Pressestimmen
FUWOKopfball nach viel "Drauf und dran"
Pausenlos stürmte der FCK, strebte mit Siegeswillen und nicht zu bremsenden Elan seine zweite Finalteilnahme an. Vieles brachte nichts ein, so manche Chance wurde vergeben, doch die Gastgeber resignierten nie und nimmer, handelten nach der Devise "steter Tropfen höhlt den Stein". Drei Minuten vor dem Abpfiff war es soweit. Der FC Carl Zeiss tat zu wenig Durchdachtes, um seine zweifellos größeren Cuperfahrungen entscheidend in die Waagschale werfen zu können. Nach dem 0:1 war es zu spät. Der Traum vom siebenten Endspiel war ausgeträumt.
Es soll doch niemand sagen, unsere Oberligaspieler könnten keine Fußball-Lieder mehr singen, um die zu hören müsse man sich schon zu Mannschaften unterer Klassen bemühen. Was am frühen Sonntagnachmittag aus der FCK-Kabine und dem Duschraum den sich drängelnden Gratulanten zu Ohren kam, glich einem "Sing mit"-Repertoire sangesfreudiger Männerkehlen. Die Bähringer, Müller und Persigehl hatten allen Grund zu ausgelassener Fröhlichkeit am Tag vor Nikolaus, als vollbracht war, was sich alle sehnlichst gewünscht hatten - das Pokalendspiel zu erreichen.
Nach 86 Minuten Pokalkampf im "Drauf und dran"-Stil, als sich eigentlich schon die dritte Verlängerung für den FCK in der diesjährigen Konkurrenz (Aue, Hansa) abzeichnete, schon die ersten Überlegungen nach den möglichen Schützen für ein Elfmeterschießen eine Rolle spielten, fiel die Entscheidung. Im Dr.-Kurt-Fischer-Stadion jubelte sich die begeistert mitgehende "himmelblaue" Kulisse förmlich in den siebenten Himmel. "Wir sind glücklich, geschafft, endlich, verdient", sprudelte es aus Kapitän Jürgen Bähringer noch völlig atemlos hervor.
Ja, aus FCK-Sicht endlich einmal der große Wurf. Zweimal war man in früheren Jahren dem FC Carl Zeiss im Halbfinale jeweils 0:1 unterlegen (1960, 1972), allerdings in Jena. "Nun nutzte der FCK sein Losglück, seinen Heimvorteil", bemerkte CZ-Trainer Hans Meyer, der den Erfolg der Gastgeber auch unter einem anderen Aspekt betrachtete: "Der FCK besaß im Mittelfeld ein Übergewicht." [..]
(Joachim Pfitzner) Trainerstimmen
Manfred Lienemann (FuWo)"Es gibt wohl keinen Zweifel an der Tatsache, daß wir verdient gewonnen und das gezeigt haben, was wir zuletzt vermissen ließen, nämlich unbedingten Siegeswillen und kämpferischen Elan. Herausheben möchte ich keinen Aktiven, alle haben für den Erfolg ihre Kräfte mobilisiert. Die Chance, sich nach einigen Enttäuschungen in den Punktspielen im Pokalhalbfinale zu rehabilitieren, hat die Elf also genutzt. Wir freuen uns, im Endspiel zu sein, freuen uns auf die Berliner Partie gegen den 1. FCM, aber Prognosen kann man schon jetzt natürlich noch nicht stellen."