Spielbericht

Schon bei der Ankunft an der sonnendurchfluteten Blechbüchse (Brita Arena), überkamen einen wohlige Schauer, ob der großen Schar an himmelblauen Getreuen. Frohgelaunte Menschen, erwartungsvolle Vorfreude, wunderbares Fußballwetter, alles was "Rang und Namen hat" traf sich, nach dem 4-0 Sieg gegen Erfurt eben auch leicht euphorisiert, zum Stelldichein des großen Chemnitzer FC in der hessichen Landeshauptstadt.

Es war angerichtet für ein Fest in himmelblau...

... der Spielbericht hätte ähnlich positiv weiter klingen und gar enden können, wenn da dann nicht wieder diese 90 Minuten Fußball hätten gespielt werden müssen. In bewährter Manier verschlief der Club die Anfangsphase und wie es beinahe schon zur Tradition geworden ist, liess man sich ein Gegentor binnen der ersten 10 Minuten einschenken. Der Dilettantismus, der zuvor in der "Zweikampf"führung an den Tag gelegt wurde, bestätigt die Annahme, dass nicht alle Spieler im CFC- Kader drittligatauglich sind. So mancher Kreislklassenstürmer hätte gerne mal solch einen Gegenspieler... :-(

Zwar bekamen die Heine-Jungs das Spiel hernach besser in den Griff, hatten viel Ballbesitz, aber echte Torgefahr konnte nicht heraufbeschworen werden. Wie auch, wenn man das Spiel über die Flügel nahezu komplett unterläßt, sich auf ungenaue Pässe durch´s zugestellte Zentrum oder auf "Langholz" beschränkt. Die Offensivkräfte hingen so ziemlich in der Luft, Anton Fink agierte diesmal auch nicht in vorderster Front, sondern spielte hängend hinter Tino Semmer.
Die frühe, aber notwendige Auswechslung Toni Wachsmuths (gelb- rot gefährdet), machte einen Umbau der Viererkette nötig, Scheffel rutschte in die Innenverteidigung und Stenzel übernahm den Posten hinten rechts. Beide erledigten ihre Aufgaben weiterhin ordentlich. Eingewechselt wurde mit Laufwunder Benni Förster eine weitere Offensivkraft.
Eine dicke Chance der Gastgeber, kurz vor dem Seitenwechsel, vereitelte der wieder einmal bombensichere Philipp Pentke im gekonnten 1gegen1- Spiel, als er einen scharfen Schuss aus spitzem Winkel am langen Pfosten vorbeilenken konnte. Bravo Penne.

In der 2. Halbzeit übernahm der CFC mehr und mehr die Initiative, hatte deutlich mehr Ballbesitz als die Heimelf, aber weiterhin kamen die entscheidenden Pässe nicht an den Mann, die Fehlpassquote war nicht ausreichend, um klare Tormöglichkeiten zu kreieren. Es fehlte die Durchschlagskraft, es fehlte der Zug zum Tor, auch wurden die Zweikämpfe im Offensivbereich nicht mit dem nötigen Durchsetzungsvermögen bestritten, spielerisch war der Club viel zu unflexibel und die Aktionen somit zu vorhersehbar. Aufgrund der offensiven Harmlosigkeit, verwunderten die getätigten Spielerwechsel dann doch sehr. Ein Marc Hensel ist nun nicht unbedingt dafür bekannt, das Spiel nach vorne schneller machen zu können und Kreativelemente einzubringen, Sascha Pfeffers Hereinnahme erfolgte viel zu spät. Offenbar können wir uns zudem den Luxus erlauben, ein Zauberfüsschen wie Kolja Pusch weiterhin vollends zu ignorieren... schwer nachvollziehbare Personalentscheidungen, aber auch Ansichtssache.

Aus dem himmelblauen Fan-Block wurde die Mannschaft in bravoröser Manier unterstützt, so gelten die Fans und unser Schnapper Philipp Pentke als die eindeutig stärksten Akteure am gestrigen Nachmittag IN* der Brita Arena. In einem Spiel, dass man nicht hätte verlieren müssen, in dem man aber keine geeignete Strategie (taktsiche Ausrichtung) und keine geeigneten Mittel fand, um dem Tabellenvierten einen Punkt abzuknöpfen. Die fünfte gelbe Karte und die damit verbundene Sperre unsers Top- Torjägers gegen Holzbein Kiel, ließen den Nachmittag aus fußballerischer Sicht dann vollends ins Leere laufen.

Fazit: Auch wenn wir nicht komplett schlecht agiert haben, so bleibt gerade im spielerischen Bereich noch sehr viel Luft nach oben. Mit mehr Biss, mit mehr unbedingtem Siegeswillen, wäre in Wiesbaden deulich mehr drin gewesen und man hätte den rund 400!!! CFC-Fans Ostern deutlich verschönern können. Schade.

In der Hoffnung, dass alle Unterstützer unseres Vereins gesund daheim angekommen sind, wünsche ich allen Freunden des himmelblauen Fussballsports ein frohes und sonniges Osterfest.

P.S.: *Nach Spielende kam es zu undurchsichtigen, unnötigen und unschönen Szenen im Bereich vor dem Stadion, bei denen die Polizei kurzweilig Fans, die zuvor gemeinsam im Gästeblock standen, trennen musste. Dieses Handeln trieb den verwunderten Beobachtern die Falten auf die Stirn. Was sollte der Quatsch?