Vorbericht

35. Spieltag - 3. Liga - Saison 2013/2014
SV Wehen Wiesbaden
SV Wehen Wiesbaden
1:0
Chemnitzer FC
Chemnitzer FC

Den letzten Baustein zum Klassenerhalt setzen...

von Timo Görner

...beim SV Wehen Wiesbaden, für den es in den letzten 4 Spielen nicht um alles, aber um viel geht.

Die aktuelle Saison unseres Gegners

Vier Spiele vor dem Finale sind die Hessen Teil eines "Vierkampfs" um Rang 4, der für den DFB-Pokal 2013/2014 berechtigt. Für den SVWW hat dieser Platz enorme Wertigkeit bekommen, weil man im Landespokalhalbfinale bei Regionalligist Offenbach (0:1) ausschied. Gleiches gilt übrigens für den VfL Osnabrück als aktueller 4.

Als Mitfavorit auf die Aufstiegsplätze gestartet, konnte man bis Mitte der Herbstrunde ganz oben mitspielen. Nach 6 Spielen noch unbesiegt, hatte man bereits viermal die Tabellenführung inne. Auch das Spitzenspiel gegen Leipzig (2:1) konnten die Hessen für sich entscheiden, deklassierten zudem die Stuttgarter Kickers (4:0) und überzeugten in Burghausen (3:1). Eben die Offensive war damals noch absolute Spitze mit 14 Treffern. Den ersten Dämpfer setzte es in Erfurt (0:3) und bis zur Winterpause rutschte man dann bis auf Platz 7 ab. Zumindest Rang 3 war mit 4 Punkten Rückstand aber noch in Reichweite. Folgend wurden 5 weitere Niederlagen kassiert, dagegen nur 3 Siege gestellt. In Elversberg (0:3) blieb man unter den Möglichkeiten und Erwartungen. 2 Pleiten in Folge vor dem Herbstrundenende gegen Rostock (1:3) und in Stuttgart bei den Kickers (0:2) waren Anzeichen für den Trend in Richtung Mittelfeld. Vor allem zu Hause klemmte die Säge: Vom 13.09.2014 bis Rostock hofften die Fans im eigenen Stadion sechsmal in Folge vergeblich auf einen Heimdreier und erlebten neben der Hansa-Pleite auch eine Abfuhr gegen Unterhaching (0:2). Es war das Ende der Ära "Vollmann" bei den Hessen.

Nach einem Spiel unter Interimslösung Bernd Heemsoth mit einem soliden 0:0 in Heidenheim übernahm Ex-Profi Marc Kienle ab Spieltag 14 das Amt. Wie oben zu lesen ist, blieb die ganz große Trendwende aber aus. Zwei weitere Siege gelangen, ausgerechnet in unserem Hinspiel und gegen Kellerkind Saarbrücken (1:0). Auch große Investitionen in der Winterpause blieben aus. Bei 3 Abgängen und einem Neuzugang wurde der Kader sogar verkleinert. Der Start nach dem Winter verlief gegen Halle (0:3) und der dritten Heimpleite in 4 Duellen deprimierend. Die notwendige positive Konstanz konnte man nicht erreichen, Licht und Schatten wechselten sich ab. Auswärtssiege in Münster (1:0) und beim VfB II (2:1) ließen die Fans wieder auf mehr hoffen wie auch die Heimauftritte gegen Elversberg (3:0) und Osnabrück (1:0). Rückschläge bildeten die Auftritte in Kiel (0:3) und zuletzt in Regensburg (0:3). Gegen die Topteams in Leipzig (0:1) und gegen Heidenheim (0:1) blieb man ohne Punkte. Nur ein Zähler aus den letzten 3 Begegnungen verspielte den immens wichtigen 4. Platz, nun vergeben an Osnabrück.

Die Heimbilanz sieht ganz gut aus: Mit Heidenheim, Rostock und Unterhaching holten sich nur 3 Teams den Sieg in der "Brita-Arena". 7 Siege in 16 Spielen sind aber zu wenig, um ganz oben mitzuspielen. Auswärts reicht es immerhin zur sechstbesten Bilanz und nur knappen negativen Saldo bei 6 Erfolgen und 7 Niederlagen. 37:41 Tore sprechen für eine schwache Offensive (16.) aber eine gute Defensive (7.).

Im Landespokal scheiterte man im Halbfinale in Offenbach, muss somit in der Liga noch mal deutlich nachlegen. Deprimierend ist das Aus zudem, da ein Sieg in Offenbach die DFB-Pokalteilnahme gebracht hätte. Finalgegner, nun für den OFC, ist der sichere qualifizierte SV Darmstadt 98.

