Nach den zuletzt lobenswerten Ergebnissen in der Fremde wollte der CFC nun auch im Stadion an der Gellertstraße den Bock umstoßen und nach dem 2:0-Erfolg gegen Rostock den zweiten Heimsieg in diesem Jahr einfahren. Gegner war die zweite Mannschaft von Hertha BSC Berlin. Während die Saison für das Team von Trainer Heine gelaufen ist, hatte sich der CFC vorgenommen, mit einem Sieg den Sack in Hinsicht des Klassenerhaltes endgültig zu zuschnüren.
Die Himmelblauen, einmal mehr ohne Boltze und Nowak in der Anfangself, starteten couragiert und verblüfften teilweise durch sehenswerte Kombinationen. Schon nach 20 Minuten konnte man 4 Großchancen für den CFC notieren. In der 8. Minute scheiterte Sonnenbergs Geschoss nach einer Ecke an dem Rücken eines gegnerischen Spielers. Nach einer erneuten Ecke, 5 Minuten später, ergab sich für Thönelt die nächste gute Gelegenheit, doch sein Kopfball verfehlte sein Ziel. In der 17. Minute hatten viele Fans den Torschrei bereits auf den Lippen, doch Kellig fand nach einem Solo seinen Meister in Torwart Gäng, der seine Mannschaft mehrfach vor einem früheren und vor allen Dingen höheren Rückstand bewahrte. Erneut Sonnenberg war es in der 20. Minuten, der von der Berliner Abwehr allein gelassen aus kurzer Distanz den Ball nicht im Gehäuse unterbrachte.
Eine Führung der Himmelblauen war zu diesem Zeitpunkt bereits längst überfällig. Umso mehr schockierte der Führungstreffer der Hertha in der 36. Minute. Flügelspieler Traore, den meisten auf Grund seines Platzverweises im Hinspiel noch bekannt, flankte scharf nach innen, wo der Ball unter tatkräftiger Mithilfe von Emmerich und Klömich den Weg ins Netz fand.
Im Gegensatz zu den vergangenen Wochen jedoch lies sich der CFC nicht hängen und antwortete direkt im Gegenzug. Kevin Hampf, schon in Hamburg erfolgreich, hatte jedoch Glück, das sein Schuss aus 25 Metern unhaltbar von einem Herthaner Spieler abgefälscht wurde und so den Weg ins Netz fand. Nur wenige Sekunden nach dem Ausgleich hatte erneut Hampf die Führung auf dem Kopf, doch sein Kopfball klatschte gegen die Latte. Somit ging es mit einem für die zweite Garnitur von Hertha BSC glücklichen Unentschieden in die Kabinen.
In der zweiten Hälfte ergab sich zunächst ein unverändertes Bild. Der CFC erarbeitete und erspielte sich auch in der Folgezeit gute Möglichkeiten durch Hampf und Sonnenberg. Doch wie schon in der ersten Halbzeit fiel wie aus dem Nichts die Führung für die Berliner in der 70. Minute. Traore hieß der Torschütze, der unter erneuter Mithilfe von Torhüter Klömich, welcher nicht seinen besten Tag erwischte, den Ball ins Tor schob. Nur 4 Minuten nach der Führung für Berlin der vermeintliche und vollkommen unerwartete Knock-Out für unsere Himmelblauen. Der CFC, bestraft für die mangelhafte Chancenverwertung, bekam in Person von Riedel das 1:3 eingeschenkt. Als sich alle, 4 Minuten vor Schluss, mit einer hochgradig unverdienten Niederlage abfanden, entdeckte Torjäger Kellig alte Qualitäten wieder und traf eiskalt von der Strafraumgrenze. Hoffnung keimte auf, doch man spürte, das die Jungs von Trainer Schädlich dem hohen Tempo des eigenen Spieles Tribut zollen mussten. Einige Fans hatten bereits das Stadion verlassen. Somit verpassten sie, wie der erneut stark aufspielende Kevin Hampf im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Elfmeter versenkte Kellig sicher. Der Jubel kannte in diesem Moment keine Grenzen mehr.
Fazit: Letztendlich kann man wohl von Glück sprechen, wenn man in der 92. Minute den Ausgleich erzielt. Betrachtet man jedoch das gesamte Spiel, muss man sagen, das Hertha BSC nicht weiß, wie sie zu dem Punkterfolg gekommen sind. Ein wirklich stark aufspielender CFC beschenkte sich mit dem Ausgleich in letzter Minute für eine kämpferisch und auch spielerisch deutlich gesteigerte Leistung selbst. In dieser Verfassung kann man schon jetzt mit den Planungen für die neue Saison beginnen.
