Einmal hui, einmal pfui....
von Matthias Mally
...doch im Gegensatz zu der Partie in Berlin blieben die Punkte diesmal bei den Guten.
Chemnitz, wieder mit mit Kellig im Kader, jedoch vorerst auf der Bank, wirkte zu Beginn des Spieles aktiver und hatte in der 6. Minute durch Vrtelka die erste Chance des Spiels. Nach Eingabe von Hampf scheiterte er an der vielbeinigen Lübecker Abwehr. Nach einer weiteren Gelegenheit durch Garbuschweski hatte man bereits das Gefühl, das Spiel würde sich im Mittelfeld einpegeln. Daher, nicht unverdient, jedoch überraschend die Himmelblaue Führung in der 27. Minute. Garbuschweski legte vor, Jansen vollendete. Der Torschrei war noch nicht einmal richtig verstummt, da legte der CFC nach. Diesmal in Person von Jörg Emmerich, welcher 2 Minuten nach dem 1:0 mit einem satten Schuss aus 25 Meter für Euphorie sorgte. Wer dachte, damit wären die Messen für die erste Halbzeit gelesen, den berichtigte Andreas Richter in der 36.Minuten. Wieder einmal war Garbuschweski der Vorlagengeber. Seine Flanke fand den Kopf Richters, und er markierte sein 4. Saisontor. 3 :0 nach 40 Minuten gegen eine Lübecker Mannschaft, welche zu den bisherigen Überraschungsmannschaften zählte, konnte doch niemand mit solch einem Saisonstart rechnen, nachdem man im letzten Jahr fast vor die Hunde gegangen wäre. Mit einem hoch erfreulichen 3:0 ging es in die Pause.
Als viele der offiziell 3130 Zuschauer noch mit jeweiligen Pausenbeschäftigungen zu tun hatten, stand es auch schon 3:1. Grad erst aus der Kabine gekommen, hatte Reinhardt Lindner im Strafraum zu Fall gebracht, der Lübecker Gebers verwandelte mit Glück. Im Vergleich zu den vergangenen Spielzeiten währte sich der CFC dagegen, in die Abwehr gedrängt zu werden. Richter und Reinhardt hatten in der 54. bzw. 60. Minute gute Chancen, den Vorsprung auszubauen. Doch es kam wie es kommen musste. Völlig freistehend konnte erneut Gebers in der 62.Minute auf 3:2 verkürzen. Es entwickelte sich ein spannendes Hin und Her, in dem aber allein der CFC Chancen herausspielen sollte. In der 79.Minute kannte der Jubel keine Grenzen mehr, doch das Tor von Reinhardt wurde auf Grund von einer Abseitsstellung nicht gegeben. Eine sehr knifflige Entscheidung, bei der nicht weniger im Stadion anderer Meinung waren. Richter hatte 3 Minuten vor Schluss die Entscheidung auf dem Kopf, doch sein Kopfball nach Flanke von Löwe verfehlte sein Ziel. So blieb es letztendlich beim völlig verdienten 3:2 Sieg der Himmelblauen.
Fazit: Gerade als Lübeck besser ins Spiel zu kommen schien, schlug der CFC in 10 Minuten im Stile einer Spitzenmannschaft zu. Nach der Pause wurde es noch einmal spannend, doch im Vergleich zu den letzten Jahren sah man keinen CFC mehr, der sich ängstlich hinten einschnüren lies, sondern das Heil in der Offensive suchte. In Anbetracht dessen, das man gegen den Tabellendritten gespielt hat, kann man den Sieg und die Leistung gar nich hoch genug bewerten. Auf jeden Fall kann man nun mit Selbstvertrauen in das Spitzenspiel gegen Wolfsburg II gehen.
Wertung: 2,5
Beste Himmelblaue: Löwe, Garbuschewski, Emmerich
Pressestimmen
MDR-OnlineChemnitz schlägt den TabellendrittenDie Chemnitzer versetzten beim 3:2-Sieg gegen Lübeck ihre Fans in Verzückung. Gerade als die Gäste besser ins Spiel zu kommen schienen, legten die "Himmelblauen" richtig los und trafen innerhalb von zehn Minuten dreimal. Jansen eröffnete mit seinem Tor nach Garbuschewskis Flanke den Reigen, Emmerich legte mit einem "Strich" aus 25 Metern sehenswert nach. Richter verwertete eine weitere tolle Vorarbeit von Garbuschewski mit einem Kopfball zum dritten Tor. Nach der Pause folgte [..] die doppelte kalte Dusche, doch nach dem 2:3 nahm Chemnitz das Heft des Handelns wieder selbst in die Hand.
Trainerstimmen
Gerd Schädlich (MDR-Online):"In der ersten Halbzeit waren wir sehr effektiv, was unsere Chancenverwertung betraf. Leider waren zu Beginn der zweiten Hälfte einige Akteure noch in der Kabine. Einige waren geistig nicht mehr so rege und wir waren nicht in der Lage, das vierte Tor zu machen. Aber es war ein wichtiger Heimsieg mit kritischen Anmerkungen, eine gute Vorbereitung auf das Spitzenspiel gegen Wolfsburg."
Peter Schubert (MDR-Online)"Über die erste Halbzeit möchte ich eigentlich den Mantel des Schweigens legen. Die zweite Hälfte war in Ordnung, da haben wir gekämpft und sind besser ins Spiel gekommen. Wir haben die Zweikämpfe gesucht und die Tore gemacht. Aber unter dem Strich - wenn man die erste Halbzeit so herschenkt, kann man nicht bestehen."