Spielbericht

Pressestimmen

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Der BFC besann sich zu spät

Der Rahmen für diese Begegnung konnte kaum besser sein. Sonniges Herbstwetter und 19.000 erwartungsvolle Zuschauer bildeten eine stimmungsvolle Kulisse. Das Geschehen auf dem grünen Rasen entsprach dem über weite Strecken leider nicht. Wenn auch am Ende beide Trainer mit der spielerischen Leistung ihrer Mannschaft zufrieden waren, Manfred Kupferschmied dabei natürlich in erster Linie den wertvollen Doppelpunktgewinn im Auge hatte, [..] so war es doch nur eine durchschnittliche Partie. Hinsichtlich der Fairneß lag sie sogar noch unter dem Schnitt. [..]

Beiden Mannschaften war deutlich anzumerken, daß sie auf keinen Fall verlieren wollten, um in der Spitzengruppe zu verbleiben. So konzentrierten sich die Karl-Marx-Städter ebenso wie die Berliner zunächst erst einmal auf das Spiel des Gegners, um es zu stören und zu zerstören, statt in stärkerem Maße mit eigenen Aktionen den Erfolg zu suchen. [..] Zweikämpfe bestimmten lange Zeit die Szenerie, wobei man häufig äußerst energisch zur Sache ging. 30 Hand- und Foulfreistöße (16:14 für den FCK) gegenüber nur 8 Torschüssen (4:4) in den ersten 45 Minuten sprechen eine deutliche Sprache. Die torgefährlichen Situationen waren an einer Hand abzuzählen.

Nach der Pause änderte sich das Bild ein wenig. Nun besann sich vor allem der BFC auf seine spielerischen Potenzen. [..] "Sofort sah er besser aus, wenn er den FCK stärker beschäftigtee", meinte DFV-Trainer Werner Walther. Nun boten sich gute Einschußmöglichkeiten für Noack (47.), Schütze (51.) und Netz (52.). Nach dem 0:1 wurden die Bemühungen noch vergrößert. [..] Aber die Wirkung der Angriffsspitzen blieb zu gering. Die größten Hoffnungen auf den Ausgleich durften die Gäste in der 70. Minute bei Laucks herrlichem 30m-Freistoß hegen, doch Fichtner lenkte die Kugel mit den Fingerspitzen gegen den Innenpfosten, von dort sprang sie wieder ins Feld. [..] Die Gastgeber kamen auch nach der Pause nur selten zu torgefährlichen Angriffszügen. Zumeist in der Abwehr gebunden, sah sich der herausragende J. Müller vorwiegend auf sich allein gestellt.

(Manfred Binkowski)


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So fielen die Tore:

1:0: Eckball von der linken Seite. J. Müller spielt den Ball flach zu Sachse. Dessen Eingabe wird abgewehrt. Das Leder prallt zu Göcke, der in der halblinken Position aus etwa zehn Metern direkt und hoch ins lange Eck einschießt. "Da war beim besten Willen nicht ranzukommen", meinte Schlußmann Hans-Gustav Creydt.
2:0: Es sind nur noch wenige Sekunden zu spielen. Joachim Müller, der auffälligste Akteur auf dem Platz, wird in der eigenen Hälfte im Mittelkreis angespielt. Er liefert sich bis kurz vor dem Strafraum ein Duell mit Rohde, schlägt dabei mehrere Haken. Als der BFC-Libero bei einem weiteren Rettungsversuch ausrutscht, schießt Joachim Müller aus 18m von halblinks flach in die linke Ecke.


