Siemon reicht Schlußbericht ein - CFC mit eigenem Insolvenzplan
15.08.2020, 07:35 Uhr | 1116 Aufrufe

Der Euphorie um die gelungene Spendenaktion (bis jetzt sind 539.295,52 Euro auf das Treuhandkonto eingezahlt), folgte diese Woche die von himmelblauen Pessimisten befüchtete Ernüchterung. Anstatt dem baldigen Ende des Insolvenzverfahrens mit positivem Ausgang für den Verein - wie es auch die Gesellschafter aufgrund von Siemons Mail etwas naiv erhofften - droht nun wieder die
Löschung aus dem Vereinsregister. Der Dank dafür geht an
Klaus Siemon, der keinen neuen Insolvenzplan einreichen wird (der erste war vom Amtsgericht und den Gesellschaftern wegen überzogener Forderungen durch den Verwalter abgelehnt worden), sondern einen
Schlussbericht zum Insolvenzverfahren erstellt und diesen am Donnerstag, den 13. August eingereicht hat. Ein solcher Bericht läutet das Ende eines Insolvenzverfahren ein.
Im Schlussbericht beantragt Siemon, das
Verfahren mangels Masse einzustellen. Die Gläubiger erhalten lt. dem Bericht demnach eine Quote von 0 Prozent. Es bestünde aus "Gläubigersicht keine Veranlassung den CFC zu sanieren" so Siemon. Siemon macht im Schlussbericht den Notvorstand von 2019 und die Fanszene maßgeblich dafür verantwortlich, dass seine umfangreichen Sanierungsbemühungen gescheitert wären. Auch die GmbH bekommt ihr Fett weg, so hätte sie sich "den rechtsradikalen Fangruppierungen angenähert" und auch die Wiedereinsetzung von Stadionsprecher Olaf Kadner wäre nur durch Druck der Fans entstanden. Der
MDR hat in einem
gut recherchierten Beitrag den Schlussbericht von Siemon analysiert und die ganzen Widersprüche und Falschaussagen aufgedeckt.
Würde das
Amtsgericht dem Schlussbericht von Siemon folgen, hätte das in letzter Konsequenz die Liquidierung des Chemnitzer FC e.V. und der zugehörigen Spielbetriebs-GmbH zur Folge. Der CFC würde aus dem Vereinsregister gelöscht. Der Verein wäre Geschichte.

Damit es nicht soweit kommt - aus diesem Grund soll nun ein vom
CFC beauftragter
Anwalt einen eigenen
Insolvenzplan erstellen und einreichen. Laut Insolvenzrecht ist das auch dem Schuldner jederzeit möglich. Auf der Mitgliederversammlung 2019 hatte man von Vereinsseite bereits diese Möglichkeit angekündigt, diese offenkundig aber aus Kostengründen wieder verworfen. Nun drängt die Zeit und der CFC ist auf das Wohlwollen des Amtsgerichtes angewiesen. Nur wenn das Amtsgericht dem Verein die notwendige Frist für den Insolvenzplan zugesteht (und die Gläubiger dem Insolvenzplan letzten Endes zustimmen) ist die Rettung möglich. Die notwendigen Mittel sind dank der
Spendenaktion da.
Aus dem himmelblauen Fanlager (BILD-Jargon anno 2019: "
Die widerlichsten Fans Deutschlands!") ist dem GröIVaZ aus großer Dankbarkeit um dessen Bemühungen zur Rettung und Sanierung des Chemnitzer FC e.V. einen persönlicher
Dankesbrief nebst kleinem
Schal-Präsent nach Düsseldorf geschickt worden.