Spielbericht

7. Spieltag - 3. Liga - Saison 2011/2012
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
1:0
Rot-Weiß Oberhausen
Rot-Weiß Oberhausen

Mit Glück und Können zum 2. Heimsieg

von Matthias Mally

Nach zuletzt 2 Niederlagen und 1:6 Toren konnte das Ziel gegen 2.Liga Absteiger Oberhausen, die ebenfalls mehr schlecht als Recht in die Saison gestartet waren, nur 3 Punkte sein. Dabei helfen sollte erstmals auch der unter der Woche verpflichtete Fabian Stenzel, der aus Erfurt zum geilsten Verein der Welt wechselte.

Mit Kampf und Glaube zum zweiten HeimsiegBei Dauerregen hatten sich rund 3400 Zuschauer auf der Fischerwiese eingefunden. Sie sahen eine von Beginn an bemühte Heimelf, denen jedoch anzumerken war, dass die letzten Niederlagen Spuren im Sinne von Verunsicherung im Kopf hinterlassen hatten. Nach anfänglichen, erfolglosen Offensivaktionen der Gäste war es Sträßer, welcher heut von Beginn an ran durfte, der die erste große Chance für die Himmelblauen besaß. Sein Schuss in der 20.Minute wurde jedoch im letzten Moment durch die Gäste von der Linie gekratzt. In der Folgezeit nahm der Club das Heft des Handelns in die Hand, ohne dabei jedoch große Chancen herauszuspielen. Eine davon besaß der Gast in der 36.Minute, welche jedoch nicht genutzt werden konnte. Mit einem 0 zu 0 ging es dann in die Kabine. Auffällig war, dass sich der Gast aus Oberhausen von der ersten Minute an mit penetrant provokantem Zeitspiel den Unmut der Fans zuzog. Da dies fast das ganze Spiel über so verlief, und auch der Schiedsrichter nichts dagegen unternahm, ist Oberhausen seit gestern bei vielen CFC-Fans in der Antipathie-Skala weit nach oben gestiegen.

Abklatschen am Zaun bei strömenden RegenMit neuem Offensivdrang und deutlicher Steigerung kam der Club aus der Kabine. 5 Minuten nach der Pause scheiterte Richter mit einem Kopfball, 10 Minuten später hatte Ronny Garbuschewski die Führung auf dem Fuß, doch Gästekeeper Melka konnte sein Schuss mit großer Mühe halten. Nachdem Oberhausen in der 69.Minute noch einmal eine Chance besaß, entschloss sich der Trainer der Himmelblauen zu einem Doppelwechsel. Dobry und Aydemir rein, Tüting und Schloss raus. Diese Wechsel brachten frischen Wind in den Laden. Der Erfolg sollte nicht lange auf sich warten. Nur 5 Minuten nach seiner Einwechslung erkämpfte sich der vor der Saison aus Halle gekommene Selim Aydemir das Leder und zirkelte es aus spitzen Winkel zum viel umjubelten Führungs- und Siegtreffer in den Kasten der Gäste. Die Vorarbeit kam vom ebenfalls eingewechselten Bastian Henning. Aydemir war es auch, der die endgültige Entscheidung auf den Fuß hatte, doch die Ablage von dem eingewechselten Dobry konnte er nicht verwerten. Schockzustand dann kurz vor Schluss: In der Nachspielzeit hatte der Gast die Chance zum Ausgleich. Da dieser aber unverdient gewesen wäre, wurde der Kopfball neben statt in das Tor gesetzt. Der Rest war pure Erleichterung und Freude über den 2. Saisonsieg, welcher am Ende durchaus als verdient bewertet werden darf.

Fazit: Gegen provokant aufspielende Gäste erzwang der CFC sein Glück und hatte in Selim Aydemir einen eiskalten Vollstrecker. Ohne zu brillieren fügte sich Neuzugang Stenzel mit einer soliden Leistung in die Mannschaft ein. Wie das gesamte Team steigerte auch er sich nach der Pause. Nun sind alle Augen auf das Auswärtsspiel in Jena gerichtet. Mit hoffentlich großer Fanunterstützung soll und muss in 2 Wochen der nächste Sieg her.

Wertung: 2,5

Bester Himmelblauer: Die Einwechsler

Pressestimmen

Freie Presse

Neuzugang Aydemir glänzt mit Klassetor

Auch der Regen konnte die gute Laune der Spieler auf dem Platz und der 3400 Zuschauer nicht trüben. Nach 90 Minuten Kampf pur stand den Himmelblauen die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. "Wir haben uns für die gute Arbeit unter der Woche belohnt", freute sich Torwart Philipp Pentke nach dem 1:0 gegen Rot-Weiß Oberhausen. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten stand Neuzugang Selim Aydemir, der mit einem Klassetor nach 77 Minuten den CFC jubeln ließ. Der 20-Jährige schüttelte erst Gegenspieler Schiller ab und schlenzte den Ball dann überlegt ins lange Eck. "Den wollte ich so versenken. Dass der Schuss genau ins Eck geht, wusste ich aber nicht", gab der Siegtorschütze zu. [..]