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Ein völlig neues FCK-Gefühl

Der FC Karl-Marx-Stadt auf Platz 2! Das hat es lange nicht mehr gegeben. Letztmals nahm der DDR-Meister des Jahres 1967 diesen Rang vom 2. bis 4. Spieltag der Saison 1973/74 ein. [..] Der Trainer führt diesen Aufschwung vor allem "auf die ausgezeichnete kämpferische Bereitschaft, sowohl im Training als auch im Spiel, und auf die größere Angriffsorientierung aus allen Mannschaftsteilen heraus" zurück. Der FCK hat sich zu einem homogenen Kollektiv entwickelt. "Dabei haben sich einige junge Spieler gut eingeführt, sich an der Leistung der älteren steigern und so ebenfalls zur guten Stimmung der Truppe beitragen können", erklärte Mannschaftsleiter Dieter Peter, viele Jahre selbst Nachwuchstrainer.

An der Seite des überragenden Joachim Müller, der nun schon seit Wochen auswahlreife Partien in Permanenz bietet, und des erfahrenen Kapitäns Sorge konnten sich alle anderen steigern, sind junge Leute wie Heydel, der sich mehr und mehr zu einem guten Verteidiger entwickelt, und Uhlig gereift. Daraus resultieren bis auf die Ausrutscher in Zwickau , Rostock und Riesa (jeweils 0:2) geschlossene und schließlich erfolgreiche Partien. [..] Der FCK hat in der jüngsten Vergangenheit einen Qualitätssprung gemacht. Ob er allerdings schon ausreicht, die derzeit ausgezeichnete Platzierung zu behaupten, das muß sich im weiteren Saisonverlauf zeigen. [..]

(m. b.)


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Rubrik: "Spieler des Tages"

Am Sonnabend erzielte er gegen den BFC Dynamo seinen dritten Saisontreffer: Joachim Müller vom FCK (geb. am 13.7.1952). Dieses Tor in der Schlußminute stellte das 2:0 über die Berliner sicher und katapultierte die Karl-Marx-Städter auf Platz 2. An dieser hervorragenden Platzierung hat Joachim Müller ersten Anteil. Schon seit Wochen bietet er ausgezeichnete Leistungen, gefällt durch seine Übersicht, sein Können am Ball, seine geschickte Führung der jungen Akteure. Auch diesmal war er die überragende Erscheinung auf dem Platz.

Spielerstimmen

Dieter Peter, FCK-Mannschaftsleiter (Fuwo)
"Mit diesem wichtigen Heimsieg haben wir unser gestiegenes Leistungsvermögen nachweisen können, sind wir nun auf den zweiten Tabellenplatz vorgedrungen. Der am Ende wohl doch verdiente Sieg über den stark auftrumpfenden BFC Dynamo stand bis zuletzt auf des Messers Schneide, ehe ihn Joachim Müller in der Schlußminute mit seinem herrlichen Treffer endgültig sicherstellen konnte. [..]"

Joachim Hall, BFC-Mannschaftsleiter (Fuwo)
"Wir hatten uns für diese Begegnung viel vorgenommen und haben uns auch in spielerischer Hinsicht gegenüber den vorangegangenen Partien beträchtlich steigern können. [..] Ein Treffer hätte jeden einzelnen in unseren Reihen ganz gewiß noch selbstsicherer auftrumpfen lassen. Aber auf ihn hofften wir leider vergeblich, weil die vorhandenen Chancen nicht genutzt wurden. Und bei Laucks herrlichem Freistoß fehlte schließlich auch ein kleines Quentchen Glück."

Trainerstimmen

Manfred Kupferschmied (Fuwo)
"Ein sehr hart umkämpftes Spiel, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Die Spielanteile waren wohl ausgeglichen. Mit Joachim Müller hatten wir den überragenden Akteur auf dem Platz. Als der BFC alles auf eine Karte setzte, gerieten wir in Druck."

Harry Nippert (Fuwo)
"Eine bittere Niederlage für uns, weil sich die Mannschaft gegenüber den vorangegangenen Spielern erheblich steigern konnte. Die heutige Leistung stimmt mich optimistisch, wenn wir auch bis zuletzt vergeblich um den Ausgleich gekämpft haben, die vorhandenen Möglichkeiten nicht nutzen konnten."