Delegierungen seit dem Hinspiel

3 Spieler haben den Verein nach dem Hinspiel verlassen, einer kam hinzu.
Jeff Gyasi (25/Abwehr) schloss sich Aufsteiger SV Elversberg an, ebenso aktiv im Mittelfeld wie Sascha Wolfert (24). Julian Wießmeier (21) aus dem gleichen Bereich kehrte nach einem halben Jahr Ausleihe zum 1. FC Nürnberg zurück. Gyasi kam nach Verletzung im Mai 2013 beim SVWW auch nach der Ausfallzeit nicht zum Zug. Wolfert schaffte nicht den Durchbruch. Julian Wießmeier spielte nach 3 Einsätzen Mitte der Herbstrunde auch keine Rolle mehr.
Ebenfalls in der Winterpause stieß Steffen Haas (26/Mittelfeld) vom Karlsruher SC zum SVWW. Er war dort ohne Perspektive und stand nicht mal im Kader der 19 Spiele vor dem Jahreswechsel.

Der Trainer

Marc Kienle (41) übernahm die Mannschaft am 28.10.2013. Der SV Wehen Wiesbaden ist seine erste Station als Trainer im Herrenbereich. Sein Vertrag gilt noch bis Ende der kommenden Saison. Seine Bilanz bislang: 7 Siege, 6 Remis und 7 Niederlagen.

Die Mannschaft

Im Tor gibt es einen Zweikampf zwischen Routinier Michael Gurski (35) und Markus Kolke (23). Seit Spieltag 14 hat Kolke das Vertrauen des Trainers und profitierte damit vom Wechsel von Vollmann auf Kienle.
In der Abwehr bilden Kapitän Nico Herzig (30) und Michael Wiemann (27) das Gerüst. Wiemann ist jedoch am Samstag Gelb-gesperrt. Marcus Mann (30) hatte ab Mitte der Herbstrunde bis zur Winterpause mit Achillessehnenproblemen zu kämpfen, zählt seitdem auch wieder zu den festen Größen im Team. Maximilian Ahlschwede (24) begann mit Verletzungspech, kämpfte sich dann in den Stammkader. Mitte März warf ihn eine Verletzung erneut zurück und so zählt er seitdem nicht mehr zum Kader. Der Slowene Jovan Vidovic (25), ehemals U21-Auswahlspieler seines Landes, pendelt zwischen Ersatzbank und Anfangsformation. Der Ex-Cottbuser Adam Straith (23) zählt seit Ende November 2013 nicht mehr zum Aufgebot, kommt nur noch in der Zweiten zum Einsatz. Besser läuft es für die jungen Kicker Alexander Nandzik (21) und den zweiten Slowenen Denis Perger (20), die bereits mehrmals zum Stammkader zählten. Der Ex-Rostocker Stephan Gusche (24) zog sich Ende Juli einen Kreuzbandriss zu, kam nur zu 2 Einsätzen und fällt vermutlich noch bis Saisonende aus. Wiemann kann immerhin 4 Tore aufweisen, Mann kommt auf deren 3.
Im Mittelfeld haben sich Nils-Ole Book (28), Alf Mintzel (32), Robert Müller (27), Tobias Jänicke (25) und Julian Grupp (22) etabliert. Müller und Jänicke haben wie Gusche eine Rostocker Vergangenheit. Mit Mintzel hat man einen der Topvorbereiter der Liga, der für 9 Tore auflegte. Book konnte dies in 5 Fällen. Jänicke erzielte bereits 7 Treffer und war dreimal der Vorlagengeber.
Im Angriff gibt es Parallelen zum CFC: Ein herausragender Angreifer und zu wenig dahinter. Der Angolaner José Pierre Vunguidica (20) ragt mit 10 Toren und 5 Vorlagen heraus und traf zuletzt beim 1:1 in Unterhaching ins "Schwarze". Der damals vierte Treffer im vierten Spiel hintereinander. Der aus Münster gekommene Hoffnungsträger Marco Königs (24) ist beim SVWW nur "Mitläufer" und zumeist Reservist. Der junge Luca Schnellbacher (19) machte mit 2 Toren und 2 Vorbereitungen auf sich aufmerksam, ist aber fast durchgängig "Joker". Damit sieht es nicht unbedingt besser aus als beim Gegner vom Samstag.
26 Spieler stehen im Kader, mit 25,7 Jahren im Schnitt relativ deutlich über dem des CFC mit 24,9.

Die Einkaufsbilanz

14 Neuzugänge sind bis heute zu vermelden. Von denen konnten sich Tobias Jänicke (Dynamo Dresden) und Julian Grupp (SG Sonnenhof Großaspach) durchgängig durchsetzen. Jänicke kann für den offensiven Sektor als "Verstärkung" angesehen werden. Maximilian Ahlschwede (Offenbach) steht derzeit nicht im Kader, nach Stammspieler-Dasein in den Monaten davor. Die Nachwuchsspieler Denis Perger (Freiburg) und Alexander Nandzik (Fortuna Düsseldorf II) machten sich alles in allem ganz gut. Als "Flop" muss Marco Königs (Münster) gesehen werden, der den SCP verließ weil er nicht an Taylor und Nazarov im Angriff vorbei kam, als Referenz dennoch 7 Tore mitbrachte. Beim SVWW ist er in 15 Spielen noch ohne Tor – 12x eingewechselt. Ebenso eher enttäuschend ist der zweitligaerfahrene Adam Straith (Saarbrücken). Stephan Gusche (Rostock) wurde durch seine schwere Verletzung außer Gefecht gesetzt. Gesamtfazit: eher etwas durchwachsen eingekauft.