MDR-Online

Aydemir macht das Joker-Tor

[..] Nach zähen 30 Minuten mit jeweils einer Chance für beide Mannschaften (Sträßers Volleyschuss wurde auf der Linie geklärt/20.) kam Chemnitz immer besser ins Spiel. Die "Himmelblauen" waren nun deutlich engagierter, machten Druck und hatten auch mehr Chancen. Schüsse von Förster und Tüting aus jeweils etwa acht Metern (38./40.) fanden allerdings nicht den Weg ins Tor. [..] Auch nach der Pause hatte Chemnitz mehr vom Spiel. Richter köpfte knapp über den Kasten (51.), Garbuschewskis Fernschuss auf nassem Rasen (58.) war ebenfalls gefährlich. Und wieder hätte es beinahe auf der anderen Seite geklingelt: Schliesings Hechtflugkopfball am Ende eines RWO-Konters ging nur knapp vorbei (69.). Dann wurde Aydemir eingewechselt und sorgte für eine erste Erlösung. Der Deutsch-Türke erkämpfte sich nach einem Laufduell am linken Strafraumeck den Ball und schlenzte ihn aus fast unmöglichem Winkel sensationell ins Dreiangel. Fünf Minuten später vergab er die Chance zum 2:0. [..]

Revier-Sport

"Der Gegner war keinen Deut besser"

Frank Kontny stand mit säuerlicher Miene vor dem Presseraum des Chemnitzer FC. Oberhausens Sportlicher Leiter wollte sich mit dieser Niederlage einfach nicht abfinden: "Die Niederlage war vollkommen überflüssig. Chemnitz war keinen Deut besser, das war ein Spiel auf Augenhöhe, das wir nicht hätten verlieren müssen." [..] Wenn auch nicht der Torschütze des Tages, so war Ronny Garbuschewski doch die prägende Figur im Spiel des CFC. Dass die Begegnung sehr unansehnlich daher kam, erklärte der Mittelfeldmann so: "Wir haben gegen einen direkten Konkurrenten gespielt. Da will man hinten erstmal nichts zulassen, also ging nach vorne erstmal nicht so viel. In der zweiten Halbzeit haben wir aber zugelegt und freuen uns natürlich über die wichtigen drei Punkte." [..]

Der Westen

RWO vom Glück im Stich gelassen

[..] Das 0:1 (0:0) beim FC Chemnitz steckte allen Rot-Weißen tief in den Knochen. Stark gekämpft, Chancen erspielt, aber nicht draus gemacht. Und dann wurde Melka, der sein Team bis dahin mit einigen Paraden im Rennen gehalten hatte, von einem Sonntagsschuss des eingewechselten Selim Aydemir überwunden. Ein schönes Tor in der 78. Minute, ohne Frage. Zu verhindern gewesen wäre es wohl, wenn Dimi Pappas im Zweikampf am Strafraumeck mit dem Schützen nicht ausgerutscht wäre. Es passt zur derzeitigen Situation des Kapitäns, dass ausgerechnet ihm das passiert – das Pech klebt an seinen Stiefeln. [..]

Trainerstimmen

Gerd Schädlich (MDR-Online):
"In der ersten Halbzeit haben wir in der Defensive sicher gestanden, konnten uns aber auch nur wenige Chancen herausarbeiten. Wir erzielten dann verdient die Führung, haben es aber nicht geschafft, ein weiteres Tor nachzulegen. Das Spiel haben wir nicht unverdient gewonnen. Ich freue mich für Aydemir, dass es mit dem Tor geklappt hat."

Theo Schneider (MDR-Online)
"Ich ärgere mich maßlos. Die Niederlage war unnötig. Wir waren gut eingestellt und haben souverän agiert. Der CFC war durch Standards gefährlich. In der zweiten Halbzeit standen wir kompakt. Durch einen dicken Brocken haben wir die Führung für den CFC zugelassen. Leider haben wir uns für den großen Aufwand nicht mit einem Punkt belohnt."

7. Spieltag - 3. Liga - Saison 2011/2012
Samstag, 27. August 2011, 14:00 Uhr
Fischerwiese, Chemnitz
Zuschauer: 3.411
Schiedsrichter: Grudzinski (Hamburg)
Chemnitzer FC
T Pentke
A StenzelGelbe Karte
A Wachsmuth
A Richter
A Birk
M Garbuschewski
M Wilke
M Tüting (72. Dobry)
M SträßerGelbe Karte
S Schlosser (72. Aydemir)
S Förster (59. Henning)

Trainer: Schädlich
Rot-Weiß Oberhausen
T MelkaGelbe Karte
A Gataric (80. Grumann)
A Schiller
A WillersGelbe Karte
A PappasGelbe Karte
M Reichert
M Ellmann (66. Terranova)
M GyasiGelbe Karte
M Brown ForbesGelbe Karte (70. Bahcecioglu)
S Schliesing
S Kullmann

Trainer: Schneider
Tore
1:0 Aydemir (79.)