Von Frank Neubert
Schade, schade, schade! Die Himmelblauen waren nahe dran, beim Favoriten in Leipzig einen Punkt aus dem Zentralstadion zu entführen und somit Darmstadt ein bißchen Schützenhilfe zum direkten Aufstieg zu geben. Mit der Niederlage konnte das Team aus Fuschl am See (Österreich) den CFC zum ersten Mal in einem Punktspiel bezwingen.
In der Aufstellung des CFC gab es eine faustdicke Überraschung, denn für den gesperrten Linksverteidiger Birk stellte Heine den wieder genesenen Al-Hazaimeh in der Abwehr auf, Hofrath rückte auf Links nach vorn. Allerdings stellte Heine dieses Experiment zur Halbzeit ein, da Rasenballsport fast alle gefährlichen Situationen über diese Seite entwickelte. Der Gastgeber war von Beginn an besser im Spiel, drückte den Club oft in die eigene Hälfte und arbeitete am ersten Treffer. Dieser fiel in der 24. Minute, als Frahn einen Ball stoppte, dieser vor die Füsse von Fandrich sprang - und dieser einen Hammer aus gut 25 Metern auspackte. Pentke hatte keine Abwehrchance - der Faden schlug zum 1:0 im Gehäuse ein. Doch ebenso überraschend wie das 1:0 fiel auch der Ausgleich. Mauersberger hatte sich auf der rechten Außenbahn nach vorn gewuselt, flankte nach innen, wo Hofrath das Leder mit der Spitze ins Netz bugsierte. Der Verteidger hatte sich zwischen zwei Dosen-Kickern einfach durchgemogelt. 1:1 und bei gut 4.000 Fans im Gästeblock ging die Luzi ab!
In der zweiten Hälfte rückte Hofrath in die Abwehr zurück, vorn links wirbelte nun Pfeffer. Gleich nach Wiederanpfiff gab es nach einem Freistoß des Gastgebers wildes Gewusel im CFC-Strafraum, der Ball flipperte von Feind zu Freund und zurück und zum Schluß lagen Frahn, Poulsen und Hofrath am Boden. Kein Tor. Geklärt. Das Spiel wurde danach ruhiger, der Club mit mehr Zugriff und Dosensport nicht mehr mit der Sicherheit der ersten Halbzeit. Das 1:1 tickte auf der Uhr und die lief langsam runter. Aber eine Viertelstunde vor Schluss zog Brauseball einmal das Tempo an. Conrad musste einen Heber von Kimmich für den geschlagenen Pentke von der Linie fischen, und schon rollte der nächste Angriff an. Kaiser überlief die durcheinandergewirbelte CFC-Abwehr und schob zur Freude der Leipziger Marketingopfer zum 2:1 ins lange Eck ein. Heine warf Förster und Hensel in die Partie, beide orientierten sich nach vorn. In der 91. Minute passierte es - Abwehrfehler bei Rasenball, Fink angelt sich den Ball und stürmt los. Doch ein Abwehrspieler ist noch an Fink dran, schiebt sich vor ihm und bringt das Spielgerät mit Hilfe der Hand (im Strafraum!) unter seine Kontrolle. Fink protestierte, aber die Pfeife von Schieri Stegemann blieb stumm...
Trainerstimmen
Alexander Zorniger (RBL) bei MDR-Online:"Wir haben heute eine sehr präsente Leistung auf den Platz gebracht. Auf Grund unserer Großchancen und der beiden Rettungstaten der Chemnitzer war es ein verdienter Sieg. Das war heute eine großartige Mannschaftsleistung und wir haben besseren Fußball gespielt als in den vergangenen Wochen. Man hat heute auch gesehen, wenn z.B. Frahn platt ist, dass wir gute Leute bringen können, aber auch müssen, um den Druck weiter hochzuhalten. Wir freuen uns schon auf das nächste Highlightspiel zu Hause gegen Darmstadt, da werden es dann sicher auch noch mehr als 18.000 Zuschauer."
Karsten Heine (CFC) bei MDR-Online:"Wir haben heute zu einem spannenden Derby beigetragen. Zu Beginn hatten wir Schwierigkeiten, mit vielen Ballverlusten im Aufbauspiel. Was natürlich auch am aggressiven Arbeiten der Leipziger lag. In der ersten Halbzeit waren wir zumindest sehr effektiv, denn mit dem ersten Angriff haben wir den Ausgleich erzielt. Nach der Pause hat der Druck der Leipziger etwas nachgelassen, trotzdem hatten wir noch zweimal großes Glück. An dem verdienten Sieg der Leipziger gibt es keinen Zweifel. Ich wünsche Leipzig, dass sie sich für diese Saison belohnen und aufsteigen. Unser wichtigstes Spiel ist jetzt am Mittwoch gegen Auerbach im Landespokal."
Karsten Heine (CFC) bei Bild-Chemnitz:"Zum ersten Mal wurde die Laufleistung des gesamten Spiels gemessen. Für RB kamen 120 Kilometer, für uns 117 Kilometer zusammen. Das sind für die 3. Liga erstklassige Werte. Diese Spiel hatte zudem ein hohes Tempo."