Spielbericht

22. Spieltag - DDR-Oberliga - Saison 1986/1987
1. FC Lok Leipzig
1. FC Lok Leipzig
0:1
FC Karl-Marx-Stadt
FC Karl-Marx-Stadt

Pressestimmen

Fuwo

Gemischte Gefühle und Jubel

Daß der FCK mit ziemlich gemischten Gefühlen nach Leipzig fuhr, war wohl nur allzu verständlich. Seit dem 2:1 am 28. September 1968 ist ihm kein Sieg mehr in Probstheida gelungen. Obendrein mußte er gegen das Auswahlspielerensemble unseres Europapokalfinalisten mit einer ausgesprochenen Verlegenheits-Elf antreten. Neben den seit längerem verletzten Glowatzky und Heidrich, der wieder mit leichtem Training begonnen hat, sowie Heß (drei Verwarnungen) fehlten nun auch Schneider (Meniskusoperation), Köhler (Kniebeschwerden) und Persigehl (Kieferhöhlenvereiterung). Da war Trainer Heinz Werner gezwungen, Bletsch aus dem Bezirksligakollektiv nach oben zu holen und auf Wemmer aus der Junioren-Oberliga zurückzugreifen. Und dann dieser Erfolg! "Ein vollauf verdienter", wie auch DFV-Generalsekretär Karl Zimmermann bemerkte.

Die Gäste legten keinerlei Respekt oder gar Zurückhaltung an den Tag. Sie spielten vielmehr von Anfang an beherzt auf und boten den Gastgebern keinerlei Gelegenheit, sich allmählich zu sammeln, zu festigen und Ordnung in die eigenen Reihen zu bringen. Die sichtlich müden Leipziger hatten alle mit sich selbst zu tun, fanden sich kaum einmal zu gefahrvoller Aktion zusammen. Nur ein einziger Torschuß in den ersten 45 Minuten und im gesamten Spiel lediglich zwei Hoffnungsschimmer auf einen Torerfolg (Marschall-Richter, Zötzsche-Freistoß) belegen die Misere an diesem Tage deutlich. [..]

Der FCK nutzte die Gunst der Stunde. "Nach dem Verlauf der ersten Halbzeit ist die Mannschaft sogar mit dem Glauben an einen möglichen Sieg wieder auf den Platz gegangen", beschrieb Trainer Heinz Werner das gesunde Selbstvertrauen. Die sichere Abwehr um die unerschütterlichen Bähringer und Hiemann gab sich keine Blöße. Im Mittelfeld sorgten Keller, Wienhold und A. Müller für die nötige Ballsicherung, trieb vornehmlich der agile Illing die Aktionen nach vorn, wo Steinmann stets Anspielpunkt und Gefahrenherd Nr. 1 war. Die beiden wirkungsvollsten FCK-Akteure hätten den Erfolg schon frühzeitiger sichern können, als Steinmanns Schuß knapp am langen Eck vorbeiging (25.) und Illing nach einem herrlichen Bähringer-Paß frei vor dem Tor an R. Müller scheiterte (37.). Ihn stellte dann Steinmann vier Minuten vor dem Abpfiff sicher, als er nach einem Kreer-Kopfballschnitzer von Baum auch durch Festhalten nicht zu stoppen war, schließlich Müller überlief und sicher vollendete. [..]

(Manfred Binkowski)

22. Spieltag - DDR-Oberliga - Saison 1986/1987
Samstag, 02. Mai 1987, 15:00 Uhr
Bruno-Plache-Stadion, Leipzig
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Gläser (Breitungen)
1. FC Lok Leipzig
T Müller
A BaumGelbe Karte
A Kreer
A Lindner
A Zötzsche
M Bredow
M Scholz
M Liebers
S Leitzke (61. Altmann)
S Richter (69. Maaß)
S Marschall

Trainer: Thomale
FC Karl-Marx-Stadt
T Hiemann
A Bähringer
A Laudeley
A Birner
A Fankhänel
M Keller
M Wienhold
M A. Müller
M Illing
S Bletsch (88. Wemmer)
S Steinmann

Trainer: Werner
Tore
0:1 Steinmann (86.)