Von Frank Neubert und Lenny
Der Chemnitzer FC ist innerhalb von vier Tagen zum zweiten Male an einem Abstiegskandidaten gescheitert und kann nun endgültig alle Planspiele um den Aufstieg in die dritte Bundesliga abhaken. Nach dem 0:0 bei Tennis Borussia setzte es im heutigen Nachholespiel bei der zweiten Vertretung des FC St. Pauli eine höchst enttäuschende 1:3-Niederlage. Enttäuschend vor allem deshalb, weil das Versprechen der Spieler am Zaun des Berliner Mommsenstadions, sich am Millerntor erfolgreicher in Szene setzen zu wollen, in keinster Weise erfüllt wurde. Der allerletzte Strohhalm, an den sich die letzten Aufstiegs-Enthusiasten klammerten, wurde heute endgültig zerknickt und zerstört.
CFC-Coach Gerd Schädlich bewies in der ersten Hälfte Mut, indem er Steffen Kellig auf die Bank setzte und dafür den jungen Marc Benduhn auf den Rasen schickte. Der gelernte Stürmer agierte allerdings als rechter Verteidiger an Stelle von Julius Reinhardt. Viele Chancen gab es in der ersten Hälfte nicht. Für den CFC hätte David Jansen in der 22. Minute für die Führung sorgen könne, doch leider landete sein Heber nur auf der Querlatte des Hamburger Tores. Auf der anderen Seite hatte Sukuta für die Gastgeber das 1:0 auf dem Fuß (22.), doch sein Schuß landete knapp neben Pentkes Kasten.
Mit dem Wiederanpfiff überschlugen sich die Ereignisse. Nach einem Einwurf der Gastgeber stand Pichinot an der richtigen Stelle (46.) und traf aus ca. 10 Metern zur Führung für St. Pauli. Nur vier Minuten später entschied Schiedsrichter Skorczyk auf Elfmeter für die Hamburger, nachdem Pentke im Strafraum gegen Bourgault zu Werke gegangen war. Pentke flog zwar in die richtige Ecke, aber er konnte das 0:2 nicht verhindern. Für zwischenzeitlichen Mut sorgte das 1:2 durch Richter nach einer Flanke von Löwe, doch nur eine Minute später war der alte Abstand wieder hergestellt. Winkler setzte einen Freistoß über die Mauer zum 3:1 ins Netz und dabei blieb es bis zum Schluß.
Pressestimmen
www.mdr.deCFC verliert im hohen NordenEine vermeidbare und unglückliche Niederlage kassierte der Chemnitzer FC. [..] Dabei war Chemnitz lange Zeit besser, hatte in der ersten Hälfte durch einen Lattentreffer von Jansen (22.) sogar die klarste Chance. Doch ein Doppelschlag der Hamburger nach der Pause brachte die Entscheidung. Chemnitz blieb zwar weiterhin bemüht und schaffte sogar noch den Anschlusstreffer. Die Wende gelang aber nicht mehr. [..]
Freie PresseCFC auswärts erneut schwachDer Chemnitzer FC hat sich nach einer weiteren enttäuschenden Auswärtsniederlage in der Fußball-Regionalliga Nord endgültig aus dem Aufstiegskampf verabschiedet. [..] In der ersten Halbzeit bestimmten die Gäste über weite Strecken das Geschehen. Gute Einschussmöglichkeiten blieben aber durchweg ungenutzt. Das Unheil aus Sicht der Himmelblauen begann unmittelbar nach dem Wiederanpfiff. Nach einem weiten Einwurf schlief die CFC-Abwehr. Pichinot lauerte am kurzen Pfosten und schoss den Ball zum 1:0 unter die Latte (46.). Keine fünf Minuten später holte Torhüter Pentke Bourgault im Strafraum von den Füßen. Sukuta Pasu verwandelt den Elfmeter sicher ins rechte untere Eck. [..]
www.fcstpauli.comChemnitz kommt mit 3:1 unter die Räder[..] In der Halbzeit muss Jörn Großkopf seiner Mannschaft eine zumindest ähnliche, kräfteweckende Substanz, wie Holger Stanislawski beim Spiel gegen den FC Augsburg verabreicht haben. Denn die U23 kommt mit frischen Kräften und neuem Mut aus der Kabine. [..] Ein 3:1 Erfolg gegen ein Topteam der Liga, das ist nicht nur ein Schritt aus der Abstiegszone, sondern auch ein Ausrufezeichen des FC St. Pauli. [..]
Trainerstimmen
Jörn Großkopf (MDR-Online):"Ich freue mich tierisch über die drei Punkte. Ich habe einen verdienten Sieg von uns gesehen. Endlich ist meine Mannschaft für eine ordentliche Leistung mit dem entsprechenden Ergebnis belohnt wurden. Wir werden uns nicht lange freuen und uns gleich auf das nächste Spiel vorbereiten. Da kommt am Wochenende die Mannschaft mit der Raute auf uns zu."
Gerd Schädlich (MDR-Online):"Erst nach 20 Minuten Abtastphase wurden beide Mannschaften besser, wobei wir zwei, drei verheißungsvolle Aktionen hatten. Jansens Lattenschuss und Richters Kopfball sind da zu nennen. Die Abwehr nach dem Kopfball war aus meiner Sicht ein Handspiel. Damit sind wir in die Pause aber dort dann auch geblieben. Beim 0:1 nach der Halbzeit haben wir geschlafen. Beim 0:2 sind wir nach einer eigenen Ecke und Ballverlust ausgekontert worden. Uns ist dann der Anschluss gelungen. Aber das haben wir dann auch gleich wieder aus der Hand gegeben. Unterm Strich bin ich sehr enttäuscht. Auch weil wir mitgeholfen haben, dass St. Pauli hier den Platz als Sieger verlässt."
