Spielbericht

10. Spieltag - DDR-Oberliga - Saison 1982/1983
HFC Chemie
HFC Chemie
2:2
FC Karl-Marx-Stadt
FC Karl-Marx-Stadt

Pressestimmen

FUWO

Die volle Spielzeit ausnutzen

J. Müller führt den Ball vor Schübbe[..] Halle, zuletzt viermal hintereinander sieglos, mußte schon nach sieben Minuten ein weiteres Debakel wie im Vorjahr gegen den FCK (0:4) befürchten. Da dem HFC das jüngste 2:2 in Böhlen kaum zu Kopf gestiegen sein konnte, der Leistungsauftrieb des FCK außerdem alles andere als ein Geheimnis war, durfte ein engagiertes Aufbegehren der Gastgeber erwartet werden. Doch bevor sie ihre Kreise zu ziehen gedachten, hatte sie der FCK schon (fast) zerstört.

Souverän trumpften die Blauen auf, ideenreich, beweglich, blitzschnell konternd oder methodisch kombinierend. Und sie spielten so geschickt flach, als wäre ihnen die geduldige, beharrliche Trainingsorientierung auf diesen ansehenswerten Stil erstens schon in Fleisch und Blut übergegangen, und als hätten sie zweitens die jüngsten TV-Stunden mit gutklassigem EC-Fußball als zusätzlichen und vor allem willkommenen Anschauungsunterricht genutzt. "Ein drittes Tor, und alles wäre entschieden gewesen", bemängelte Manfred Lienemann die noch fehlende Abgeklärtheit in weiteren torreifen Situationen. [..]

Vier Minuten brauchte der FCK für seine Treffer, die dopppelte Zeit der HFC für den Ausgleich. Er fiel, weil die Hallenser ballsicherndes, unproduktives Spiel in die Breite aufgaben, die zweite Hälfte geradliniger, energischer, einsatzfreudiger agierten. [..] Das in Fußball nicht 45, sondern 90 Minuten Leidenschaft, Ehrgeiz und Spielwitz hineingepackt werden muß, sollte für beide Kollektive des Überdenkens wert sein.

(Günter Simon)

FUWO (zum Schiedsrichterkollektiv)

Ein Referee ohne Probleme, weil beide Kollektive das Fairplay achteten. Ein Ärgernis gab es dennoch für Stumpf. Er pfiff zur Halbzeitpause - schon in Nachspielzeit! - , als J. Müllers 18-Meter-Freistoß über die Mauer zu Walther flog. Ausgerechnet diesen harmlosen Ball ließ Walther prallen, und Persigehl schoß blitzschnell zum 0:3 ein. "Aber da war mein Pfiff schon raus, ob ich mich darüber ärgere oder nicht. Es war passiert.", so der Unparteiische. [..]


Trainerstimmen

Klaus Urbanczyk (FuWo)
"Wir wollten unbedingt gewinnen, doch am Ende waren wir mit dem 2:2 zufrieden. Vor der Pause schwammen wir regelrecht. Danach besaßen wir sogar die bessere Mittelfeldreihe. Die Mannschaft verdient für ihre Moral, ihren Mut ein Lob."

Manfred Lienemann (FuWo)
"Dieses Spiel mußten wir unter allen Umständen gewinnen. Eine unglückliche Entscheidung brachte uns um das 3:0. In einer unkonzentrierten Phase kassierten wir zu leicht beide Gegentore."

10. Spieltag - DDR-Oberliga - Saison 1982/1983
Samstag, 06. November 1982, 14:00 Uhr
Kurt-Wabbel-Stadion, Halle
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter: Stumpf (Jena)
HFC Chemie
T Walther
A Rehschuh
A Strozniak
A Peschke
A Radtke
M Pingel
M Meinert
M Schübbe
S Zorn
S Pastor (53. Wagner)
S Peter

Trainer: Klaus Urbanczyk
FC Karl-Marx-Stadt
T Krahnke
A Bähringer
A Schwemmer
A Uhlig
A Eitemüller
M A. Müller
M Heß
M J. Müller
S Heydel (65. Birner)
S Richter (80. Schubert)
S Persigehl

Trainer: Manfred Lienemann
Tore
0:1 J. Müller (4.)
0:2 Persigehl (7.)
1:2 Peschke (48.)
2:2 Wagner (55.)