Von Erik Büttner
Die Spitzenspielwochen sind Geschichte und der Chemnitzer FC ist keinen Schritt weiter gekommen. Zwar sahen 3.400 Zuschauer auf der Fischerwiese einen kämpferischen Chemnitzer FC. Doch es reichte gegen Tabellenführer VfL Wolfsburg II zu nicht mehr als ein 1:1-Unentschieden. Bitter, dass die Himmelblauen in der Schlussphase auch noch Tobias Becker mit Gelb-Rot verloren.
Die Partie begann mit einem Knaller - ein Kopfball von David Jansen zischte an die Querlatte (3.), und sprang von deren Unterkante leider ins Spielfeld zurück. Doch im weiteren Verlauf der Partie zeigte sich schnell, dass 2 starke Abwehrreihen agierten. So spielte sich das Geschehen zumeist im Mittelfeld ab, ohne dass eine Mannschaft das gegnerische Tor ernsthaft in Bedrängnis bringen konnte. Wolfsburg ließ Chemnitz das Spiel gestalten, setzte auf Konter und hatte damit Erfolg. 3 Minuten vor der Pause staubte Vlad Munteanu nach einer Parade von CFC-Torwart Phillip Pentke ab. Positiv, das die Zuschauer sofort wieder anfeuerten und auch zur Halbzeit, wenn auch verhaltenen Applaus, statt Pfiffe spendeten.
Die Begegnung war kaum wieder angepfiffen, da jubelte ganz Fußballchemnitz über den Ausgleich. Jörg Emmerich hatte in Kopie der Vorwoche das Leder ins Dreiangel genagelt. Chemnitz wollte nun mehr, konnte aber nicht. Einerseits stand der Tabellenführer gut, andererseits agierten die Himmelblauen gerade bei Flanken oft zu ungenau, um in die wenigen Torraumszenen ernste Gefahr zu bringen.
Und so war es dann Schiedsrichter Ostheimer, der am Ende noch für große Spannung sorgte - aber auch nur, weil die CFC-Spieler ihn dazu verleiteten. So setzte Tobias Becker nach einem völlig überflüssigen Fehlabspiel zur Sense an. Er traf seinen Gegenspieler nicht, aber auch der Versuch ist eben strafbar - muss man nicht pfeifen, kann man aber eben. Und so drückten die Gäste in den letzten 5 Minuten noch einmal, brachten aber glücklicherweise das Remis nicht mehr in Gefahr.
Chemnitz bleibt damit unter der Spitze hängen. Für mehr reicht es im Moment einfach nicht, weil gerade im Offensivbereich die Alternativen fehlen. Boltze schleppt sich nur lustlos über den Platz und Steffen Kellig braucht noch einige Zeit, um auf Augenhöhe mit David Jansen zu kommen. Schwer enttäuschend ist, dass trotz der guten Leistungen Chemnitz momentan keinen Anteil daran nimmt. 3.400 Zuschauer für so ein Spiel sind einfach schwach. Die wenigen, die aber da waren, verbreiteten eine gute, positive Stimmung.
Pressestimmen
Freie PresseEmmerich haut ihn einfach rein
So einfach kann Fußball sein: "Der Ball kam quer und ich hab draufgehauen", beschrieb Jörg Emmerich, der bereits in der Vorwoche gegen Lübeck aus der Ferne getroffen hatte, seinen prächtigen Schuss ins Schwarze. Dieser landete Sekunden nach dem Wiederanpfiff im gegnerischen Kasten und bescherte dem Chemnitzer FC letztendlich einen Punkt. Denn 1:0 in Führung lagen gestern im gutklassigen Spitzenspiel der Regionalliga Nord nicht die Gastgeber, sondern der VfL Wolfsburg II. Das war insofern ärgerlich, weil der CFC in der ersten Halbzeit das Spiel bestimmt hatte. "Wir haben viel investiert, aber das letzte Quäntchen Konsequenz fehlte. Schade, wir wollten gewinnen", meinte der Kapitän. [..] Schlussendlich blieb es beim 1:1, mit dem auch beide Trainer leben konnten.
MDR-OnlineChemnitz kombinierte sehenswert
[..] Die Himmelblauen mussten sich trotz couragierter Leistung gegen Tabellenführer VfL Wolfsburg mit einem 1:1 zufrieden geben. Dabei hätte die Partie einen tollen Verlauf nehmen können, wenn Jansen nach 180 Sekunden nicht nur die Lattenunterkante getroffen hätte. In der Folge kombinierte das Schädlich-Team sehenswert, fand aber keine Lücke in der Abwehr der Wölfe. Die Gäste ihrerseits konterten gefährlich und führten kurz vor der Pause. Routinier Emmerich gelang mit einem Sonntagsschuss kurz nach dem Wechsel der Ausgleich. [..] In den letzten sieben Minuten sicherten die wegen des Platzverweises an Becker dezimierten Gastgeber das Remis.
Trainerstimmen
Gerd Schädlich (MDR-Online):"Wir haben ein gutes Spiel gesehen. In der ersten Halbzeit waren wir präsenter und hatten beim Lattenkopfball von Jansen Pech. Wir hätten in den ersten 30 bis 40 Minuten in Führung gehen müssen und sind in der zweiten Halbzeit zum Glück durch den schnellen Ausgleich wieder ins Spiel gekommen. In der zweiten Hälfte hatten wir noch Chancen, aber es war unter dem Strich ein leistungsgerechtes Unentschieden."
Lorenz Günter Köstner (MDR-Online)"Wir haben ein temposcharfes, gutes Regionalligaspiel gesehen. Wir wussten, dass Chemnitz stark in der Offensive ist, vor allem über die rechte Seite, wo Munteanu nicht immer den Rückwärtsgang eingeschaltet hatte. Aber Vlad hat eben mit seiner überragenden Schusstechnik für uns auch das 1:0 erzielt. Kompliment an meine Mannschaft, die sich mit hoher Laufbereitschaft und taktischer Disziplin dieses Unentschieden verdient hat. Beide Teams haben bewiesen, dass sie nicht umsonst im vorderen Teil der Tabelle sind."