer: Stefan Bohne), einen Beratervertrag auf Honorarbasis ab. Die
Firma Logsol, die bei Zweitligist Dynamo Dresden unter den "Dynamo-Partnern" gelistet ist, und deren "Leidenschaft" laut
Firmen-Portfolio die Logistik ist, soll dem Club beim Aufbau professioneller Strukturen helfen. Für Bohne spricht, dass er sich laut den
Dresdner Neuesten Nachrichten Verdienste bei der Entschuldung des VfL Pirna-Copitz erworben hat.
Marquard mahnte auf der Pressekonferenz unbedingte Bugdet-Treue an, die er noch nicht in allen Bereichen erkennen könne. "Wir wollen vermeiden, dass der Verein mit 100 Sachen in die Insolvenz geht und aus dem Register verschwindet", zitiert die Morgenpost den Geschäftsführer von Eins Energie. Momentan stehe der Verein vor einem Loch von 3 Millionen Euro, und allein der
Spieleretat wäre um 400.000 Euro überzogen. Damit stellte sich Marquard gegen die Beteuerungen von Stephan Beutel auf der Mitgliederversammlung vom Dezember 2016, wo der Sportchef beteuert hatte, dass sein Budget nur leicht überzogen wäre. Auch Dr. Hänel meldete sich zu Wort: "Wir wissen, dass wir derzeit viele wirtschaftliche Dinge in Ordnung bringen müssen. Aber um auch sportlich vorwärts zu kommen, brauchen wir jetzt im Verein dringend Ruhe."
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