Spielbericht

15. Spieltag - 3. Liga - Saison 2012/2013
Kickers Offenbach
Kickers Offenbach
0:0
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC
von Frank Neubert

Schnee! Verdammt nochmal! Schnee! Im Oktober! Das war der erste Gedanke beim Blick aus dem Fenster. Ob man im Fanprojekt schon daran gedacht hatte, auf dem Fanmobil die Winterräder aufzuziehen? Wie würde man auf den Autobahnen durchkommen? Und würde das Spiel überhaupt stattfinden? Aber alle diese bangen Gedanken und Sorgen waren unnötig, denn man kam pünktlich 13 Uhr in Offenbach an. Einzig die Zugfahrer hatten etwas Pech, denn ihr Zug "verfuhr" sich wegen einer nicht gestellten Weiche, so dass die Jungs mit etwas Verspätung zum Spiel kamen.

Tolle Überraschung - über Nacht hatte es geschneit!Die Offenbacher waren seit dem letzten Treffen vor 9 Monaten fleißig gewesen und hatten in ihrer Heimstätte die vierte und letzte Tribüne hingebastelt. Ein bißchen neidisch konnte man da aus Chemnitzer Sicht und angesichts der anstehenden 5. Abstimmung im Stadtrat am 14. November schon werden. Verbessert hatte sich auch der Gästeeingang am Bieberer Berg. Diesmal gab es an 4 Schaltern Tickets, und nicht wie im Januar an der Ein-Mann-Station mit gestresstem hessischen Rentner. Erfreulich war aus Chemnitzer Sicht der überraschend gut gefüllte Gästeblock, der sich immer mehr füllte und wo am Ende ca. 400 Fans ihren FCK ordentlich anfeuerten.

Auf dem Rasen setzte CFC-Trainer Gerd Schädlich auf jene Elf, die den 1. FC Saarbrücken mit 4:1 überrollt hatte. Und die himmelblaue Dampfwalze legte sofort los: Pfeffer (5.) und im Anschluss Birk (6.) nach einer Ecke hatten die ersten Großchancen im Spiel. Danach entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit kleineren Aufregern auf beiden Seiten. In der 13. Minute kamen die Gastgeber (allerdings nach klaren Foul an le Beau zuvor!) zur ersten Riesenchance - Fetsch steuerte im Alleingang auf Pentke zu, und der fuhr in einer blitzschnellen Reaktion noch die Krakenhand heraus und lenkte das Leder zur Ecke ab. In der 22. Minute wurde wieder auf Chemnitzer Seite gestöhnt, als Finks Schlenzer von einem Offenbacher Bein gerade noch ins Toraus beförderte wurde. So ging es 0:0 in die Pause, obwohl es auch 1:1 oder 1:2 hätte stehen können.

Josip Landeka verschenkte nach dem Spiel sein Trikot Nach der Pause entwickelte Offenbach den befürchteten Druck. Der mit 26 Toren zu offensivstärksten Teams der Liga gehörende OFC schnürte nun die Himmelblauen öfters in der eigenen Hälfte ein. Die Abwehrspieler verrichteten Schwerstarbeit - Bankert und Wilke legten sich mächtig ins Zeug und brachten mit mancher Grätsche Aufruhr ins hessische Pubikum. Mit vereinten Kräften und einem sensationell haltenden Philipp Pentke hielten die Himmelblauen in mehreren brenzligen Szenen die 0. Dennoch hätte der Club auch mit einem "dreckigen" 1:0-Sieg aus der Partie gehen können. Beim besten Konter der 2. Halbzeit legte Fink perfekt auf Makarenko quer, leider zischte der Schuß (77.) des Ukrainers ganz knapp über die Latte. Fink setzte noch einen Freistoß knapp neben das Tor (78.), dann stand wieder Defensive an. Mit etwas Glück und fehlenden Zielwasser auf OFC-Seite hielt das 0:0 bis zum Schlußpfiff.

Nach dem Spiel und dem Jubel mit den mitgereisten himmelblauen Fans über den - nunja, etwas glücklichen - Punkt gab es noch eine Szene für das Familienalbum. Auf der Haupttribüne entrollten ein paar einheimische Fans ein Transpi "Josip, bitte schenk mir dein Trikot!" Und was tat der gute Landeka auf dem Rückweg vom Gästeblock zur Haupttribüne? Na klar, der in Offenbach geborene Kroate ging zu den Plakatmalern hin und schenkte denen sein Leibchen mit der Nummer 22. So war dann endgültig für Friede-Freude-Eierkuchen gesorgt und die himmelblaue Fangemeinde darf sich nun auf das Spiel am kommenden Samstag gegen den Zweitligaabsteiger aus Karlsruhe freuen.

Wertung: 2,5

Beste Himmelblaue: Fink, Bankert, Pentke

Trainerstimmen

Arie van Lent (MDR-Online):
"Ich habe auch in der ersten Halbzeit zwei Teams auf Augenhöhe gesehen. Unserem Spiel hat da aber die Genauigkeit gefehlt. Wir haben es immer wieder versucht, gegen gut stehende Chemnitzer. In der zweiten Halbzeit haben wir uns unheimlich gesteigert und hätten es da vielleicht auch verdient gehabt, zu gewinnen. Aber was fehlte war einfach, dass wir eine unserer Chancen genutzt haben. Generell kann ich gerade auch mit der zweiten Halbzeit zufrieden sein. Auch wenn es nicht zum Sieg gereicht hat."

Gerd Schädlich (MDR-Online)
"Ich denke in der ersten Halbzeit war es ein verteiltes Spiel in dem beide Mannschaften verheißungsvolle Situationen hatten. Wir haben gut ins Spiel gefunden und uns einige gute Chancen erspielt. Diese haben wir aber zu halbherzig genutzt. Ich hatte da den Eindruck, dass meine Mannschaft nicht davon überzeigt war, hier gewinnen zu können. Die zweite Halbzeit war dann für uns schwieriger. Dort hatten wir einfach zu wenig Ballsicherheit und der Druck vom OFC hat dadurch auch stark zugenommen. Aber wir haben uns gegen eine drohende Niederlage gestemmt und hatten auch das Quäntchen Glück einen Punkt bei den Offenbachern zu holen."

15. Spieltag - 3. Liga - Saison 2012/2013
Samstag, 27. Oktober 2012, 14:00 Uhr
Sparda-Bank-Hessen-Stadion, Offenbach
Zuschauer: 5.895
Schiedsrichter: Steinberg (Korntal-Münchingen)
Kickers Offenbach
T Wulnikowski
A Stein
A Husterer
A Kleineheismann
A Ahlschwede
M Reinhardt
M FeldhahnGelbe Karte
M Mehic
M Hahn (50. Bender)
S Rathgeber (61. Vogler)
S Fetsch

Trainer: van Lent
Chemnitzer FC
T Pentke
A le Beau
A Wilke
A BankertGelbe Karte
A BirkGelbe Karte
M Pfeffer
M Hörnig
M KegelGelbe Karte (71. Jansen)
M Mrowiec
M Landeka (67. Makarenko)
S Fink (88. Förster)

Trainer: Schädlich
Tore
Tore Fehlanzeige