Finanzielle Planspiele des CFC beinhalten Gedanken zur Auflösung der zweiten Mannschaft
25.03.2003, 16:22 Uhr | 997 Aufrufe
In verschiedenen regionalen und überregionalen Medien wurden in den letzten Tagen immer wieder Gerüchte genährt, daß der CFC darüber nachdenken würde, im Sommer aus finanziellen Aspekten die zweite Mannschaft auflösen zu wollen. Der CFC-Nachwuchs liegt zur Zeit auf dem zweiten Tabellenplatz der Bezirksliga Chemnitz und kann sich berechtigte Aufstiegshoffnungen in die Landesliga machen. Auf Nachfrage der CFC-Fanpage war vom Verein zu erfahren, daß es zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine endgültige Entscheidung des Vorstandes für ein "Ja" oder "Nein" zur zweiten Mannschaft gegeben hat. Eine definitive Entscheidung wird allerdings in Kürze erwartet.
Für die Befürworter einer Auflösung stehen vor allem finanzielle Erwägungen im Vordergrund. Die Finanzsituation zwingt den Verein zu einer straffen Sparpolitik, welche keine Tabuthemen enthalten darf. Neben dem finanziellen Argument gibt es allerdings auch sportliche Aspekte für eine Auflösung. So wird zum Beispiel die Bezirks- bzw. Landesliga als Unterforderung der Kicker betrachtet, die somit nur schwerlich einen Fundus für das Regionalligateam darstellen kann. Talentierte Nachwuchsspieler wie Rolleder, König oder Baumann wären zudem aus dem Team der A-Jugend nach oben gekommen. Die Kritiker der zweiten Mannschaft sehen in einer Kooperation mit verschiedenen Oberligisten eine bessere Möglichkeit, Nachwuchsspieler für den CFC per Ausleihe oder Ausbildungsvertrag zu fördern. In diesem Zusammenhang wurden in der letzten Zeit erneut intensive Gespräche mit dem ebenfalls finanziell klammen Ortsnachbarn VfB Chemnitz über die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit geführt.
Die Gegner einer Auflösung argumentieren mit der sich verschlechternden Perspektive des himmelblauen Nachwuchses und des Gesamtvereins. Der CFC konnte bisher immer mit Stolz auf die gute Nachwuchsarbeit verweisen, welche Talente wie Ballack, Kluge oder Hertzsch hervorgebracht hat. Mit der Auflösung der zweiten Mannschaft würde man den Übergangsbereich von der A-Jugend (Bereich U18 !) bis zum RL-Team in fremde Hände legen und sich somit ein wichtiges Standbein selbst wegschlagen. Spieler, welche auf dem Sprung in die erste Männermannschaft sind, oder Spieler des RL-Teams, welche sich im Reha-Training befinden, würden im eigenen Verein keine Spielpraxis mehr sammeln können. Mit einem Verleih an diverse Oberligisten wäre dieses Problem auch nicht gelöst, da der CFC auf diese Spieler erst nach Ablauf der jeweiligen Saison wieder zugreifen kann. Ein weiteres Gegenargument ist mit der mittelfristigen Zielstellung des CFC verbunden, in die 2. Bundesliga aufsteigen zu wollen. In dieser Spielklasse schreibt der DFB zwingend vor, daß der Verein eine zweite Mannschaft unterhalten muß - in diesem Falle müßte der CFC in der Stadtklasse Chemnitz eine neue (zweite) Mannschaft anmelden.