Spielbericht

Nach dem 4:3 Sieg letzte Woche in Paderborn, konnte man mit einem erneuten Dreier gegen die Werder-Bubis den Klassenerhalt bereits 3 Spieltage vor Schluß fast perfekt machen. Sollte eigentlich machbar sein, aber ein Blick in die Statistik sagt uns, das die Amateure 30 ihrer 46 Punkte auswärts geholt haben und damit das Nonplusultra in der Liga sind. Also aufpassen war angesagt gegen die wieselflinken und technisch begabten Grünen.
Im Stadion fand sich der übliche etablierte harte Kern von 2.500 Fans ein. In der Südkurve gab es eine kleine aber feine "Choreo" zu bestaunen, ansonsten war es aber das Spiel über eher ruhig. Auch ganze "0" handgezählte Werderaner waren am Start :o) Zur Verteidigung muß aber gesagt werden, das die Profis gleichzeitig in Bremen kickten.

Das Spielchen begann also und man merkte den Jungs an, daß der benötigte Dreier heute auf alle Fälle in Chemnitz bleiben sollte. Wie beim Brezelbacken wurde sich eine 100%ige Chance nach der anderen erspielt und bereits nach 3 Minuten hätte es 2:0 stehen können, mindestens aber 1:0 stehen müssen. Was war passiert ? 2.Minute Freistoß für Chemnitz und Meißner knallt das Leder aus 25 Metern an die Unterkante der Latte, von der anschließend die Kuller weit ins Tor springt (guter halber Meter hinter der Linie) und anschließend wieder ins Feld zurück. Selbst mit Hornbrille und grauem Star war aus großer Entfernung zu erkennen das der Ball hinter der Linie war, bloß der Schiri war anderer Meinung. Gut ihm kann man zugute halten das er vielleicht ungünstig stand, aber der Linienrichter hätte es dann doch ruhig schon erkennen dürfen. Man hätte es auch problemlos erkennen können wenn man nicht genau auf Torhöhe steht.
Trotz dieser Fehlentscheidung ließ man sich nicht verrückt machen und legte gleich nach. Eine weite Flanke in den Strafraum verlängert Jan Schmidt und Demir kann es kaum glauben das er aus 5 Metern nur noch in das fast leere Tor köpfen muß...so setzt er ihn lieber daneben. Von den Werderanern war in den ersten Minuten (wie eigentlich in der gesamten ersten Hälfte) überhaupt nichts zu sehen. Mit Kampf und Einsatz wurde den Jungspunden der Schneid schnell abgekauft und immer wieder gute Chancen erspielt. In der 15.Minute spaziert dann Sebastian Meyer mit dem Ball am Fuß wie ein Kreisläufer beim Handball um den Strafraum herum, und als er die Lücke entdeckt zieht er kurzentschlossen ab und versenkt die Kugel aus gut 18 Metern. So wie der CFC sich in den ersten 15 Minuten präsentierte, ja so wollen wir ihn öfter sehen.
Nach dem 1:0 wurde man etwas defensiver, war aber jederzeit spielbestimmend ohne jedoch weitere große Chancen herauszuspielen. Mit dem absolut verdienten 1:0 ging es dann auch in die Halbzeit. Viel war nicht zu sehen von der besten Auswärtsmannschaft der Liga. Das sie es aber besser können zeigten sie dann in der 2.Halbzeit.
Plötzlich lief das Spiel andersherum und kurz nach Anpfiff gleich die erste dicke Chance für Bremen als Aydin aus Nahdistanz an Hiemann scheitert. Hieme der in der 1.Halbzeit nahezu ohne Beschäftigung blieb, avancierte nun "leider" zum auffälligsten Chemnitzer. In der 59.Minute rettet er gegen Kuru erneut die Führung und tut dasselbe in der 81.Minute mit einer Riesenparade gegen den völlig frei vor dem Tor stehenden Canizales. Eine Minute davor vergibt Rolleder das mögliche 2:0. Nach wunderschönem Pass von Mehlhorn steht er im spitzen Winkel frei vor dem Tor. Leider kommt er nur mit der Spitze an den Ball, kann den Ball nicht richtig kontrollieren und spitzelt ihn knapp am rechten Pfosten vorbei. Kein Vorwurf, der war schwer zu machen...
In den letzten 10 Minuten dann nur die Bremer am Zug mit einem Sturmlauf auf den Kasten von Hieme. Durch viel Kampfgeist konnte man aber immer wieder in letzter Sekunde einen Kopf oder Fuß an den Ball bekommen. Leider wurde die Kugel nur noch hintenrausgedroschen und keine gezielten Konter gegen die nun offene Werder Abwehr gespielt. In der 90. Minute dann noch einmal eine gefährliche Freistoßsituation vor dem himmelblauen Gehäuse. Den knallharten Schuß kann Hieme nur mit Mühe und Not aus der Ecke kratzen. Anschließend pfeift der sehr gut leitente (vom "Wembley-Tor" abgesehen) Schiri Stachowiak das Spiel pünktlich ab.
Am Ende konnte man mit dem 1:0 sehr zufrieden sein, da sich den Bremern in der 2.Hälfte mehrere sehr gute Möglichkeiten boten. Andererseits war man in der 1.Hälfte absolut überlegen und bekam ein weiteres reguläres Tor nicht anerkannt. Deshalb mit etwas Glück ein verdienter Sieg für unsere Jungs.

Nun stehen 41 Punkte auf der Habenseite und der Klassenerhalt ist damit 3 Spieltage vor Schluß zu 99% perfekt, zumal in den letzten 3 Spielen gegen Babelsberg, Köln und Dresden noch der ein oder andere Punkt drin sein sollte...

Wertung: 3,5

Beste Himmelblaue: Mehlhorn, Hiemann