Gewinner der Saison bislang

Mit Alexander Nandzik (21) und Denis Perger (20) kamen zwei junge Spieler zu mehreren Einsätzen in der Stammformation. Julian Grupp (22) schaffte nach dem Wechsel aus der Regionalliga Südwest den Sprung in die 3. Liga, ist Stammspieler in Wiesbaden.

Prognose

Platz 4 kann man nicht mehr aus eigener Kraft schaffen und hat mit den Heimspielen gegen den CFC und vor allem Darmstadt 98 sowie Dortmund II "dazwischen" nicht das einfachste Programm vor dem Saisonfinale in Rostock. Tipp: Platz 5 bis 7.

Das Umfeld

Ziel des SV Wehen Wiesbaden, als derzeitige Nummer 4 in Hessen hinter den beiden Frankfurter Vereinen und Darmstadt, bleibt die Rückkehr in die 2. Bundesliga. Dass mit den "Lilien" im Süden des Landes ein Verein wesentlich näher dran ist – mit nicht unbedingt besseren Voraussetzungen, allein was das Stadion anbetrifft – dürfte die Verantwortlichen wurmen. Denn so richtig voran geht es sportlich nicht bei den Rot-Weißen, seit Jahren.

Mit 3.071 Zuschauern im Schnitt liegt man auch klar unter dem Zuspruch der Darmstädter mit etwas mehr als 6.400. Das ist zudem ein stetiger, wenn auch kleiner Rückgang, gegenüber den 3.378 aus der Vorsaison und den 3.514 1 Saison davor. Allerdings steht das Hessen-Derby gegen Darmstadt noch aus, was diesmal zumindest aus Richtung der "Lilien" mehr Fans für eine Anreise mobilisieren sollte. In der erfolgreichen Startphase konnte man mehr Fans begrüßen. Duisburg sahen 4.800, RB Leipzig 4.100 und Münster 4.000. Seit dem Abfall ins Mittelfeld mit wechselhaften Leistungen konnte man maximal etwas mehr als 3.000 abkassieren. Den Tiefpunkt des Interesses bildete das Gastspiel Burghausens mit lediglich 1.900 zahlenden Besuchern. Heidenheim sahen im letzten Heimspiel 2.600. Am Samstag dürften die reisenden Himmelblauen mit rund 2.000 Einheimischen rechnen.

Die Qualifikation für den DFB-Pokal war erklärtes Saisonziel, wurde durch das 0:1 in Offenbach verspielt. So muss zwingend Rang 4 erreicht werden. Für die Drittliga-Lizenz 2014/2015 hat man "kleinere Auflagen" erhalten, wie der CFC.
35. Spieltag - 3. Liga - Saison 2013/2014
Samstag, 19. April 2014, 14:00 Uhr
Brita-Arena, Wiesbaden
Zuschauer: 2.565
Schiedsrichter: Glasmacher (Alsdorf)


Tore

Die Tabellenverläufe

Tabellenhistorie

Der Vergleich

SV Wehen Wiesbaden Chemnitzer FC
6Tabellenposition11
49
34
1,4
Pkt.
Spiele
Pkt. pro Spiel
44
34
1,3
13 (38,2%)
11 (32,4%)
Siege
Niederlagen
11 (32,4%)
12 (35,3%)
37:41
1,1:1,2
Tore
Tore pro Spiel
40:43
1,2:1,3
4:0 gegen Stuttgarter Kickers (H)Höchster Sieg4:0 gegen FC Rot-Weiß Erfurt (H)
0:3 gegen FC Rot-Weiß Erfurt (A), SV 07 Elversberg (A), Hallescher FC (H), Holstein Kiel (A), SSV Jahn Regensburg (A)Höchste Niederlage0:4 gegen SC Preußen Münster (H)
s-S-u-N-nDie letzten SpieleU-n-S-n-S
2 Niederlagen in Folge
3 Spiele in Folge ohne Sieg
2 Spiele in Folge ohne eigenen Treffer
Aktuelle Serienkeine

Die Bilanz

 ZahlSUNTore
Alle Spiele51225:7
Heimspiele31115:5
Auswärtsspiele20110:2
Ligaspiele51225:7
Pokal-/Relegationsspiele00000:0

Der Ergebnisrückblick

2011/20123. Liga16. SpieltagSV Wehen Wiesbaden - Chemnitzer FC2:0 (0:0)
2011/20123. Liga35. SpieltagChemnitzer FC - SV Wehen Wiesbaden1:1 (0:0)
2012/20133. Liga6. SpieltagChemnitzer FC - SV Wehen Wiesbaden3:2 (0:2)
2012/20133. Liga25. SpieltagSV Wehen Wiesbaden - Chemnitzer FC0:0 (0:0)
2013/20143. Liga16. SpieltagChemnitzer FC - SV Wehen Wiesbaden1:2 (1:0)